Godsticks - Inescapable | |
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Review von Metal Guru vom 27.02.2020 (6054 mal gelesen) | |
GODSTICKS kannte ich bisher nicht. Einzig und allein die B4M-Kurzankündigung bewog mich zur Orderung. Nach Studium sowohl des Beipackzettels als auch der MP3s weiß ich nun: Das erstaunlich technische Erstlingswerk "Emergence", der industriell-progressive Nachfolger "Faced With Rage" und jetzt das gefühlvoll-melodische "Inescapable" bilden zusammen eine Album-Trilogie, die der Band (stellvertretend für fast alle Bands, die bei/mit/unter K-Scope veröffentlichen) einen meist melodischen, mitunter metallischen, mehrheitlich molligen Ruf eingebracht haben. Das zusammen mit akustisch gepickten/elektrisch geschreddeten Gitarren, häufiger schnurgeraden/seltener schiefkrummen Taktarten und einem ohrenscheinlich mit Füßen und Händen gespielten Schlagzeug KANN durchaus gefallen - MUSS aber nicht ... "Inescapable" enthält neun Songs in zweiundfünfzig Minuten und vier Sekunden und fängt vielversprechend an: Metallisch verzerrte Klampfen zu progressiv stolpernden Rhythmen - ein instrumentales Intro. Doch dann - der Gesang: Vokalist (und ganz nebenbei auch Gitarrist und Songschreiber) Darran Charles klingt wie 'ne Mischung aus Mikael Akerfeld (OPETH - kennen alle Proggies), Ken Hensley (URIAH HEEP - kennen oder kannten alle Hardrocker) und - wen wundert's - sich selbst. Es tut mir leid, aber allein seine ellenlangen Erklärungen, warum/weshalb/wieso er was angedacht, getan oder dann doch wieder verworfen hat, strengen an - kompletter Kopfkill! Ich meine, es geht hier doch primär um Musik, oder nicht? Und DIE ist sicherlich gut (gut komponiert, gut exekutiert, gut arrangiert), beinhaltet für meinen noch und wie immer rein subjektiven Geschmack aber viel (ich wiederhole: VIEL) zu viel Gesang - zuviel des Guten? Apropos: Ein gewisser Daniel Tompkins (seines Zeichens Leadvokalist der Progmetaller TESSERACT) wurde überredet, Hintergrundharmonien auf Track No. 1 ('Denigrate') beizusteuern. Der Infoflyer behauptet, diese/seine Beiträge fügten dem Ganzen (Zitat) 'an extra level of aggression and energy' zu. Ich bin da gegenteiliger Meinung: Das mit Abstand Energiesparendste/Unaggressivste an "Inescapable" sind er beziehungsweise seine Sangesbeiträge. Ansonsten: Herausragendes Handwerk, interessante Ideen, sauberer Sound. Also, ich KANN der selbstmitleidigen Grundstimmung von "Inescapable" nicht nur entfliehen, ich MUSS sogar! Literarische und vor Egozentrik nur so triefende Lowlights wie beispielsweise 'I'm a victim (and I don't care why it's me)', 'I've got feelings of my own' oder 'What have I done wrong?' muss ich mit mittlerweile 59 Jahren Lebenserfahrung nun echt nicht mehr hören. Männer in ihrer selbstanalytischen Midlife-Crisis (ich, ich, ich - wer sonst?) sind zum Teil schwerer zu ertragen als ihre weiblichen Counterparts, sorry! Abgesehen davon variiert Charles seinen Gesang kaum bis gar nicht: Immer derselbe Ausdruck, immer dieselbe Lage, immer dasselbe Vibrato - nicht schlecht, aber: zu viel (das missfällt nicht nur, das strengt an, Punkt)! Da ich mir nicht vorstellen kann, die Audio-Attraktivität von "Inescapable" durch wiederholte Hörung zu steigern (= mich jemals an diesen weinerlichen Singsang zu gewöhnen), schnippel ich heut' nicht so tief und verkleckere dementsprechend 'nur' fünf Durchschnittstropfen (was den anderen GODSTICKSer oder die eine GODSTICKSerin sicherlich in Bewegung/Rage/Wallung bringt) ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Denigrate (3:53) 02. Victim (6:14) 03. Relief (5:40) 04. Surrender (4:44) 05. Numb (5:08) 06. Change (9:31) 07. Breathe (5:17) 08. Time (5:48) 09. Resist (4:36) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 52:04 Minuten VÖ: 07.02.2020 |
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