Onsegén Ensemble - Fear | |
---|---|
Review von Metal Guru vom 16.12.2020 (5950 mal gelesen) | |
ONSÉGEN ENSEMBLE sind ein wild durcheinandergewürfelter Haufen finnischer Musiker und Musikerinnen, die sich 2004 zusammenfanden, um (Zitat) "weave widescreen stories of extravagant imagery". Das tun Pasi Anttila, Heikki Häkkilä, Esa Juujärvi, Merja Järvelin, Sami Lehtiniemi, Samuli Lindberg, Joni Mäkelä, Niina Vahtola and Mikko Vuorela vorzugsweise instrumental, wobei menschliche Stimmen durchaus genutzt werden, allerdings eher als weiterer Klang, weniger für/mit/um Sprache. Wer genau von diesen neun Finnen*nnen was genau spielt, verrät der beigepackte Infozettel nicht - was vielleicht auch besser (= weil in ONSÉGEN ENSEMBLEs Fall zweit- oder zehntrangig) ist. Bleiben Bass (clean und verzerrt), Gebläse (Querflöte, Posaune, Trompete), Gitarren (akustisch und elektrisch), Glocken (Tubular Bells), Perkussion (Bongos, Congas, Shaker und so weiter), Schlagzeug (akustisch), Tasten (Mellotron, Orgel, Synthie) und männliche wie weibliche Stimmen (Chor, Effekte). Das sieht nicht nur wie (Zitat) "a unique prog-oddity" aus, das klingt auch so! "Fear" ist nach den beiden Mini-CDs „Hiukkavaara Sessions” (2005) und „HottoïzzoH” (2007) sowie den beiden Full-Lengths „Awalaï” (2016) und "Duel" (2018) ONSÉGEN ENSEMBLEs bereits drittes Full-Length-Album und wirkt (auf mich) wie ein 49 Minuten und 20 Sekunden langer Audio-Trip - wenn man sich einen solchen (Trip) einlässt. Auf der 'Neuen' begibt sich das experimentierfreudige Ensemble auf (Zitat) "a mesmerising mystical trip, with excursions into wonderfully cinematic and flamboyant landscapes". DAS kann man genau so stehenlassen und genau DA liegt (meiner musikalischen Meinung nach) das Problem: Die sieben teilweise ineinander übergehenden Stücke fließen und fließen und fließen - alles flutscht/nichts fesselt, alles bleibt gefällig/nichts hängen, alles tut gut/nichts weh. Ja, manchmal täten Schmerzen gut! Der eine sprachlose Chor da, die andere effektierte Gesangsdarbietung hier, mal 'ne einsame Ennio-Morricone-Trompete, mal 'ne James-Bond-Gitarre über pseudo-progressiven Siebenvierteltakten und vereinzelten Wattebäuschen - was soll man sagen? Also, so gut "Fear" auch gemacht (aufgenommen, gemischt, gemastert) und gemeint ist, so super ONSÉGEN ENSEMBLE auch singen und spielen können - der dazugehörige Film fehlt! Da steht zwar (Zitat) "Sound, cinema and tone become a vast painterly experience and invite the listener in, to partake in the ensemble", aber wo ist denn das Kino/wo läuft denn der Film? Na gut, nicht zuletzt durch Corona haben wir jetzt ja alle Fantasie ohne Ende, gehen erzwungenermaßen in unsere eigenen Kopfkinos - da kommen ONSÉGEN ENSEMBLE und ihre "Fear" gerade recht beziehungsweise nicht unpassend. Ja - mir gefällt's, aber nein - vom Hocker kloppt's mich nicht und mit Metal hat's schon mal gar nichts zu tun ... Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Non-Returner (7:34) 02. Stellar (8:57) 03. Earthless (5:18) 04. Fear (7:24) 05. Sparrow's Song (5:05) 06. Lament of Man (8:45) 07. Satyagrahi (6:17) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 49:20 Minuten VÖ: 20.11.2020 |
Alle Artikel