Suidakra - Emprise to Avalon

Review von Souleraser vom 24.09.2003 (10110 mal gelesen)
Suidakra - Emprise to Avalon Wer aufgrund des Albumtitels PowerMetal der Marke RHAPSODY oder HAMMERFALL vermutet, der liegt falsch...

*aushol*
Als Fan von durchaus folkigen Klängen fand ich bei WAYLANDER mit "Reawakening Pride Once Lost" eine Band, die auch Jahre nach dem Erst-Kontakt immer wieder im Player landet um mir ihre Mischung aus folkloristischen Instrumenten und destruktiver Härte durch den Schädel zu blasen. Ich fand kaum gleichwertiges, bis ich kürzlich Meister Jens' Review über SUIDAKRAs "Signs for the Fallen" las. Viel positives hatte ich vorab von der Band gehört, mir jedoch nie die Mühe gemacht, mich da reinzuhören.

Nachdem ich mittlerweile "Emprise to Avalon" und "Signs for the Fallen" kenne, muss ich feststellen: Mist, da ist mir richtig was entgangen.

Suidakra präsentieren sich auf "Emprise to Avalon" in absolut bestechender Form. Schon der Opener, 'Darkane Times' lässt großes hoffen: Ein sehr heftiger UpTempo-Kracher, durchsetzt von verschiedensten folkloristischen Klanggeräten. Im direkten Kontrast dazu präsentiert sich dann 'Dinas Emrys', ein knapp 2 Minuten langes, balladeskes und zum Träumen schönes Stück. 'Pendragon's Fall' und 'The Highking' geben dann wieder ordentlich Gas, wobei insbesondere letzteres sehr gelungen zwischen stampfenden MidTempo- und sehr harten UpTempo-Passagen wechselt. 'The Spoils of Annwn' bietet eine angenehme Verschnaufpause. Wie auch 'Dinas Emrys' fehlen hier Metal-Elemente gänzlich, dafür erzeugen Flöten einen wunderschönen, kleinen Klangfluss, der schließlich in einem sehr pompös-mini-orchestral anmutenden See mündet, der offensichtlich das todgeniale Seeungeheuer 'The Quest' beheimatete. Das Geniale ist die Vielschichtigkeit. Der Song beginnt heftig, wechselt dann in einen mittelalterlichen Minnesang, zurück in eine ordentlich rockende Passage usw.
Insbesondere die Mittelalter-Passage ist dabei ungeheuer eingängig und eine prima Stelle zum Mitsummen (für Booklet-Leser: Auch zum Mitsingen! [Anm. d. Verf.]).
Gute Laune in jeder Hinsicht verspricht auch 'And the Giants dance'. Schon der Titel klingt amüsant, das Stück selbst ist ebenfalls eine mittelalterlich klingende geklampfte Instrumentalballade und - sorry für die Wiederholung - ungeheuer angenehm und entspannend zu hören.
'Song of the Graves' ist nach dieser kleinen Traumreise jedenfalls der Eimer Wasser, der einen aus dem Schlummer reißt. Fronter Arkadius röhrt höchst amtlich vor sich hin und Band formt um die starke Stimme des Meisters ein stabiles Gerüst aus heftig, deftig und Rock.

Den gelungenen Schlusspunkt setzt schließlich 'Still the Pipes are Calling'. MidTempo, heftig rockend und trotz allem wie die meisten Songs dieser Scheibe sehr melodisch, angenehm und eingängig.

Ich bin jedenfalls hin und weg. "Emprise to Avalon" ist mit Sicherheit ein Album, das öfter mal wieder in meinem Player landen wird. Obwohl ich noch kein Wort über das meiner Meinung nach sehr interessante Fantasy-Konzept der Texte verloren habe, sei klargestellt: Pflichtkauf. Jeder, der sich in der Schnittmenge von hartem Death/Thrash mit Folklore-Elementen, monumentalem Touch und Fantasy-Einflüssen wiederfindet, muss bei "Emprise to Avalon" einfach zugreifen.

Obwohl das Medium CD mit gut 40 Minuten Spielzeit nicht optimal genutzt ist, gebe ich die volle Punktzahl. Das Album unterhält über die gesamte Spielzeit so wunderbar, dass man nicht merkt, wie die Zeit verfliegt...

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1.Darkane Times
2.Dinas Emrys
3.Pendragon's Fall
4.The Highking
5.The Spoils Of Anwnn
6.The Quest
7.And The Giants Dance...
8.Song Of The Graves
9.Still The Pipes Are Calling
Band Website: www.suidakra.com
Medium: CD
Spieldauer: 40:04 Minuten
VÖ: 24.06.2002

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