Disillusion - Back to times of Splendor | |
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Review von Souleraser vom 01.04.2004 (12483 mal gelesen) | |
Die Wartezeit auf "Back to Times of Splendor" war ja schon ziemlich gewaltig. Warum das so ist, soll an dieser Stelle gar nicht mehr groß erörtert werden. Die Band selbst kann dazu mehr sagen und eine bessere Erklärung abliefern, daher lest bitte das zugehörige Interview mit Schlagzeuger Jens. Nach der EP "Three Neuron Kings" und der Maxi "The Porter" war ich ziemlich überzeugt, dass ein Album dieser Leipziger Band eigentlich nur der absolute Hammer werden kann. Es fällt mir ungeheuer schwer, etwas zum Album zu schreiben und auch nach über einem Dutzend Hördurchgängen bin ich immer noch unentschlossen. Vielleicht kann das folgende erkären, warum ich unentschlossen bin. DISILLUSION-Mastermind Vurtox hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Das Arbeitstier hat nicht nur die Songs geschrieben, sondern auch Gesangs- und Bassspuren eingespielt und zusammen mit ATROCITY-Fronter Alex Krull den Mix dieser Scheibe gemacht. Und ohne zuviel zu loben: Es ist ihm wirklich alles davon gut gelungen. "Back to Times of Splendor" ist ohne Zweifel ein hochklassiges Album. Was das Songwriting angeht, hat der Fronter sich gegenüber EP und Maxi sogar noch weiter gesteigert und die Produktion ist, wie sie sein soll, nämlich druckvoll, klar und doch sehr hart und rauh. Auch Schlagzeuger Jens und Gitarrist Rajk kommen über die 56 Minuten und 52 Sekunden ohne Aussetzer. Aus verschiedenen Gründen kann ich aber nicht in vorbehaltlose Jubelarien ausbrechen. Vielleicht ist einer der Gründe, dass ich anscheinend im Gegensatz zu den meisten Webzinekollegen die EP und die Maxi kenne und der Überraschungseffekt, das positive Neue, das unzweifelhaft in der Musik DISILLUSIONs steckt, bei mir einfach nicht mehr so stark wirken, wie bei jemandem, der den Erstkontakt mit der Band mit diesem Album hat. Ein gewagtes und zugleich sehr interessantes Experiment sind die beiden überlangen Songs, nämlich der Titeltrack mit 14 Minuten und 39 Sekunden und der Rausschmeißer 'the sleep of restless hours' mit unglaublichen 17 Minuten und 3 Sekunden. Prinzipiell schafft es die Band erstaunlicherweise, sich über die gesamte Spielzeit der Songs zu retten, ohne echte Durchhänger hinnehmen zu müssen. Ein weiterer Beleg für das exzellente Songwriting. Noch einmal muss Fronter Vurtox gelobt werden, denn sein gesangliches Spektrum hat sich nicht nur verbreitert, es ist ihm auch in allen Bereichen, von cleanem Gesang bis hin zu thrasigem Schreien, gelungen, seine Stimme zu stabilisieren und ihr mehr Kraft und Druck zu verleihen. Was abzüglich der Euophorie eines "Erstkontaktes" mit der Band bleibt, ist ein hochklassiges Album aus dem Melodic-Thrash-Genre, mit Death-Einschlag und vielen progressiven Elementen, sowie phasenweise sogar leichten Black-Metal-Einflüssen. Wer DISILLUSION vorher kannte und mochte, darf beruhigt wieder zugreifen. Wer auf kompromisslosen, extremen Death/Thrash steht, sollte die Finger davon lassen. Für dieses Klientel sind DISILLUSION zu komplex, zu verspielt und progressiv. Wer offen für Neues ist, hat mit DISILLUSION sicher bald eine neue Lieblingsband. Ein wirklich toller Einstand und mögen viele weitere Alben dieser Güteklasse folgen. Bleeding Songs: and the mirror cracked, fall, alone i stand in fires Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. and the Mirror Cracked 2. Fall 3. Alone I stand in fires 4. Back To Times Of Splendor 5. A Day By The Lake 6. The Sleep Of Restless Hours | Band Website: www.disillusion.de Medium: CD Spieldauer: 59:19 Minuten VÖ: 05.04.2004 |
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