Livebericht Biohazard (mit Madball und Ignite) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Essen (Weststadthalle) - 01.05.2014 (21977 mal gelesen) |
Bleeding4metal goes Hardcore. Nachdem Kollege Dudemeister ja neulich schon bei COMEBACK KID war, machten mein Kumpel Boddy und ich uns auf den Weg nach Essen um ihm Rahmen der Rebellion Tour MADBALL, IGNITE und BIOHAZARD auf der Bühne zu sehen. Ich will ehrlich zu euch sein: Vor Jahren war ich Teil der Hardcore-Szene, sprang von Bühnen, schwamm auf dem Publikum und verbrachte etliche Wochenenden in irgendwelchen Jugendzentren auf Konzerten. Aber das ist lange her. Mittlerweile höre ich fast nur noch Metal und an meinen letzten Sprung von der Bühne kann ich mich nicht mehr erinnern. Letztes Jahr war ich dann mit Kumpel Boddy in Osnabrück auf einer BIOHAZARD-Show und fand die Band äußerst sympathisch. Da bot es sich natürlich an, die Brooklyn-Boys noch mal mit einem dicken Hardcore-Package zu sehen. Also, anstatt am 01.05. mit Bier und Bollerwagen loszuziehen oder irgendwo zu demonstrieren setzten wir uns ins Auto Richtung Ruhrgebiet. Als wir an der Weststadthalle ankommen sind ist dort schon mächtig was los. Die Weststadthalle liegt relativ zentral und bietet die Möglichkeit "Künstler" und Musiker der verschiedensten Arten auftreten zu lassen. Für eine Metal- oder Hardcore-Show finde ich die Halle etwas zu modern, aber das ist natürlich rein subjektiv. Die Halle hat ein Fassungsvermögen von ca. 1500 Leuten. Es gibt ein Foyer, den Showroom und eine Gastronomie, in der neben Getränken heute auch Merch verkauft wird. Also, wir kommen dort an und die ersten 3 Bands haben ihr Set schon hinter sich und WISDOM IN CHAINS bauen grad auf. Mich interessieren sie eigentlich nicht die Bohne und so verbringen Kumpel Boddy und ich unsere Zeit in der Gastro und schauen den Kids beim Merch-Kauf zu. Wobei ich sagen muss, dass die Hardcore-Szene auch älter geworden ist. Viele befinden sich in meinem Alter, einige natürlich auch deutlich jünger. BIOHAZARD zeigen keine Starallüren und mischen sich immer mal wieder unters Publikum. Wir schnappen uns Billy und fragen ihn nach einem Interview, der freut sich. Allerdings sind sie schon als nächstes dran und so verabreden wir uns nach der Show am Merch-Tisch. Ich bin etwas erstaunt, dass BIOHAZARD vor IGNITE spielen aber egal. BIOHAZARD starten und sofort springt der Funke rüber. Die Band strotzt vor Energie und Spielfreude. Dies überträgt sich natürlich aufs Publikum und so dauert es nicht lange, bis die ersten die Bühne entern um sie gleich mit einem Sprung wieder zu verlassen. Bei manchen dauert es etwas länger, dann wird eben vom etwas Roadie nachgeholfen. Bei anderen ist das Publikum nicht drauf vorbereitet und so landet der ein oder ander unsanft auf dem Hallenboden. Aber auch das gehört dazu und die Erfahrung muss auch gesammelt werden. BIOHAZARD starten mit 'Urban Discipline'. Im Laufe der Show entwickelt sich die Setlist zu einer echten Klassik-Setlist. Lediglich 'Vengeance Is Mine' befindet sich als neuer Song von der "Reborn In Defiance" auf der Liste. Ansonsten wird 'Shades Of Grey', 'Wrong Side Of The Track' und 'Down For Life' gespielt. Mit 'Vengeance Is Mine' wird dann Bergfest gefeiert. Danach geht es dann wieder in die Vergangenheit und es werden "Geschichten Von der Harten Seite" erzählt und nach 'Howard Beach' und 'Victory' folgt dann mit 'Punishment' der Höhepunkt einer jeden BIOHAZARD-Show. Egal, wie oft gehört, egal, wie prollig der auch sein mag, der Song ist Wahnsinn und live funktioniert der immer. Unterstützt werden sie dann vom WISDOM IN CHAINS-Sänger und auch einer der BIOHAZARD-Roadies lässt es sich nicht nehmen mal kurz zum Mikro zu greifen. BIOHAZARD haben in ihrer Karriere 'ne Menge Rückschläge und Vorwürfe hinnehmen müssen. Aber anstatt von diesen geschwächt zu werden, scheinen sie nur stärker daraus hervorgegangen zu sein. Jedenfalls ist von dem ganzen Ärger vor der Reunion und dem ganzen Stress mit Bobby nichts mehr zu spüren. Die Band wirkt frisch und jung. Wie Billy uns im Interview verraten hat ist eine Show nicht nur eine Art Therapie, zumindest für ihn selbst, sondern sie fühlen sich auch so, als wären sie wieder 17. Meines Erachtens nach kann man das bestätigen. Und so hätten die Brooklyn-Boys auch ruhig noch etwas länger spielen können. Setlist BIOHAZARD: 01. Urban Discipline 02. What Makes Us Tick 03. Shades Of Grey 04. Wrong Side Of The Tracks 05. Down For Life 06. Vengeance Is Mine 07. Tales From The Hard Side 08. Howard Beach 09. Victory 10. Punishment 11. Hold My Own Es ist natürlich schön, mit Billy im Tourbus zu sitzen und etwas über die alten Zeiten zu quatschen, nachzulesen übrigens hier, andererseits hätte ich auch gerne IGNITE gesehen. Mir waren nur die ersten 3 Songs vergönnt, die hatten es auch in sich. Ich habe die Band seit einigen Jahren aus den Augen verloren, aber Zoli ist immer noch gut bei Stimme. Wie ich im Nachhinein festgestellt habe, hat IGNITE eh nur Songs von "A Place Called Home" und "Our Darkest Days" gespielt, das sind Alben, die rauskamen, als ich mich eh nicht mehr mit der Band beschäftigt habe, plus die überflüssige 'Sunday Bloody Sunday' Coverversion. Von daher ist es auch nicht weiter schlimm. MADBALL bilden den Abschluss heute Abend. Die Band, die 1988 u. a. von Roger Miret und Vinnie Stigma von AGNOSTIC FRONT gegründet wurde, beherbergt heute nur noch Sänger Freddie als Gründungsmitglied. Auch damals während meiner Hardcore-Zeit hat mich die Band nur halbherzig interessiert. Auch heute anno 2014 in Essen schaue ich nur mit einem halben Auge hin. Positiv zu bewerten ist allerdings, die Energie und den Spirit, den MADBALL auch heute noch würdig versprühen und mit jeder Faser ihres Körpers ausstrahlen. Natürlich auch mittlerweile etwas in die Jahre gekommen zeigen sie trotzdem noch vielen jungen Bands wo der Hardcore-Hammer hängt. Nicht umsonst gelten sie als eine der einflussreichsten NYHC-Band. Treffen aber trotzdem nicht mehr ganz mein Geschmack. Und so machen sich mein Kumpel Boddy und ich uns langsam auf den Rückweg. Insgesamt war es ein großer Abend, auch wenn wir letztendlich nur eine Band der vier oder fünf komplett gesehen haben. Die hatte aber dafür mächtig Dampf im Kessel. Weitere Fotos findet ihr in der Gallery |
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