Interview mit Sänger/Gitarrist Steve von Anvil

Ein Interview von Stormrider vom 17.08.2013 (24269 mal gelesen)
Es ist ein schwül-heißer Mittwoch in Lichtenfels, einer sehr beschaulichen Stadt in Franken. ANVIL spielen am Abend im Paunchy Cats und im Vorfeld des Gigs (zum Livereview hier klicken) nutzen wir die Chance, uns mit Sänger/Gitarrist Steve "Lips" Kudlow auf einen Plausch zu treffen. Wirkte Lips vorab noch etwas unmotiviert, weil die Band erst kurz vor dem angesetzten Interviewtermin in Lichtenfels eintraf, so änderte sich dies schlagartig, als der sympathische Frontmann über das starke neue Album "Hope In Hell", seine Musik, das Touren und den weiterhin vorhandenen Einfluss der Dokumentation "The Story Of Anvil" plaudern darf.
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Hey Lips, schön, dass es mit dem Interview klappt. Lass uns zuerst ein wenig über "Hope In Hell" sprechen. Das Album ist nun seit knapp zwei Monaten verfügbar. Bist Du mit den Reviews zufrieden, die Ihr dafür bekommen habt?

Lips: Soweit ich das beurteilen kann schon.

Hast Du sie denn nicht gelesen?

Lips: Nein, die lese ich nicht. Für mich und das was ich tue sind Reviews irrelevant, daher lese ich sie einfach nicht - weder gute noch schlechte. Bei guten ist es doch so, dass man sich als Hörer an dem festklammert was geschrieben wurde. Bei schlechten ist es sogar noch schlimmer, denn in ihnen wird behauptet, dass etwas schlecht sei, was vielleicht jemand anderes sehr mag oder gut findet. Was allerdings für mich relevant ist, ist wenn ich zur Show komme und da sind all die Fans, die das Album haben und die neuen Songs kennen. Das ist das Einzige was in dieser Hinsicht Relevanz für mich hat.

Wenn Du also keine Meinungen von der Presse zu den Alben zulässt, vergleichst Du die Alben dann für Dich direkt miteinander? Und wo siehst Du in diesem Zusammenhang die größten Unterschiede zwischen "Hope In Hell" und dem direkten Vorgänger "Juggernaut Of Justice"?

Lips: Zugänglichkeit. Ich denke, dass die Arrangements der Songs sich einfacher erschließen und die Refrains viel mehr in den Vordergrund gerückt wurden. Das ist der Zusammenarbeit mit Bob Marlette geschuldet, mit dem wir ja bereits schon bei "Juggernaut" gearbeitet haben. Er hat mir da die Augen für Dinge geöffnet, die ich in der jüngeren Vergangenheit vielleicht etwas vernachlässigt habe bzw. die über die Jahre etwas in Vergessenheit geraten sind. In den Anfangstagen war ich als Songwriter noch total unbedarft. Na ja, ich wusste es eben nicht besser und so kamen Alben wie "Metal On Metal" oder "Forged On Fire" einfach als Jugendlicher aus mir heraus. Das war ein natürlicher Prozess, und ich habe mir wenig Gedanken zu den Strukturen der Songs gemacht. Je mehr Alben wir aber herausbrachten, umso mehr wollte ich mich auch als Musiker und Songwriter verbessern. Wenn man sich aber als Musiker verbessert, dann neigt man dazu sich eigentlich nicht zu verbessern, sondern Dinge schlechter zu machen, indem man zu viel in die Songs packen, oder zu viel von seinem neuen technischen Können zeigen möchte. Damit wird es für die Fans aber häufig schwierig das neue Material nachzuvollziehen oder zu mögen. Man selbst denkt "Wow, hör Dir mal an was für geiles Zeug ich da spiele!" und die Fans fragen sich, "warum ist dieser Part eigentlich im Song"? Man pfercht also alles irgendwie noch in die Songs hinein, anstatt dass man die Songs sich selbst fließen lässt.

Man neigt mit verbesserten technischen Fähigkeiten einfach zum Angeben.

