Maladie - For We Are The Plague

Review von Schankwirt Arnie vom 28.12.2023 (9074 mal gelesen)
Maladie - For We Are The Plague MALADIE, eine deutsche Band, die am 24. November 2023 ihr bislang siebtes Studioalbum veröffentlicht hat. Um welches Genre es sich genau handelt, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Wenn dies mit nur wenigen Worten festgelegt werden soll, dann wäre "verstörend schizophren" höchstwahrscheinlich das Passendste, was einem in den Sinn kommen kann. "For We Are The Plague" nennt sich die Scheibe, die den Hörer auf eine Reise zwischen Jazz und Black Metal sowie Gothic Rock und progressiver Filmmusik mitnimmt. Leider finden sich im Promo-Sheet keine Informationen darüber, wer für die Produktion verantwortlich ist und wo genau die einzelnen Songs in die DAW gehämmert wurden.

Was auf jeden Fall und mit absoluter Garantie gesagt werden kann, ist, dass es sich um ein vollkommen krank klingendes Werk handelt. Und das im positiven Sinne. So finden zum Beispiel im ersten Track 'Antimundane' ein Kazoo in der melodiösen Gestaltung, als auch im zweiten Song 'And I Die Alone' eine Pan-Flöte, ihre Verwendung. Wie sollte es auch anders kommen, dass im darauffolgenden 'The Growing' zuallererst ein Saxophon aus den Boxen bläst und die Stimmung plötzlich sehr swingig und jazzig angehaucht ist, nur um dann im Mittelteil mit Screams in den Vocals und heftig angezerrten Gitarren den Todesmetal frei zu lassen, mit dem man sich dann vergnügt zur Wahrsagerin auf den Jahrmarkt begibt, um von dort die ansässige Zigeunerkapelle mitsamt Drehorgel in den Proberaum schleift, um dem ganzen Wahnsinn nochmal eine Schippe Walblubber aufzusetzen.

Elektronisch wird es dann bei 'With One Voice', wobei sich hier anscheinend nochmal gewaltig im Melodic Metal gesuhlt wird, bevor der Leibhaftige höchstpersönlich die Leier auspackt und seinen Standpunkt klar verdeutlicht. Ein massiver Tempowechsel erwartet den Hörer im Mittelteil, bevor der Wahnsinn auf "For We Are The Plague" erneut zuschlägt. Etwas ruhigere Töne werden dann bei 'Death Is Recognition' angeschlagen. Zunächst scheint sich die Band hier in die französische Sprache verirrt zu haben, findet aber zügig wieder den Zugang zu den gewohnten englischen Lyrics. Aus irgendeinem Grund finden sich bisher sehr viele Parallelen zu dem französischen Musikprojekt IGORRR. Genau, weil hier bei diesem Album nämlich ähnliche Breakcore- und Barockmusik-Elemente Verwendung finden.

Und auch hiernach ändert sich nichts an dem durchaus interessanten Konzept der Band. 'Ruins In Triumph' erinnert gesanglich an den eineiigen Zwilling, gezeugt von Ozzy Osbourne und Michael Poulsen persönlich, der sein Brot als Kind bereits in der Zirkusmanege zwischen Gitarren- und Bassverstärkern und einem rostigen Saxophon verzehren musste. 'I Am The Tomb' nennt sich der letzte Track auf dem Album … ach, hier wird erstmal nichts verraten. Ein bisschen Spannung und eigene Interpretation - viel Spaß beim wahnsinnig werden!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Antimundane
02. And I Die Alone
03. The Growing
04. With One Voice
05. Death Is Recognition
06. Ghost Of The Spaceless Void
07. For We Are The Plague
08. Ruins In Triumph
09. I Am The Tomb
Band Website: maladieband.bandcamp.com
Medium: CD
Spieldauer: 70:48 Minuten
VÖ: 24.11.2023

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