Abythic - Dominion Of The Wicked | |
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Review von Metal Guru vom 13.03.2021 (6722 mal gelesen) | |
ABYTHIC gründeten sich irgendwann 2015 irgendwo in Nordrhein-Westfalen und produzierten zunächst (B-Zettel-Zitat No. 1): "patient and pulsing riffing, linear composition with an emphasis on doomy downtempo segments". Genaueres (= wann genau, wer genau, wie genau, wo genau) verschweigt der B-Zettel, insofern kann über ABYTHICs genaue Historie nur ungenau spekuliert werden - NICHT so über "Dominion Of The Wicked"! Nach einigen persönlichen Umbesetzungen und stilistischen Verfeinerungen zelebriert die Band zeitlupenreinen Doom: keine kompositorischen Kompromisse (= bloß nicht zu viele Parts innerhalb eines Songs), keine schnackig-schnickigen Schnörkel (= Soli) und kein Song oberhalb 60 BPM. Ok, ich über- beziehungsweise untertreibe - 80 BPM dürfen's da noch und 90 BPM müssen's hier schon sein (lach ...)! Nein, wer mit zeitlupiger Schlachzeugung, stehender Klampfung und gruftiger Grunzung klarkommt, kann weder mit der Band noch mit deren 2021er-Output auch nur irgendetwas verkehrt machen. "Dominion Of The Wicked" nennt sich nach ABYTHICs Erstlings-EP "A Full Negation Of Existence" (2015), den beiden Full-Lengths "Beneath Ancient Portals" (2018) und "Conjuring The Obscure" (2019) das dritte Volle-Länge-Werk des mittlerweile zum Trio zusammengeschrumpften Powerpacks. Vier vor Kraft (= Power - danke, B-Zettel!) strotzende Stücke in 34 zermürbenden Minuten und 57 schädelspaltenden Sekunden - that's what I call Doom! Und wie es sich für 'richtigen' Doom gehört, braten tiefergelegte Streitäxte breitbandig, grunzen gruftige Stimmbänder keine nennenswerten Melodien und schleppt ein Slow-Motion-Schlachzeuch, was die Zeitlupe hält. Dabei machen die nicht näher benannten Nordrheiner ihre akustische Arbeit gut bis sehr gut. Am Ende der laut Album-Info (B-Zettel-Zitat No. 2) "like years" wirkenden 35+ Minuten hab' aber selbst ich genug von dieser (B-Zettel-Zitat No. 3) "doomed out" Tour-De-Force breitbandiger Bratung/gruftiger Grunzung/slow-motion-mäßiger Schleppung. Irgendwann is' auch mal gut, oder? Die (Unter-)Welt scheint voller Doomkapellen und ABYTHIC nicht weniger (aber auch nicht mehr) als eine von ihnen zu sein. Mit anderen Worten: PENTACLE, MY DYING BRIDE, GRAVE, BOLT THROWER oder ASPHYX mach(t)en's vor und ABYTHIC machen's nach. Das spielerische Niveau der deutschen Doomer (bis auf schauerliche, aber Gott sei Dank seltene Soli) gut bis sehr gut, die produktionstechnische Qualität (= tief/laut/fett/dicht/breit) entsprechend und die kompositorischen Fähigkeiten angemessen, ABER: vereinzelt verstimmte Gitarren! DAS tut dem beidseitigen/hochfrequenten/omnipräsenten Tinnitus NICHT gut, zeitweilig sogar weh - autsch! Egal, mir macht schnörkel-, schnick- und schnackloser Doom (sowohl beim Hören als auch beim Spielen) richtig Spaß - manchmal. Und ja, es kann von Vorteil sein, NICHT andauernd über jedes Break, jeden Lauf, jeden Takt-, Tempo- oder Tonartwechsel nachdenken zu müssen. Aber nein, so richtig vom Hocker hauen mich ABYTHIC mit ihrer "Dominion Of The Wicked" nicht - zu gleichförmig, zu typisch, zu UNeigen! Vielleicht ja live - wann denn, wo denn? Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. At The Treshold Of Obscurity 02. The Call 03. Endless Tides 04. Augury Of The Doomed | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 34:57 Minuten VÖ: 19.02.2021 |
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