Goodbye June - See Where The Night Goes

Review von Stormrider vom 22.03.2022 (5367 mal gelesen)
Goodbye June - See Where The Night Goes Der erste Berührungspunkt mit einem Album ist oft das Coverartwork. Ok, zumindest war das früher so, und damit wäre die Brücke zu den 70ern auch schon geschlagen, denn das extrem stylische (oder sowas in der Art...) Outfit der drei Cousins von GOODBYE JUNE ist wahlweise sehr geschmackssicher oder einfach nur fürchterlich. Es spiegelt auch nur bedingt den musikalischen Inhalt wider, denn auch wenn man hin und wieder einen Schuss LED ZEPPELIN vernehmen kann, die ja zumindest mal ähnliches zur Schau gestellt haben, wie zum Beispiel beim balladesken 'What I Need', bei dem die stimmliche Nähe von Fronter Landon Milbourn zu Robert Plant nicht von der Hand zu weisen ist, so ist der viel hörbarere Einfluss doch in Australien zu finden. Vieles was man auf "See Where The Night Goes" zu hören bekommt, könnte auch aus der Feder von AC/DC stammen. Dabei ist es definitiv die Bon Scott-Ära, welche den größten Einfluss auf die Amis ausgeübt haben dürfte. Schon das minimalistische Riff im Opener 'Step Aside' ist Malcom Young pur und dazu die gepressten Vocals, das klingt wie ein verschollener Track der 70er-AC/DC. Noch prägnanter wird das im folgenden Titeltrack und 'Three Chords', die auf "For Those About To Rock" auch keine schlechte Figur gemacht hätten. 'Take A Ride' geht direkt ins Bein und kommt mit einem Youngschen Kurzsolo um die Ecke. Allerdings ist "See Where The Night Goes" kein reiner Aussie-Tribut. Denn neben der erwähnten Ballade (welche es bei AC/DC bis auf wenige Ausnahmen ja zum Glück nicht gab, und die ganz bestimmt alles andere als zu deren Kernkompetenz zählen) und die sich entfernt dem Gospel nähert, gibt es auch noch einen guten Schuss Südstaaten-Blues. Hier dürfte US-Kulturgut John Fogerty seine Spuren hinterlassen haben. Bedenkt man die Hitdichte, die CCR in ihrer vergleichsweise kurzen aktiven Zeit produziert habe, ist das bestimmt auch keine schlechte Referenz.

Wo die Nacht ihr Ende finden wird, das wissen wir nicht, aber lassen wir uns mal überraschen, wo es mit GOODBY JUNE hingehen wird. Denn Airplay gibt es auf den gängigen Rockradio-Stationen mit der aktuellen Single 'Three Chords' ja genügend. Dazu hat man sich mit Paul Moak einen fünffach Grammy-nominierten Produzenten geholt, der alles soundtechnisch stilgerecht in Szene setzt. Wer sich "See Where The Night Goes" auflegt, der bekommt 40 Minuten lang eine Classic Rock-Vollbedienung. Wirklich innovativ ist da nix, aber qualitativ umgesetzt wurden die gewählten Zitate allemal. Ob man sich mit dem Outfit langfristig einen Gefallen tut, darf dennoch nochmal zur Diskussion gestellt werden. Denn das erinnert doch stark an THE POODLES, und mit klassischem Glam Rock hat das Trio gar nicht so viel gemein.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Step Aside
02. See Where The Night Goes
03. Breathe And Attack
04. Take A Ride
05. What I Need
06. Stand And Deliver
07. Baby, I’m Back
08. Everlasting Love
09. Nothing
10. Three Chords
11. Black
Band Website: www.goodbyejune.com
Medium: CD + digital
Spieldauer: 40:33 Minuten
VÖ: 18.02.2022

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