Lips: Ja genau, wenn Du besser wirst, dann willst Du es zeigen und fängst an mit technischem Schnickschnack aufzuschneiden. Aber das brauchen gute Songs nicht. Da man selbst aber meistens zu nah dran ist, fällt einem das nicht auf. Man braucht eine Weile sowie etwas Abstand um zu realisieren, dass man zu viel in die Tracks gepackt hat. Bei mir kam das mit "Juggernaut", dass ich merkte, dass ich einfach zu viel in die Songs reingedrückt und die Arrangements ziemlich schwer nachvollziehbar gestaltet habe. Bob hat uns damals die Augen geöffnet, dass wir die Songs nicht für andere Musiker schreiben, sondern für uns und die Fans, und dass damit die Arrangements und vor allem der Refrain wichtig ist und sich Vers und Refrain nicht gleich anhören dürfen. Beim Schreiben war für mich dann der größte Unterschied, dass ich von Anfang an viel mehr Wert auf Melodien und Refrains gelegt habe, um es aus musikalischer Sicht zugänglicher zu machen, ohne dabei die technische Seite zu vernachlässigen. Während ich bei "Juggernaut" noch in diesem Lernprozess steckte, wusste ich dieses Mal exakt wovon Bob redete, was er von uns wollte. So war ich entsprechend vorbereitet und wusste was ich zu tun hatte. Wir haben daher auch nur ungefähr die Hälfte der Zeit für die Recordings benötigt.

Würdest Du sagen, dass der Einfluss von Bob Marlette auf "Hope In Hell" noch genauso groß war wie bei "Juggernaut Of Justice"?

Lips: Lass es mich mal so formulieren. Während ich bei "Juggernaut" noch die Schulbank gedrückt und mich auf die Prüfungen vorbereitet habe, war "Hope In Hell" die eigentliche Prüfung. Ich habe Bobs Prüfung mit Bravour bestanden!! Er war wirklich beeindruckt, denn er meinte, dass die meisten Musiker immer mit ihrem Ego zu kämpfen haben, wenn es um ihr eigenes Material geht und sich bloß nicht reinreden lassen wollen. Aber er wollte mir etwas beibringen und ich habe es wirklich angenommen und daraus gelernt. Er hat mir also den goldenen Orden verliehen. (Lips ist dabei sichtlich stolz - Anm. des Redakteurs)

Gibt es denn auf dem neuen Album einen Song, der Dir persönlich besonders viel bedeutet, sozusagen den alles überstrahlenden Diamanten?

Lips: Das ist schwer, aber ja es gibt einen und vermutlich wird sich mein Favorit von dem der Fans unterscheiden. Wir spielen ihn nicht mal live heute Abend, aber 'Time Shows No Mercy' ist mein Albumfavorit. Ich kann gar nicht mal 100%ig sagen warum. Es ist die Kombination aus der Aussage des Songs, dem Gitarrensolo und der Songstruktur. Jeder hat seinen Lieblingstrack, das ist meiner.

Ein kurzer Blick noch aufs neue Cover. "Hope In Hell" ist das 15. Studioalbum Eurer Karriere. Jedes Mal habt ihr einen Amboss untergebracht.

Lips: Klar, ist ja auch ein ANVIL-Album!!! (lacht)

Von wem kommen denn die Ideen? Macht Ihr das weiterhin selbst, oder nutzt Ihr dafür externen Input in Form von Grafikern? Mir wären da schon lange die Ideen ausgegangen.

Lips: Das machen weiterhin wir selbst. In der Tat ist das nicht so einfach und es wäre leichter, wenn man sich zurücklehnen würde um zu schauen, was andere so für Einfälle in die Richtung haben, um sich dann vielleicht darüber zu amüsieren und einfach eins auszuwählen. Die Wahrheit indes ist, dass wir für das Cover genauso viel Aufwand betreiben wie für einen Song und alles unseren Köpfen entspringt.

ANVIL veröffentlichen bereits seit Anfang der 80er Alben. Du hast also schon einige verschiedene Veröffentlichungsformate erlebt, Vinyl, Tape und CD. Wie stehst Du denn zu den technischen Entwicklungen der letzten Jahre? Denn zum einen ist ein starker Rückgang physischer Tonträgerverkäufe festzustellen, zum anderen werden Alben heute in mindestens sechs verschiedenen Versionen und Special Editions auf den Markt geschmissen.

Lips: Ich denke, dass die Digitalisierung der Musik in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass der Musik als Kunst ein wenig der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Von Album-Verkäufen kannst Du heute nicht mehr wirklich leben und meistens decken sie nicht mal mehr die Aufnahmekosten. Du hast also nur eine Option als Musiker. Rauf auf die Bühne und den Verkauf von Merchandise auf Tour. Deine Musik ist damit heute nicht mehr als die Werbung für die Liveauftritte. Es ist also vollkommen egal auf welcher Art Tonträger man die Werbung veröffentlicht, es ist am Ende immer das Gleiche, Werbung für die Tour und die Gigs.

