Orgöne - Mos/Fet

Review von Dead_Guy vom 10.07.2020 (8125 mal gelesen)
Orgöne - Mos/Fet Man muss schon echt einen an der Waffel haben oder ein ziemlich großes Selbstbewusstsein, um sein Album einfach mal mit einem neunzehnminütigen Jam zu beginnen. Zumindest weiß man schon ab da, dass einen wohl kaum alltägliche Musik erwartet. Allein schon die Themenwahl, die diese Franzosen bei ihrem Debüt auffahren, zeigt, dass hier jemand gerne und ausdauernd überm Kuckucksnest fliegt: Kalter Krieg, ägyptische Mythologie, 70er Popkultur, irgendwelcher spiritueller Kram aus Afrika und andere paranormale Themen.

Und wer schon sowohl bei Themenwahl als auch Opener zeigt, dass man volle Kanne zu den positiv Verrückten zählt, der wird das auch bei der Musik zeigen. Und diese ist echt eigen und schräg, man findet sehr experimentellen Psych Rock auf diesem Album, der ab und zu gerne grooven würde, wenn er denn dürfte, darf er aber nur selten. Stattdessen wird, bevor der Song tanzbar werden könnte, irgendeine schräge Einlage eingeworfen. Das ein oder andere Stoner Riff lässt sich inmitten dieser Komponenten auch noch ausfindig machen und die Verwirrung ist perfekt. Und obwohl man beim Lesen meinen könnte, dass ein roter Faden fehlt, merkt man beim Hören, dass die Musiker ganz genau wissen was sie da tun. Während die beiden Longtracks, die das Album einrahmen, maximal schräg und auch durchweg exzentrisch daherkommen, ist ein Song wie ‘East Song‘ das genaue Gegenteil und sehr eingängig, der dank ruhiger Passagen auch ein wenig verträumt daher kommt. Selbst der weibliche Gesang drückt gerne Vollmeise aus und schwankt zwischen latenter Soulnote und wahnsinnig.

Bisher bin ich bei diesem Werk nur im Ansatz durchgestiegen und ehrlich gesagt finde ich sehr anstrengend, zu anstrengend um es mir ständig zu geben. Aber irgendwie bin ich auch angetan und auch fasziniert, wer sich gerne “komische“ Musik gibt kann gern mal ein Ohr riskieren denn im Gedächtnis bleibt es allemal.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Erstes Ritual
02. Requiem For A Dead Cosmonaut
03. Soviet Hot Dog (Le Tombeau De Laïka)
04. East Song
05. Ägyptology
06. Mothership Egypt
07. Rhyme Of The Ancient Astronaut
08. Astral Fancy
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 78:00 Minuten
VÖ: 19.06.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten