Livebericht Theatre of Tragedy |
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Ein Livebericht von Lestat aus Frankfurt am Main (Nachtleben) - 16.03.2010 (29197 mal gelesen) |
Seit nunmehr 17 Jahren gibt es THEATRE OF TRAGEDY. Zu sagen, dass sie Musikgeschichte geschrieben und den Gothic Metal mitbegründet haben, ist wahrlich nicht übertrieben. Dass diese lebende Legende nun auf der Abschiedstournee ist stimmt nicht nur mich traurig. Keyboarder und Gründungsmitglied Lorentz Aspen selbst war sichtlich betroffen, dass diese Band aufhört zu existieren, der er mehr als sein halbes Leben angehört hat. Auf ihrer letzten Tour sind sie mit ihren Landsmännern von WHERE ANGELS FALL unterwegs und haben auch in Frankfurt halt gemacht. Offiziell lag der Konzertbeginn bei 20.00 Uhr, WHERE ANGELS FALL begannen jedoch pünktlich um 19.30 mit dem Spielen - vor fast leerem Raum. Soundtechniker, Barkeeperin und Merchstand eingeschlossen waren vielleicht ein Dutzend Leute anwesend. Dies mag am frühen Beginn gehangen haben, vielleicht aber auch daran, dass das Konzert von der Batschkapp ins Nachtleben verlegt worden ist - wohl wegen schleppendem Vorverkauf. Die geringe Besucherzahl wurde der Vorband nicht gerecht. Sicher boten sie nichts außergewöhnliches dar, aber sie lieferten sauberes Handwerk in Form von Female Fronted Gothic Metal ab. Allerdings merkte man der Band auch an, dass sie entweder ob der kleinen Zuschauerzahl ein wenig verunsichert oder lustlos war oder schlicht die Bühnenroutine fehlte. Das soll nicht heißen, dass die Band, insbesondere Sängerin Eirin, statisch waren. Sicher tourte sie über die gesamte Bühne, poste und tanzte. Der Untschied wurde aber spätestens beim Mainact des Abends deutlich. Immerhin war es den Norwegern vergönnt, dass gegen Ende des Auftritts knapp über 30 Personen im Raum waren, die auch immer höflich Applaus spendeten. Dass sie bei der kleinen Zahl Zuschauer doch recht gut angekommen sind wurde beim CD-Verkauf am Merchstand deutlich. Setlist: 01. Marionettes 02. Freeze Me 03. The Game 04. Female Stigma 05. Edge Of Sanity 06. Indifferent 07. Dies Irae 08. Feed On Depression 09. Lux Aeterna Bevor die Headliner kamen, hatte der Roadie die Lacher auf seiner Seite: während des Mikrosoundchecks bekam er vom Soundtechniker zu hören "Metal ist...", was von ihm durch "...keine gute Fickmusik" ergänzt wurde. Gegen 20.30 Uhr enterten schließlich THEATRE OF TRAGEDY die Bühne. Angesichts der recht kleinen Bühne und der zu beherbegenden 7 Bandmitglieder eine enge Angelegenheit. Was soll man sagen: Eine Band wie diese hat es eigentlich nicht verdient vor 50 Leuten zu spielen, insbesondere nicht auf ihrer Abschiedstournee. Aber Lorentz selbst vermutete mangelnde Promotion dahinter, womit er, wenn ich einen kurzen Schnitt durch meinen Bekanntenkreis ziehe, wohl richtig liegt. Somit war es ein recht intimes, kleines Konzert. Und die wenigen anwesenden Fans waren umso überzeugter dabei und unterstützten die Band wie auch nur möglich. Diese wiederum, vor allem das Gesangsduo Nell und Raymond, zeigten sich durchaus aktiv und brachten das Liedgut äußerst überzeugend rüber. Sicher, ein wenig mehr Kontakt zum Publikum wäre ganz gut gewesen, war aber für die Stimmung nicht von Nöten. Und zumindest Nell musste mit Anschägen aus den eigenen Reihen kämpfen: Vor 'The Storm' schmiss Drummer Hein seine leere Plastikflasche in Richtung Publikum - und traf seine Frontfrau am Hinterkopf. Nach 'Fade', als 13. und vorerst letztes Lied, verließ die Band die Bühne, um dann kurz darauf nach Aufforderung des Publikums für die Zugabe zurück zu kommen. Und sie schafften es, die zweite Zugabe, 'Der Tanz der Schatten', spontan aussehen zu lassen - obgleich dies nicht so war, wie ein Blick auf die Setlist verriet. Es bleibt als Fazit zu sagen, dass mit dem Ende dieser Band ein wichtiger Teil der Szene stirbt, und die mit dieser Tour etwas einsam zu Grabe getragen wird - nachdem sie im Laufe der letzten Jahre nicht mehr die Aufmerksamkeit bekamen, die sie in den Neunzigern einmal erzeugt hatten, mit Konzerten mit über 1000 Besuchern. Setlist: 01. Hide and Seek 02. Bring Forth Ye Shadow 03. Lorelei 04. Frozen 05. Ashes And Dreams 06. A Rose For The Dead 07. Fragment 08. And When He Falleth 09. Hollow 10. Storm 11. Cassandra 12. A Hamlet 13. Fade 14. Machine 15. Der Tanz Der Schatten |
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