Netherbird - The Ferocious Tides Of Fate

Review von Kex vom 23.12.2013 (13829 mal gelesen)
Netherbird - The Ferocious Tides Of Fate Seit 2004 sind NETHERBIRD in der Metalszene vertreten. Mussten die Schweden zu ihrem Debüt-Album "The Ghost Collector" 2008 noch zu zweit antreten, sind die Gründungsmitglieder Nephente und Bizmark nicht länger allein. Das Line-Up hat sich auf fünf feste Bandmitglieder hochgearbeitet, die bereits 2010 "Monument Black Colossal" einspielten. Für "The Ferocious Tides Of Fate" sind die Voraussetzungen um Längen besser als noch zu Debützeiten.

Kritisierte ich damals noch die schwachen Stimmanteile und die heterogene Produktion der Songs, muss ich direkt vorweg gestehen: ich wünsche mir genau dies wieder zurück. Zwar hatten NETHERBIRD noch einen weiten Weg vor sich, allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass die Schweden diesen im Rückwärtsgang angehen. "The Ferocious Tides Of Fate" strotzt geradezu vor Belanglosigkeit. Das fängt mit dem ersten Durchhören an. Wenn ich meinen MP3-Player laut stelle, kann ich in der Regel die Geräusche des Busses überdecken. Bei "The Ferocious Tides of Fate" ist das nicht der Fall. Zu keinem Zeitpunkt. Der Sound ist so verwaschen, dass der brummende Busmotor gar nicht anders kann, als sich meinen Trommelfellen aufzudrängen. Am Rechner kaum Besserung, lediglich die Anlage lässt den Bässen ihren Raum. Zusätzlich gleicht ein Song dem nächsten. Es ist zwar so, dass mir jeder Song, einzeln angeschaltet und zwischen völlig fremder Mucke eingebettet, gefällt. Höre ich direkt hinterher einen weiteren, langweile ich mich unglaublich. NETHERBIRD ist es also gelungen, eine unglaubliche runde Songauswahl zu treffen, die sicher all diejenigen erfreut, die mit einem Topgehör ein Minimum an Abwechslung herauszuhören vermögen. Ein jeder Song ist für sich gestellt qualitativ hochwertiger als noch zu "The Ghost Collector"-Zeiten. Dennoch bleibt, dass der Hauptgesang immer noch viel zu flach ausfällt. Könnte man einfach rauslöschen, die Backvocals würden reichen und für sich gestellt wohl die Variabilität der Songs erhöhen. Sicher wird bei jedem der recht langen Songs ausreichend Raum für eine kalte Atmosphäre vor melodischem Hintergrund geschaffen. NETHERBIRD sind unbestritten in der Lage, Black Metal mit Elementen des Melodic Death zu kombinieren. Dennoch fehlt "The Ferocious Tides Of Fate" Herz und Seele.

Fazit: Ich habe mir schon lange nicht mehr bei einem Review so schwer getan. Keine Ahnung, wie oft "The Ferocious Tides Of Fate" lief, ich bin immer noch gespalten zwischen eindeutig vorhandenem musikalischem Können und der Tatsache, dass daraus quasi nur ein Song in sechs Ausführungen entstand. Vielleicht ging ich auch schlicht mit den falschen Erwartungen an diese Produktion. Meiner Meinung nach hätte es dieses Album nicht gebraucht. Wer NETHERBIRD kennenlernen möchte, greife am besten zu "Monument Black Colossal" von 2010 oder gleich zum Debüt.

Anspieltipp: 'Ashen Roots'.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Elegance And Sin
02. Så Talte Ygg
03. Ashen Roots
04. Shadow Walkers
05. Along The Colonnades
06. Of The Setting Sun
Band Website: www.netherbird.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:20 Minuten
VÖ: 29.11.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten