Evergrey - The Storm Within

Review von RJ vom 09.09.2016 (9495 mal gelesen)
Evergrey - The Storm Within EVERGREY haben einen Grund zu feiern, denn die Band gibt es nunmehr seit 20 Jahren. Passenderweise erscheint im Jubiläumsjahr auch ein neues Album und auch diverse Tourdaten stehen für Europa bereits fest. Somit steht den Feierlichkeiten nichts mehr im Weg, jetzt muss nur noch das neue Album dem möglichen Erwartungsdruck standhalten.

Für EVERGREY stehen neben Progressive Power Metal besondere Attribute, die für einen unverkennbaren Sound und hohen Wiedererkennungswert stehen. Natürlich ist an erster Stelle die Stimme von Tom Englund zu nennen, die alleine schon dafür sorgt, einen Song von EVERGREY sofort herauszuhören. Doch den für EVERGREY typischen Sound dürfen wir hier nicht minder bewerten, denn Henriks Gitarrenspiel und Rikards Keyboard sind die Garanten, dass man einen Song auch ohne die Stimme von Tom erkennt. Im Sound schwingt immer eine gewisse Düsternis und Melancholie mit, die dem Sound eine spezielle Klangfärbung verleihen. Insgesamt bestehen EVERGREY also aus einer besonderen Mischung aus Instrumentierung und Gesang, die in der Szene – glücklicherweise – keine zweite Band aufzuweisen hat. So weit, so gut.

Beschäftigt man sich mit "The Storm Within", kommt man als ausschweifender Rezensent (jep, ich schweife ab) auch gerne in die Verlegenheit, Vergleiche zu diesem und jenem Album zu ziehen. Ich spare mir das mal, denn wer EVERGREY kennt, wird alle Alben lieben und aufgrund persönlicher Vorlieben sein eigenes Ranking erstellt haben. "The Storm Within" wird in diesem Ranking einen kuscheligen Platz einnehmen, da bin ich mir ganz sicher. Warum? Weil die Melodien eingängig in die Gehörgänge fließen und die Midtempo-Nummern einfach ein wohliges Gefühl entfachen. Eine besonders schöne Nummer ist dabei 'In Orbit' geworden, wo auch Floor Jansen (NIGHTWISH) mitsingt und ihre kraftvolle Stimme zur Geltung bringt. Für die Freunde der härteren Fraktion ist das Album nicht ganz so ergiebig ausgefallen, hier sticht 'Astray' heraus und kann sich im melodischen Umfeld auch gut behaupten. Toms Ehefrau Carina, die den Deal mit Floor quasi eingefädelt hat, darf sich auch einbringen und die Ballade 'The Paradox Of The Flame' veredeln. Die der Lyrik geschuldete Intensität und Emotionen ließen ein größeres Feld für härtere Songs nicht zu, aber der Fan wird mit schönen Solopassagen a la 'Disconnect', wieder mit Beteiligung von Floor Jansen, entschädigt.

Das Konzeptalbum beschäftigt sich mit dem Verlust eines Menschen, um sich danach wieder aufzurichten und nach vorne zu blicken. Sehr emotionaler Stoff, der teils düster und dramatisch angehaucht verpackt ist, mit stetem Blick auf eingängige und einfühlsame Melodien.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Distance
02. Passing Through
03. Someday
04. Astray
05. The Impossible
06. My Allied Ocean
07. In Orbit (Featuring Floor Jansen)
08. The Lonely Monarch
09. The Paradox Of The Flame (Featuring Carina Englund)
10. Disconnect (Featuring Floor Jansen)
11. The Storm Within
Band Website: www.evergrey.net/
Medium: CD
Spieldauer: 58:28 Minuten
VÖ: 09.09.2016

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