Schöne Überleitung zum nächsten Thema Lips. Lass uns ein wenig auf das Thema Gigs zu sprechen kommen. Vor ein paar Tagen habt Ihr auf dem Wacken:Open:Air gespielt, bekanntlich dem größten Metalfestival der Welt. Heute Abend ist die Location überschaubar groß und die Bühne hat eher den Charme eines kleinen Wohnzimmers. Wo sind für Dich die größten Unterschiede zwischen diesen beiden Extremen?

Lips: Es gibt keinen echten Unterschied. Die Songs sind dieselben, die Musiker sind dieselben, und für mich ist es egal ob in Wacken oder heute Abend - ich bin für eine gute Show verantwortlich, ganz egal wo wir spielen.

Wenn Du die Wahl hättest, würdest Du eher eine Festivalshow bevorzugen, bei der zwar nicht alle Fans extra wegen Euch da sind, Ihr aber die Möglichkeit habt ANVIL zu präsentieren, oder aber eine Clubshow, bei der wirklich alle Fans nur wegen Euch im Saal sind.

Lips: Das kann man nicht vergleichen und deshalb denke ich über sowas auch nicht nach. Ich denke immer positiv, wenn die Leute also auf einem Festival vor der Bühne stehen, auf der ich stehe, dann sind sie da um mich zu sehen! Es ist mir egal, ob sie eine Band vor uns gesehen haben oder auf eine Band nach uns warten. Ich mache meinen Job und gebe in jedem Moment "on stage" mein Bestes, egal ob große oder kleine Bühne. Jedes Publikum hat dabei seine ganz eigene Persönlichkeit und ist individuell. Selbst wenn Du zwei Mal in der gleichen Stadt spielst, ist das Publikum jedes Mal unterschiedlich. Es spielt daher keine Rolle wo wir spielen.

Unter dem Gesichtspunkt hast Du natürlich recht, was darf denn bei einer Show für Dich dennoch nicht fehlen? Oder anders gefragt, wie sieht denn die perfekte Show für Dich aus?

Lips: Hmmm (überlegt eine Weile). Viel Schweiß und ein sehr lautes Publikum. Das ist es eigentlich schon, mehr brauch ich nicht. (Lips ahnte wohl noch nicht, was ihm am Abend bevorstand - Anm. des Redakteurs)

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Gibt es denn ein Szenario vor dem Du auf der Bühne Angst hast, auch wenn "Angst" vielleicht nicht der richtige Begriff ist?

Lips: Wenn überhaupt, dann technische Probleme die Du nicht kontrollieren kannst. Wenn ein Amp abraucht, Saiten reißen oder man so schwitzt, dass der Schweiß in die Gitarre läuft und sie einfach ausgeht. Aber weißt Du, wenn es schief geht, dann geht es eben schief. Da muss man cool bleiben und so gut es eben geht weitermachen. Die Leute haben in der Regel da auch viel Verständnis. Wenn das Publikum sieht, dass der Verstärker abraucht, dann setzen sie sich hin, trinken ein Bier und warten darauf, dass das Problem behoben wird. Kein Grund auszurasten. Das sind eben technische Probleme die keiner gerne hat, die aber sich nicht vermeiden lassen. Relaxed bleiben!

Gibt es denn eine Anekdote diesbezüglich die Dir trotzdem im Gedächtnis geblieben ist, weil sie eben doch so anders war? Sozusagen das Schlimmste was Euch mal bei einem Gig passiert ist, oder der schlechteste Gig an den Du Dich erinnerst?

Lips: Ja, als wir die ANVIL-Experiences Shows gespielt haben, nachdem der Film rauskam, da gab es etwas Kurioses. In einem Kino haben sie den Film an einem Tag zwei Mal gezeigt. Nachdem er das erste Mal lief, haben wir anschließend fünf Songs gespielt. Alle Zuschauer verließen danach den Saal und das Ganze startete von vorne mit der zweiten Vorstellung. Ich starte also mit dem ersten Akkord von 'March Of The Crabs' und auf einmal ruft Robb von hinten: "Wir können nicht spielen! Jemand hat meine Becken gestohlen!!!" Kannst Du Dir das vorstellen? Sie haben uns im Kino die Becken geklaut. Wer zum Henker macht sowas? Das war wohl das Schlimmste bei einem Gig und der schlimmste Gig. Oder fällt Dir ein Gig ein, der schlechter ist als der, der nicht gespielt werden kann, weil die Becken fehlen? Mir nicht.

Stimmt, dürfte kaum schlimmer gehen. Wenn aber alles normal läuft, wie stellt Ihr denn dann Eure Setlist zusammen? Bei der Anzahl Alben in der Hinterhand bestimmt kein einfaches Unterfangen oder? Und gibt es Songs die Ihr zwar gerne spielen wollt, die aber bei den Fans nicht so ankommen und es deswegen nicht in die Setlist schaffen?

Lips: Eigentlich ist das kein Problem. Es gibt ein paar Standards, hauptsächlich von den ersten drei Alben, die wir immer spielen und dann packen wir einfach ein paar neuere Sachen dazu. Es gibt übrigens wirklich einen Song aus dem ANVIL-Katalog der häufig gewünscht und dennoch so gut wie nie live gespielt wird. 'Free As The Wind' von "Forged In Fire" ist ein Track, der aus verschiedenen Gründen auf der Bühne nicht funktioniert. Wir haben es versucht aber es hat sich einfach nicht gut angefühlt.

Wenn wir die letzten 30 Jahre Bandhistorie betrachten, gab es da für Dich Phasen in denen Du daran gedacht hast die Brocken hinzuschmeißen?

Lips: Nein, die gab es nicht. You can't quit what you love!!! (da der Satz in einer Übersetzung an Kraft verlieren würde, soll er unübersetzt wirken - Anm. des Redakteurs). Wenn ich es nicht mögen würde, oder es keinen Spaß mehr machen würde, aber es gibt nichts was ich nicht mag an dem was ich tue. Was kann es Schlechtes geben, wenn Du die Chance hast rauszugehen und Deine Musik zu spielen? Das einzig Schlimme ist, nicht rausgehen zu können zum spielen. Das Warten auf den Gig, das ist eigentlich das einzig Negative. Ständig muss man irgendwo warten.

Ich weiß, dass Thema wird vermutlich in jedem Interview auf den Tisch kommen, aber der Film "The Story Of Anvil" ist eines der wichtigsten Kapitel in Eurer Geschichte. Auch wir saßen zu Hause, und obwohl ich normalerweise bei Filmen nicht dazu neige Tränen zu vergießen, war ich bei Eurer Dokumentation doch sehr nahe dran.

Lips: Ich hab Dich also gekriegt!!! (lacht)

Ja, in der Tat.

Lips: Aber das ist die Realität. Es ist das eine sich einen Film anzusehen und zu wissen, es ist nur ein Film - das andere ist die Realität, bei der man sieht, dass dieser Typ das wirklich lebt! Das ist ein komplett anderes Gefühl, wenn du weißt, das ist echt und eben keine Schauspielerei.

Da hast Du recht, was ich aber eigentlich fragen wollte ist, ob Ihr heute noch Einflüsse oder Auswirkungen des Films spürt, der ja damals im Bereich der Musikfilme doch recht hohe Wellen geschlagen hat, aber nun auch schon vier Jahre zurück liegt?

Lips: Den werden wir immer spüren. Die meisten Leute die zu den Gigs kommen haben den Film gesehen. Jeder, egal ob unsere alten Fans oder unsere neuen Fans, alle haben ihn gesehen. Glaub mir, 99% der Leute heute Abend haben den Film gesehen. Er wird daher immer da sein. Die Frage höre ich in Interviews wirklich oft, aber wenn er nicht mehr da wäre, warum signiere ich dann jeden Abend noch die DVD-Cover?

Aber hat er Eure Fanbasis dauerhaft vergrößert?

Lips: Absolut! Keine Zweifel! Klar, es gibt jetzt keine aktive Werbung mehr dafür im Radio oder den Zeitungen. Aber zuerst lief er im Kino, dort haben ihn allein in den USA mehr als 600.000 Leute gesehen. Dann gab es ihn auf DVD und nun läuft er im TV auf VH-1. Wie viele Leute haben ihn da wohl gesehen? Es kommen also jeden Tag Leute dazu die den Film sehen, und damit wird auch der Einfluss immer da sein. Wenn Du es mit Ben Hur vergleichst. Glaubst Du nicht, dass mittlerweile mehr Leute den Film gesehen haben und davon beeinflusst wurden als 1959? Wie viele haben Spinal Tap in den 80ern gesehen? Wie viele dürften es bis heute sein? (Man merkt Lips nun an, wie wichtig ihm der ANVIL-Film ist. Anm. d. Redakteurs) Oder lass es mich anders erklären. Die Metal-Community ist unglaublich negativ eingestellt. Das erste was die Metalheads tun wollen, ist alles schlecht zu machen und darauf zu pissen, wenn sie nur die Chance dazu haben. Alles ist erstmal Scheiße - so lange bis Du ihnen das Gegenteil beweist. Was also nach dem Film passiert ist, war genau das. Viele haben gesagt, das war's, der Film hatte seine Zeit. Hatte er? Hatte er??? Die 20.000 Leute die im Zelt in Wacken gestanden haben, bei denen hatte ich nicht das Gefühl, dass der Film seine Zeit schon hinter sich hat. Es ist ein Fakt, er ist da und wird es immer sein! Spinal Tap feiert dieses Jahr 30 jähriges Jubiläum, es gibt bestimmt wieder eine Anniversary-Edition. Und das ist noch nicht mal eine richtige Band!!! Soweit ich weiß lief "The Story Of Anvil" doch auch im deutschen TV, oder?

Keine Ahnung, ich habe Eure DVD gesehen. Ich weiß nicht mal, ob es "A Kind Of Monster" (METALLICA-Dokumentation - Anm. des Redakteurs) ins deutsche Fernsehen geschafft hat.

Lips: Aber "A Kind Of Monster" ist doch etwas ganz anderes. Unser Film ist das was METALLICA sich vielleicht gewünscht hätten zu machen, aber nicht hinbekommen haben. Sie sind einfach nicht mehr in der Position dafür. Sie sind halt keine Band mehr die versucht es zu schaffen, sondern eine Band, die es geschafft hat. Ihr Film zeigt doch eher das Gegenteil. Uns geht es so gut, aber wir heulen rum wie die Babys. Was bitte ist das denn? Der ANVIL-Film ist ein diametraler Gegensatz dazu. Wir haben zwar nichts, aber wir freuen uns wie die Schweine, die sich im Dreck suhlen können. Der Versuch es zu schaffen!!! (lacht) Aber ich bin immer noch der gleiche Typ wie vorher.

So langsam nähern wir uns dem Ende des Interviews, jetzt kommen noch 10 Quickies, antworte bitte möglichst spontan, ich habe hierfür nur 60 Sekunden eingeplant. Welches Album hast Du Dir als zuletzt gekauft?

Lips: Das war "13" von BLACK SABBATH.

Was ist für Dich bis dato das beste Album 2013, "Hope In Hell" lassen wir außen vor, ok?

Lips: DEEP PURPLE - "Now What?!"

Was ist Dein aktueller Nicht-ANVIL-Lieblingstrack?

Lips: Lieblings-Nicht-ANVIL-Track?? (überlegt eine Weile) Vielleicht 'Bloodsucker' von DEEP PURPLEs "In Rock"?

Und Dein aktueller ANVIL-Favourite?

Lips: 'On Fire'

Welchen Job hättest Du vermutlich angetreten, wenn Du kein Musiker geworden wärst?

Lips: Dann hätte ich wohl gemacht was meine Brüder gemacht haben. Ich wäre zur Universität gegangen. Irgendwas mit Psychologie wäre bestimmt interessant.

Hier ist Deine Chance ein Buch zu empfehlen.

Lips: Ein Buch empfehlen? Dafür bin ich die falsche Person, ich lese nicht viele Bücher. Wie wäre es mit "ANVIL - The Story Of Anvil". Das gibt es nämlich auch als Buch!

Wenn Du eine All-Time-Favourite Band zusammenstellen könntest, wie sähe diese aus?

Lips: BLACK SABBATH

Was darf auf keinem Fall im Tourbus fehlen?

Lips: (überlegt lange) Jesus! (überlegt weiter) Vielleicht ein Beutel Pot?!

Gibt es ein bestimmtes Tour-Catering das Du bevorzugst?

Lips: Jägerschnitzel!

Du als Kanadier kommst natürlich nicht um eine kleine Hockeyfrage herum. "The Great One" oder "Le Manifique"?

Lips: "The Great One", Gretzky war wirklich unglaublich.

Das war es auch schon. Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für bleeding4metal genommen hast. Wie es bei uns gute Tradition ist, gehören die berühmten letzten Worte Dir. Noch etwas was Du unseren Lesern sagen möchtest?

Lips: Ich möchte unseren Fans sagen, dass es ohne deutsche Fans ANVIL wohl kaum so lange gegeben hätte. Ihr habt uns seit den Anfangstagen mit Hingabe unterstützt, und ihr tut es heute noch! Dafür bin ich jedem Einzelnen da draußen dankbar. I love you all!

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Also ich kann bestätigen, dass "The Story Of Anvil" genauso wie "Some Kind Of Monster" im deutschen TV liefen. ARTE oder ZDF-Kultur, sonst zeigt sowas niemand. Aber ich habe beide im TV gesehen. Schönes Inti übrigens, Anvil ist schon 'ne Klasse für sich, und ich hatte damals auch die Metal On Metal auf Vinyl. Das Durchhaltevermögen ist einfach geil, wenn sich so eine Band heute noch in schwitzige Clubs stellt.
9/10   (18.08.2013 von Opa Steve)

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