Blynd - Liber Sum

Review von Contra vom 15.12.2015 (8532 mal gelesen)
Blynd - Liber Sum BLYND haben für ihren hervorragenden Zweitling "Punishment Unfolds" nicht mal im Ansatz so viel Anerkennung bekommen, wie es ihnen eigentlich zustand. So richtig über den Rand ihrer Heimatinsel Zypern sind die Jungs noch nicht geschwappt. Was schade ist, denn die recht moderne Melange aus Death, Thrash und ein bisschen Groove Metal macht eine verdammte Menge Spaß.

"Liber Sum" macht ohne großen Umbruch da weiter, wo 'Punishment Unfolds' aufgehört hat. 'Bread And Circuses' beginnt mit sphärischen Streichern und kippt dann in einen Rifftsunami mit epischem Refrain. So auch 'Phobos', und 'Barbarians', minus dem choralen Intro. 'Aes Cyprium' ist der erste Song, der mit seinen Blastbeats aus dem Schema ausbricht. Mit 'The Epicenter' packen BLYND dann die richtig dicken Eier raus. Bombenriff, Bombenrefrain und ein Bombensänger treffen auf richtig starkes Songwriting. Wie toppt man das? Mit dem Titeltrack. Das instrumentale 'Under High Seas (A Prelude To The King)' bildet den perfekten Auftakt. Die Verschnaufpause macht unvermittelt Platz für einen Tieflader von Song, dessen gesamte Existenzberechtigung nur das Wort "ballern" umfasst und der nicht eine Sekunde mehr sein möchte, als ein Grund für die nächste Kernspintomographie. Alter. Und wie toppt man das jetzt? Nicht. Aber BLYND versuchen es wenigstens. 'Invictus' sticht nochmal mit einem bockstarken Riff heraus, 'Al-Kimiya' macht zumindest nichts falsch und 'The Kingdom Within' ist ein brauchbarer Rausschmeißer.

Eigentlich könnte an dieser Stelle auch das Review zu "Punishment Unfolds" stehen. Alles, was man über dieses Album sagen kann, trifft auch auf "Liber Sum" zu. Daher kann ich mich nur selbst zitieren, denn BLYND erfinden erneut das Rad nicht neu. Vielmehr schmeißen sie es an die Wand und brüllen dann die Trümmer an. Nur, dass sie das Rad diesmal vorher anzünden und die Wand hinterher einreißen. BLYND haben sich behutsam, aber konsequent weiterentwickelt und ihre Stärken - knackige Riffs, männliche Drums, einen hervorragenden Sänger und Refrains, die für die Bühne wie geschmiedet sind - ausgebaut, dabei an ihren Schwächen gearbeitet. Die Soundqualität ist nicht perfekt, aber wesentlich besser als auf dem Vorgänger. Selbiges gilt auch die Handvoll schwacher Songs, die sich noch auf "Punishment Unfolds" fanden. Hier hat jeder Song seinen Platz auf dem Album verdient. Die herausragenden Songs sind gut platziert, so dass sich ein seltenes Album ergibt, das - bis auf den letzten Track - eigentlich keinen Skipkandidaten bietet. Ja, "Liber Sum" hört sich prinzipiell wie jedes andere Death/Thrash-Album auch an. Aber es hört sich verdammt geil an.

Anspielen: 'In The Epicenter', 'Liber Sum'

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Bread And Circuses
02. Phobos
03. Barbarians
04. Aes Cyprium
05. In The Epicenter
06. Under The High Seas (A Prelude To The King)
07. Liber Sum
08. Al-Kimiya
09. Invictus
10. The Kingdom Within
Band Website: www.facebook.com/blyndmetal
Medium: CD
Spieldauer: 47:23 Minuten
VÖ: 06.11.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten