Joseph Tholl - Devils Drum

Review von Stormrider vom 04.11.2019 (6158 mal gelesen)
Joseph Tholl - Devils Drum JOSEPH THOLL, der Name dürfte den meisten als Solo-Künstler kein Begriff sein, was aber auch nicht verwundert, denn "Devil's Drum" ist der erste Alleingang des VOJD- bzw. BLACK TRIP-Sängers und ehemaligen ENFORCER-Gitarristen. Als Ziel beziehungsweise Grund für das Album gibt er dabei Folgendes zu Protokoll: "Ich wollte mal etwas ganz Anderes ausprobieren als das, was ich vorher gemacht hatte".

Wenn man sich die neun Stücke, die es in Summe nicht mal auf 30 Minuten bringen, anhört, dann kann man dem nur bedingt zustimmen. Denn der Sound, den Joseph auf dem Album etabliert, ist in Teilen nicht so weit weg vom Material seiner Hauptband. Ja, er ist weniger offensichtlich an den üblichen Twin-Guitar-Verdächtigen angelehnt und auch der Speed Metal ist kein Stilmerkmal, das sich auf dem Album findet, aber im Großen und Ganzen ist der sehr klassische, ja teilweise fast schon basische Rock doch kein komplettes Experiment. Das mag hauptsächlich an zwei Punkten liegen. Zum einen arbeitet Joseph auch auf seinem Soloalbum wieder eng mit Robert Pehrsson zusammen, dessen Liveband er angehört und mit dem er auch bei HUMBUCKER schon auf den Alben kollaboriert hat. Diese Konstellation ist bewährt und hat sich in den letzten Jahren als grandioses Tandem im Bereich Classic Rock etabliert. Zum anderen hat der Schwede dieses besondere Timbre, das man als Hörer sofort identifiziert, wenn man sich "Shadowline" oder "The Outer Ocean" angehört hat. Er hat zwar nicht das eigenständigste Organ aller Zeiten, aber die Phrasierung und diesen dunklen Touch erkennt man dennoch direkt.

Musikalisch bedient "Devil's Drum" das große Spektrum des Rock. Der Bogen spannt sich dabei vom Opening-Groover 'It's Just Rock 'n Roll' bis zum leicht hypnotisch anmutenden 'The Passage By The Sea'. Zeitlich gesehen bezieht man Einflüsse von den 60ern bis hin zu den 80ern mit ein, jedoch ohne sich zu sehr auf der reinen Vintageschiene zu bewegen. Man kann es als größte Stärke oder als Manko sehen, dass kein Song so wirklich aus dem Material heraussticht. Die halbe Stunde funktioniert in sich geschlossen und stimmig. Man kommt daher weder in die Skip-Verlegenheit, noch in die, dass man sofort Repeat drücken würde. "Devil's Drum' ist insgesamt ein Album, was man sich als Rockfan jederzeit auflegen kann, aber nicht unbedingt auflegen muss. Im Vergleich zu den bisherigen Outputs, auf denen Joseph gesungen hat, fehlen den Songs ein wenig diese Hooks, an die man sich erinnert. Dennoch hat man nach 'Through Endless Skies' nicht das Gefühl, dass man die letzte halbe Stunde hätte besser anlegen müssen. Als Fazit kann man wohl einfach sagen, dass "Devil's Drum" ein solides Album Classic Hard Rock Album ist, das einen angenehm unaufgeregtes Flair versprüht und warm produziert wurde, und manchmal reicht ja auch genau das für den Moment.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. It's Just Rock 'n Roll
02. They Fell From The Sky
03. Follow The Fire
04. Black Birds
05. Devil's Drum
06. In Eternal Rest
07. The Passage By The Sea
08. I'm The Machine
09. Through Endless Skies
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 29:58 Minuten
VÖ: 18.10.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten