Cannibal Corpse - Evisceration Plague

Review von Opa Steve vom 10.02.2009 (11636 mal gelesen)
Cannibal Corpse - Evisceration Plague Yeah, die Kannibalen ziehen uns wieder eins über! Nach dem infernalischen "Kill" setzen die Amis wieder alles daran, dass man auch die beachtenswerte Filigranarbeit an den Instrumenten richtig wahrnehmen kann. An den Knöpfchen saß dieses mal auch wieder Eric Rutan, der den großen Vorteil mitbringt, dass er Death Metal versteht - und er weiß, worauf es ankommt. Was die Band und er bei dieser Scheibe an Präzision rausgeholt haben gleicht einem chirurgischen Eingriff. Hier sitzt jedes Riff, die Drums treffen genau den richtigen Nerv, und die Songs braten sich wie ein Skalpell präzise in die Muskeln, dort wo es besonders wehtut. Man darf allerdings nicht verschweigen, dass diese unerhörte Transparenz für ein Death Metal Werk eher ungewöhnlich ist, denn der trockene Sound ist zwar ultrabrutal, aber "Kill" war eine archaische Hasskeule, die einfach alles plattmachte, und den Hochgeschwindigkeitsorgien am Griffbrett nicht den nötigen Raum bot. Dies holt "Evisceration Plague" nun nach, denn das Album ist ein akustischer Präzisionskrieg. Glaubt ihr nicht? Dann zieht euch mal 'Carnivorous Swarm' rein. Der Großteil der 12 Songs basiert auf Highspeed-Riffing, aber auch die für den Florida-Death bekannten morbiden Harmonien und fiese Stampfer dürfen nicht fehlen. 'Beheading And Burning' ist mit kranken Leads unterlegt, und auch der Titelsong klingt so, als wäre der irre Schlitzer gerade aus seiner Anstalt entwichen, um seine blutige Spur zu ziehen. 'Shatter Their Bones' dürfte auf der aktuellen Tour so ziemlich jeden Nacken ausrenken.

CANNIBAL CORPSE haben mal wieder die Gratwanderung perfektioniert, extrem technischen Death Metal rauszukloppen, der weder mit irgendwelchen Griffbrett-Tricks langweilt noch ausgelutscht daherkommt. Die Songs verlieren sich nicht im endlosen Geschwurbel sondern haben Charakter und trotz der hohen Variation und dutzender gefühlter Riffs pro Song echten Wiedererkennungswert. Dass man zu dem Stoff nicht pausenlos abgehen kann, sondern auch einfach mal gern in Ruhe die Ton-Salti auf sich wirken lassen möchte, mag Death Metal Puristen vielleicht stören, aber wer CANNIBAL CORPSE hört, weiß sowieso, was ihn erwartet.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01 Priests Of Sodom
02 Scalding Hail
03 To Decompose
04 A Cauldron Of Hate
05 Beheading And Burning
06 Evidence In The Furnace
07 Carnivorous Swarm
08 Evisceration Plague
09 Shatter Their Bones
10 Carrion Sculpted Entity
11 Unnatural
12 Skewered From Ear To Eye
Band Website: www.cannibalcorpse.net/
Medium: CD
Spieldauer: 38:47 Minuten
VÖ: 30.01.2009

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten