In Flames - Siren Charms

Review von Eddieson vom 07.09.2014 (10168 mal gelesen)
In Flames - Siren Charms IN FLAMES-Bashing gehört ja in der Metalgemeinde zum Volkssport. Dass die Schweden einen neuen Kurs mit ihrer Musik eingeschlagen haben, wird ihnen auch heute noch übel genommen. Mit "Clayman" fing es an. Das Album ist mittlerweile knappe 15 Jahre alt und langsam sollte man sich damit abgefunden haben, dass IN FALMES nicht mehr dem Melodic Death Metal angehören. Alben wie "Jester Race", "Colony" und "Whoracle" wird es nicht mehr geben. Punkt!

Ab der "Clayman" feilten sie dann immer mehr an ihrem Sound und wurden massentauglicher, was wohl auch dazu führte, dass der Verfasser dieser Zeilen die Alben "A Sense Of Purpose" und "Songs Of A Playground Fading" gar nicht mehr gehört hat. Was kann ich also von "Sirens Charm" erwarten? Den Anfang macht 'In Plain View'. Die ersten Töne klingen vielversprechend, es erinnert kurz an früher, doch wird dann gebremst und live-tauglicher Gesang und Riffs übernehmen die Oberhand, die sich dann auch weiter durch das Album ziehen. Vorhersehbar und berechenbar gestalten sich die Songs. Der Gesang von Anders Friden ist stets melodiös, Growls sucht man hier vergeblich. Auch gezielte Einsätze von elektronischen Elementen, man höre 'Paralyzed', wird für Diskussionen sorgen. Mit 'Through Oblivion' gibt es dann einen 1A-radiotauglichen-Song. Der Song ist eine Alternativ-Rocknummer. Mit Metal hat das nichts mehr zu tun. Ebenso 'Eyes Wide Open', der vor Melancholie nur so trieft, dürfte einige mit den Augen rollen lassen. Den Gipfel erreichen die Schweden aber mit 'When The World Explodes'. Das Duett Friden mit der schwedischen Opernsängern Emilia Feldt ist einfach nur noch purer Kitsch. Auch die folgenden Songs wie 'Rusted Nail', 'Dead Eyes' und 'Monsters In The Ballroom' können da keinen Boden mehr gut machen. Zwar klingen sie im Vergleich zu den vorherigen Songs nicht mehr so kitschig, doch die Härte und der Biss sind vollends auf der Strecke geblieben.

Man mag ja von IN FLAMES halten, was man will, aber sie polarisieren. Auch "Sirens Charm" wird dieses tun und das Lager wieder in zwei Teile teilen. Die einen werden es hassen, aber der wesentlich größere Teil wird es lieben. Der wesentlich größere Teil wird aber nicht der gemeine Metaller mit langen Haaren und Kutte sein, sondern die Alternativen-Wochenend-Discometaller. Von den "neuen" IN FALMES sind "Reroute To Remain" und "Soundtrack To Your Escape" noch okay, die folgenden Alben wurden dann aber von mir nicht mehr gehört. Jetzt mit "Sirens Charm" habe ich der Band noch ein Mal eine Chance gegeben, doch es wurde relativ schnell deutlich, dass ich und IN FLAMES nicht mehr auf einen Nenner kommen werden. Weiterentwicklung hin oder her, aber mit dem aktuellen Album entfernen sie sich noch weiter vom Metal, als sie es bisher getan haben.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.In Plain View
02.Everything's Gone
03.Paralyzed
04.Through Oblivion
05.With Eyes Wide Open
06.Siren Charms
07.When the World Explodes
08.Rusted Nail
09.Dead Eyes
10.Monsters in the Ballroom
11.Filtered Truth
Band Website: www.inflames.com
Medium: CD
Spieldauer: 44:55 Minuten
VÖ: 05.09.2014

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