Sonata Arctica - Talviyö

Review von Cornholio vom 30.08.2019 (12360 mal gelesen)
Sonata Arctica - Talviyö Da ist sie endlich, die neue SONATA ARCTICA CD. "Talviyö" heißt der Silberling, und es ist bereits das zehnte Studioalbum der Finnen. Ich habe mich im Vorfeld sehr drauf gefreut, und ich muss leider sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. Aber der Reihe nach. Der Albumtitel "Talviyö" ist (Überraschung!) finnisch und bedeutet so viel wie "Winternacht". Das Album "Winternight" zu nennen wäre wohl zu einfach gewesen…

Sei’s wie es ist, die elf Tracks auf der Scheibe klingen zum einen natürlich wieder unverkennbar nach SONATA ARCTICA, zum anderen scheinen die Tracks aber irgendwie nicht so ganz ausgegoren. Es kommt mir vor, als hätte man auf die komplette CD einen Weichzeichner angewendet. Dabei klingt sie eigentlich durchgehend gut, und es gibt auch den einen oder anderen Song, der richtig gut gefällt. 'Who Failed The Most' oder die erste Single 'A Little Less Understanding' beispielsweise, auch der Opener 'Message From The Sun' beginnt schon vielversprechend, aber wie gesagt, irgendwie fährt das Quintett aus meiner Sicht durchgehend mit angezogener Handbremse.

Aus meiner Sicht ist der Gesang von Tony Kakko zu sehr im Vordergrund - meiner Frau gefällt's - , dadurch nehmen die Songs zu selten Fahrt auf. Ausgenommen davon ist das Instrumental 'Ismo's Got Good Reactors', wo über die Instrumente eben kein Gesang gemischt wurde. Aber auch die anderen Songs kann ich nicht so ganz einordnen. 'Whirlwind' lasse ich mir ja noch gefallen, aber die zweite Single 'Cold' ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, ähnlich wie 'Storm The Armada' – wobei hier noch ab und an die etwas verrückte Progressivität durchschimmert, die die Band auf "Reckoning Night" so gut umgesetzt hat. Zum Abschluss der knappen Stunde gibt es mit 'The Raven Still Flies' und 'The Garden' zwei schöne Balladen, wobei, man kommt sich etwas vor wie in Trance, 'The Garden' wirkt gar einschläfernd, vor allem das letzte Stück.

Auch nach dem zehnten oder fünfzehnten Durchlauf kommt mir "Talviyö" vor wie in Watte gepackt. Als jemand, der besonders die ersten vier Alben mag, ist das natürlich etwas enttäuschend. SONATA ARCTICA haben leider den Weg von "Stones Grow Her Name" nicht weiter geführt, das hat sich aber auf "Pariah’s Child" schon teilweise und spätestens bei "The Ninth Hour" angekündigt. Die rückblickend recht lieblos neu eingespielte „Ecliptica“ zum 15. Jubiläum des Debüts lasse ich bewusst mal (fast) unkommentiert.

Seltsamerweise ist das Album trotzdem recht gut anzuhören, wenn man es am Stück hört, wirkt alles wie aus einem Guss. Die genannten Songs, die mir nicht so richtig zusagen, verschmelzen mit den anderen Stücken. Ist das jetzt gut? Kann ich nicht sagen, ich finde es etwas befremdlich. Insgesamt ist "Talviyö" mehr ein Album zum Träumen und Gleitenlassen als zum Headbangen und Abgehen... Unabhängig davon freue ich mich auf die Tournee, nach der letzten Akustik-Tour der Finnen hauen sie hoffentlich live mal wieder etwas mehr auf die Kacke!


Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Message From The Sun
02. Whirlwind
03. Cold
04. Storm The Armada
05. The Last Of The Lambs
06. Who Failed The Most
07. Ismo's Got Good Reactors
08. Demon's Cage
09. A Little Less Understanding
10. The Raven Still Flies With You
11. The Garden
Band Website: www.sonataarctica.info
Medium: CD
Spieldauer: 56:33 Minuten
VÖ: 06.09.2019

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