Sammal - Suulieki | |
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Review von Stormrider vom 03.04.2018 (6650 mal gelesen) | |
"Suuliekki" haben SAMMAL ihr drittes Album betitelt, und wie es der Name schon vermuten lässt, wird hierauf wieder der eigenen Lust an der Kunst mehr Raum eingeräumt, als dem Schielen auf eine besonders breite Zuhörerschar. Das liegt vornehmlich daran, dass das Album komplett in finnischer Landessprache vorgetragen wird, was, trotz des vorhandenen musikalischen Potenzials, am Ende nur für einen überschaubaren Hörerkreis sorgen dürfte. Das schlicht 'Intro' betitelte Intro führt einen zunächst bedächtig in die Welt der Finnen und erinnert mich stark an einen Intro-Soundtrack im Sinne der "Jan Tenner"-Hörspiele. Fehlt nur noch, dass jemand anfängt von Professor Futura und einem Serum zu erzählen, dass Menschen in Spinnen oder Riesenadler verwandelt. Im folgenden Titeltrack wird direkt deutlich, wo sich SAMMAL instrumental zuhause fühlen. Im 70er-Jahre-Rock mit griffigen Melodien. Gerne auch garniert mit Bläsern, Chören und Orgelsounds. Wer bei Hard Rock mit 70er-Schlagseite nun an LED ZEPPELIN denkt, der sollte eher in Richtung URIAH HEEP oder THE DOORS schwenken. Der Anfang von 'Ylistys Ja Kumarrus' wurde zum Beispiel nicht unwesentlich von Jim Morrison und Co. beeinflusst. Insgesamt schaffen sich SAMMAL auf ihren fein ausgearbeiteten Tracks ihren eigenen Soundkosmos und bauen ihre Songs spannend und progressiv auf. Dabei soll progressiv bitte nicht falsch verstanden werden. Dem Quintett geht es nicht um das Rezitieren von klassischen Skalen und einer Höher-Schneller-Weiter-Attitüde, mit elendlangen Instrumentalparts, die oft nur ein reiner Selbstzweck sind. Nein, der Song wird in den Vordergrund gestellt, ein schönes Beispiel ist 'Lukitut Päivät, Kiitävät Yöt', das mit einer düsteren Atmosphäre und einem sehr einfachen Melodiemotiv beginnt, dieses wird zur Mitte hin durch das Gitarrensolo aufgebrochen und in ein psychedelisches Finale geführt. Dazu kommen die weichen, fast lieblichen Vocals, die für einen Nichtfinnen natürlich einen exotischen Touch haben. "Suuliekki" ist ein Album zum Darineinsinken und Träumen, fernab von jeder Mainstreamanbiederung, und dennoch ist es niemals zu sperrig, um nicht folgen zu können. Einem breiten Publikum wird das, trotz der aktuell weiterhin andauernden Retrowelle sowie aufgrund der exotischen Lyrics, leider vermutlich trotzdem verwehrt bleiben. Wer aber mal etwas Anderes als den klassischen 70er Hard Rock hören möchte und trotzdem ein warmes, melodisches und unkonventionelles Album mit Retrocharme sucht, der darf hier seine Kopfhörer aufsetzen und versinken. Schön, dass es kleine Labels, in diesem Falle Svart Records, gibt, die solche Nischenmusik als das sehen, was sie ist. Kunst, die nicht nur für den Künstler zugängig sein sollte. Dass sich der Normalhörer damit nicht beschäftigen kann, weil er es verlernt hat, sich auf ein Album länger als die ersten drei Minuten oder die Hitsingle zu konzentrieren, dafür können weder Label noch Band etwas, ich hingegen bin froh, die Bekanntschaft mit "Suuliekki" gemacht zu haben. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Suuliekki 03. Lukitut Päivät, Kiitävät Yöt 04. Ylistys Ja Kumarrus 05. Pinnalle Kaltevalle 06. Vitutuksen Valatameri 07. Maailman Surullisin Suomalainen 08. Herran Pelko 09. Samettimetsä | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 43:58 Minuten VÖ: 09.03.2018 |
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