Livebericht Blood, Fire, Deatth (mit Khthoniik Cerviiks und Valkyr) |
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Ein Livebericht von T.Roxx aus Köln (Jugendpark Köln) - 02.10.2015 (12185 mal gelesen) |
Erneut heißt es wieder: 4 € für 4 Bands, preiswerte Getränke, gute Stimmung. Den Anfang sollten dieses Mal die Black Metaller PAINFERNO aus Essen machen. Räucherstäbchen und Kerzen können für Atmosphäre sorgen, aber auch gleichzeitig die Zuhörer vergraulen. Zu Beginn hatten die Jungs mit Mikroproblemen zu kämpfen, weshalb der erste Song fast ausschließlich instrumental dargeboten wurde. Aber schon da zeigte sich, dass PAINFERNO die mit den Bühnenutensilien erzeugte Atmosphäre mit ihrer Musik nicht aufrechterhalten können. Schade eigentlich. Leider konnte ich nicht dem ganzen Gig beiwohnen, da die Räucherstäbchen sich irgendwie nicht mit meiner Lunge vertragen wollten, weshalb ich mich lieber nach draußen begeben habe. Der zweite Act hingegen war ein Volltreffer. Die Kölner Formation VALKYR sind sowas wie die Kölner Antwort auf AMON AMARTH und schon zum zweiten Mal (genau wie der Headliner) bei der heutigen Ausgabe des Rhein in Blood dabei. Als das Intro zu 'New World Order‘ von der neu erschienenen EP "Sovereign" aus der Konserve schallt, füllt sich die kleine Halle zügig. Und schon während des Openers schaffen es die Jungs, sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu sichern. Der Fronter Wilhelm hat sich zu einer echten Rampensau entwickelt, der nicht müde wird, das Publikum zu animieren und mit in den Gig einzubeziehen. Seine Mitstreiter am Bass und an der Leadgitarre sind ähnlich präsent – lediglich der neue Mann an der 2. Gitarre ist noch ein wenig zurückhaltend, aber das gibt sich ja vielleicht noch. Ich hatte die Jungs schon bei ihrem ersten Gig damals beim Rhein in Blood gesehen und schon da haben sie bereits eine äußerst kompakte Leistung abgeliefert. Heute Abend legen sie noch eine ganze Schippe drauf und man hat den Eindruck, die Bühne ist zu klein für die Band. Ich habe keine Zweifel, dass diese Band auch auf einer größeren Bühne vor wesentlich größerem Publikum mit ihrem tighten, technisch anspruchsvollen Death Metal mit Wikinger-Attitüde bestehen könnte. Zum Ende des Gigs gab es kaum jemand, der VALYR nicht abgefeiert hat. Die Spielzeit wurde durch die starke Bühnenpräsenz sehr kurzweilig gestaltet. Erste lautstarke Zugabe-Rufe erfüllten nach dem viel zu kurzen Gig die kleine Halle. Mit 'Phobia‘ wird ein KREATOR-Cover als Zugabe in die lechzende Menge geballert und auch dafür werden VALKYR frenetisch abgefeiert. Diese Band ist meiner Meinung nach reif für ein professionelles Management und ein entsprechendes Label. Die wirklich starke neue EP kann der geneigte Interessent für kleines Geld bei der Band selbst beziehen. Die 5 € sind wahrlich gut investiert. Setlist VALKYR Intro 01. New World Order 02. Under The Spell Of Time 03. Keepers Of The Flame 04. The Art Of Rebellion 05. Kingdom Of Salvation 06. Let There Be Darkness 07. Phobia Mit dem nun folgenden Act KHTHONIIK CERVIIKS (oh Gott, was für ein Name) haben die Veranstalter Billing-technisch ordentlich ins Klo gegriffen. Ich weiß immer noch nicht, warum die 3 „Musiker“ so einen ausgiebigen Soundcheck gemacht haben, den nachfolgenden Krach hätte man auch gänzlich ohne Soundcheck zelebrieren können. Dieser Auftritt ist nicht nur für mich eine akustische