Endless Chain - Agony

Review von Wulfgar vom 20.09.2024 (13165 mal gelesen)
Endless Chain - Agony Kaum geht der Sommer unaufhaltsam in den Herbst über, da kommt auch schon die erste Düsterbombe auf meinen Schreibtisch geflattert. ENDLESS CHAIN kommen, wie sollte es auch anders sein, aus Finnland und beehren meine Ohren mit einer eingängigen Mixtur aus Heavy Metal und etwas, das noch am ehesten in die Gothic-Ecke passt. Jedenfalls ist seit Kurzem das zweite Langeisen "Agony" der fünf finsteren Finnen verfügbar.

Aber wie kann man sich diesen Spagat denn nun vorstellen? Also grundsätzlich bilden astreine Heavy-Riffs und ebenso die zugehörige Rhythmusfraktion das Alpha und Omega dieser Band. Dann kommt aber darüber, dazwischen und manchmal zeitgleich eine vergleichsweise filigrane Melodieführung dazu. Dafür werden natürlich auch mal die Synthies bemüht, aber das hält sich alles in sehr bescheidenem Rahmen. Und diese Gratwanderung funktioniert alles in allem erstaunlich gut. Trotz, oder gerade wegen dieser scheinbaren Gegensätzlichkeit hat die Mucke etwas Fesselndes an sich. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie spielerisch ENDLESS CHAIN zwischen diesen Polen hin und her wechseln kann, ist im Song 'We Are We' festgehalten. Wer es noch eine bis zwei Nummern härter braucht, nimmt stattdessen 'Blind Kings'. Dann kommt freilich auch noch der Gesang dazu. Dieser stammt hier von gleich zwei Frontmännchen und weiß in beiden Fällen durch die absolut treffsichere Beherrschung von sehr unterschiedlichen Stilrichtungen zu begeistern. Das passt also alles, ziemlich erstaunlicherweise, ziemlich gut zusammen. Ein weiterer verdammt hörenswerter Song ist 'Ghost'. Da drehen die finnischen Schlingel alles, was ich gerade beschrieben habe, genau um 180°. Ruhige Melancholie spielt hier die erste Geige und begleitend kommen dann und wann härtere Elemente dazu. Chapeau, meine Herren! Kein Wunder also, dass so illustre Namen wie Sami Yli-Sirniö (KREATOR, WALTARI) und Tuomas Saukonnen (WOLFHEART, BEFORE THE DAWN) zu den vielen Helferlein zählen, die ENDLESS CHAIN geholfen haben, ihren Traum zu verfolgen. Sogar bis zu dem Punkt, an dem sie erst ihr Debütalbum und nun auch die zweite Langrille in Eigenregie herausbrachten. Das verlangt einen langen Atem, sehr viel Arbeit und Herzblut. Auch dafür verdient die Band ehrlichen Respekt.

Wer sich von euch also mal wieder so richtig tief in die nachdenklichen Sphären begeben, aber dabei nicht einschlafen möchte, der hat hiermit den perfekten Soundtrack. Mich überzeugen ENDLESS CHAIN ganz problemlos und ihr solltet dieser Band genau dafür auch eine Chance geben. Es lohnt sich!

Cheers, euer Wulfgar

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro To Agony
02. Agony
03. Human Race
04. We Are We
05. Burn Your Skies Above
06. Ghost
07. Until No One Comes
08. Blind Kings
09. Beyond What You Believe
10. We Are All Vulnerable
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:40 Minuten
VÖ: 23.08.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten