Tankard - Pavlov's Dawgs | |
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Review von Damage Case vom 30.09.2022 (6948 mal gelesen) | |
Wie wäre es, wenn man mal ein Review zu einer neuen Platte von TANKARD verfasst, ohne die abgelutschten Themen Saufen, Alkohol, Kater, Eintracht Frankfurt oder The Big Teutonic 4 in diesem Kontext zu bedienen? Wie herrlich war das damals, als mit "Two-Faced" 1994 ein fast durchgängig ernstes Album der Frankfurter erschien, okay 'Ich Brauch' Meinen Suff' vergessen wir an dieser Stelle mal, und man die gesellschaftskritische Komponente von Gerre, Frank & Co. wahrnehmen konnte? Diese inhaltliche Zwiebel lohnt es sich auch beim neuen Album "Pavlov's Dogs" zu schälen, denn wenn man mal plakativen Wackinger-Blödsinn wie den Titelsong und 'Beerbarians' zur Seite schiebt, dann sieht man, mit welchen offenen Augen die Jungs durch Frankfurt und den Rest der weiten Welt gehen. 'Ex-Fluencer', 'Metal-Cash Machine', 'Veins Of Terra' oder auch 'Lockdown Forever' sparen nicht mit klarer Kante. Getragen werden Gerres Worte vom gewohnten Thrash-Teppich, für den man TANKARD entweder liebt oder nicht. Großartig Neues kommt nach 40 Jahren und bald 20 Alben nicht mehr in den Sound und das ist auch okay so. Für die äußerst klare und druckvolle Produktion greift man auf Bewährtes zurück und so durfte erneut Martin Buchwalter im Gernhard Studio zu Troisdorf Hand an die Aufnahmetechnik legen. Leider bedient das Cover von Quasi-Stammzeichner Patrick Strogulski wieder die Blödeleien, für die eine gereifte Band wie TANKARD nur zu maximal 25% ihrer Songs überhaupt noch steht. Fazit: In Zeiten, in denen Bands hauptsächlich nur noch durch Liveauftritte und ihren Merch-Verkauf dort oder online Geld verdienen, ölt "Pavlov's Dawgs" diese Marketing-Maschine auf gewohnt hohem Niveau. Aber leider hat man bei TANKARD seit sehr, sehr vielen Jahren das Gefühl, dass in ihnen nochmal ein ganz starkes Album steckt. Es will nur nicht so richtig raus. Auch diesmal nicht, trotz einiger richtig geiler Highlights. Trotzdem gilt Kaufempfehlung für Fans und solche, die es werden möchten. Drei Anspieltipps: 'Ex-Fluencer' pumpt sich durch seine Spielzeit und ist ein typischer Teutonen-Thrasher erster Güte. 'Diary Of A Nihilist' huldigt SLAYER bis die Knie bluten. Das andächtig beginnende 'On The Day I Die' ist mit seinen fast sieben Minuten für TANKARD-Verhältnis beinahe schon ein Mini-Epos. Muss man gehört haben. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Pavlov`s Dawg 02. Ex-Fluencer 03. Beerbarians 04. Diary Of A Nihilist 05. Veins Of Terra 06. Momento 07. Metal Cash Machine 08. Dark Self Intruder 09. Lockdown Forever 10. On The Day I Die | Band Website: www.tankard.org Medium: CD, LP Spieldauer: 55:04 Minuten VÖ: 30.09.2022 |
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