Folter, auch sehr viele Zuschauer fliehen regelrecht zum Bier, zum Merchandise und an die frische Luft. Selbst Sound- und Lichtmischpult sind gegen Ende des Gigs regelrecht verwaist – vermutlich hat selbst die Crew den Lärm nicht mehr ausgehalten. Sorry, aber diese Lärmtruppe war bisher das mit Abstand Schlechteste, was jemals beim Rhein in Blood aufgespielt hat. Ansonsten beweisen Fred und seine Crew ja immer ein gutes Händchen bei der Bandauswahl. Aber da muss wohl etwas richtig schief gelaufen sein. Dass besser VALKY vor BLOOD, FIRE, DEATH gespielt hätten, zeigt sich auch darin, dass offensichtlich die ein oder anderen Zuschauer bereits ganz das Weite gesucht haben, bevor die sympathische BATHORY-Tribute-Kapelle die Bretter enterten. Preisfrage: Kann es bei einem Metal-Konzert funktionieren, wenn man mit einer (Halb-)Ballade als erstes Lied einsteigt? Ganz offensichtlich, denn schon bei den ersten Akkorden von 'Twlight Of The Gods‘ brechen Jubelstürme aus und die Jungs können erfolgreich das anwesende Publikum zu entsprechendem Background-Chor motivieren. Nahtlos geht es weiter mit 'Under The Runes‘, bevor die Wikinger-Ära von BATHORY erstmals mit dem grandiosen 'Father To Son‘ verlassen wird. Spätestens hier sind dann die Kehlen des Publikums schon arg gefordert und bedürfen erst mal einer kleinen Verschnaufpause. Doch die will man sich offensichtlich nicht gewähren, auch bei 'Enter The Eternal Fire‘ wird mitgegrölt, als gäbe es kein Morgen mehr. Bei 'Seawolf‘ und 'The Land‘ wird es im Publikum zumindest etwas ruhiger, bevor mit 'Reaper‘, 'War‘ und 'Sacrifice‘ der Black Metal-Hammer ausgepackt wird und kurzzeitig buchstäblich die Hölle losbricht. Weder Band noch Publikum gönnen sich eine Pause, denn mit 'A Fine Day To Die‘, 'Woman Of Dark Desires‘ werden die nächsten Highlights rausgehauen, bevor der reguläre Set mit 'Blood, Fire, Death‘ und 'The Lake‘ beendet wird. Auffällig ist nicht nur, dass die Band die Songs alle wirklich gut umsetzt und den Kompositionen Quorthons an der ein oder anderen Stelle noch eine eigene Note verleiht, ohne die Songs dadurch jedoch nachhaltig zu verändern – auch die stimmliche Leistung des Fronters kann man nicht hoch genug loben, denn den Wechsel zwischen den Black Metal-Songs und dem epischen Liedgut BATHORYs meistert er gekonnt. Obwohl auch das Publikum schon reichlich durch ist, haben alle (einschließlich meinereiner) noch nicht genug – nach etlichen Zugabe-Schreien (von Rufen kann schon keine Rede mehr sein) folgt der Über-Song (zu dem es den einzigen Video-Clip gibt BATHORYs gibt): 'One Rode To Asa Bay‘, bei dem Band und Publikum noch einmal alles geben. Als allerletzten Song haben BLOOD, FIRE, DEATH noch eine Überraschung für die Kölner parat: eine Acapella-Version von 'Hammerheart‘. Im wahrsten Sinne was fürs Herz. Falls es BATHORY-Fans geben sollte, die BLOOD, FIRE, DEATH nicht kennen sollten oder noch nie live gesehen haben: Aufmerken und hingehen. Besser kann man BATHORY beim besten Willen nicht covern. Und das kann ich guten Gewissens so sagen. Setlist: 01. Twilight Of The Gods 02. Under The Runes 03. Father To Son 04. Enter The Eternal Fire 05. Seawolf 06. The Land 07. Reaper 08. War 09. Sacrifice 10. (Intro)A Fne Day To Die 11. Woman Of Dark Desires 12. Blood Fire Death 13. The Lake Zugabe: 14. (Intro)Asa Bay 15. Hammerheart |
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