Livebericht Comeback Kid (mit The Greenery und Malevolence) |
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Ein Livebericht von Dudemeister aus Hannover (Bei Chez Heinz) - 20.04.2014 (17496 mal gelesen) |
COMEBACK KID beendeten am 20.04.2014 im Chez Heinz, einem Keller-Club in Hannover, ihre "Die Knowing-Tour". Mit von der Partie waren MALEVOLENCE (UK) und THE GREENERY. Eigentlich sollten XIBALBA auch spielen, diese haben den Gig allerdings, aus bisher unbekannten Gründen, nicht wahrnehmen können. Aufgrund dieses Umstands begann der Abend auch mit etwa 30 Minuten Verzögerung. Um 20:15 Uhr öffnen sich nun endlich die Pforten und das Chez Heinz füllt sich. Der relativ kleine, gut überschaubare Raum wirkt wie gemacht für eine gute Hardcore-Show. Es gibt keine Absperrungen und die Bühne ist von überall gut sichtbar. Was will man mehr? Innerhalb weniger Minuten ist das Chez Heinz voller Menschen und etwa 45 Minuten später betreten MALEVOLENCE die Bühne. Diese sind wohl die härteste Band des Abends. Mit ihrem brachialen Southern-Hardcore, der sich live vor allem durch fettes Riffing, unglaubliche Energie auf und vor der Bühne, sowie herausragendem Sound auszeichnet, begeistern mich MALEVOLENCE innerhalb weniger Minuten. Markerschütternde Breakdowns, in Kombination mit Bassdrops und dem eben erwähnten Riffing, heizen der Menge ordentlich ein. Allerdings ist die Band in Deutschland bisher nicht wirklich bekannt, sodass ein Großteil des Publikums mehr oder minder unbeteiligt auf die Bühne starrt und zunächst einmal den Klängen lauscht. Ein paar wenige scheinen allerdings extra für MALEVOLENCE angereist zu sein, denn direkt vor der Bühne bricht der erste Moshpit aus. Auf der Bühne stechen einzelne Musiker der Band heraus. Der Sänger hat ein wirklich mächtiges Organ, sowohl live, als auch auf Platte und auch dem Leadgitarristen bei der Arbeit zuzusehen und zu beobachten, wie er seine dreckigen Riffs in den Raum rotzt, ist ein richtiges Vergnügen. Vor allem ist aber die Performance des Schlagzeugers auffällig, da dieser seine Sticks nur so durch die Gegend wirbelt und Tricks noch und nöcher aus dem Ärmel zaubert. Nach einer kurzen Umbaupause sind nun THE GREENERY an der Reihe. Eine so publikumsnahe Band habe ich selten gesehen. Der Frontmann steht während des gesamten Konzerts nicht auf, sondern vor der Bühne im Moshpit, oder rennt wie in Ekstase durch's Publikum und schreit rum wie ein Irrer. In den ersten zwei Songs ist der Sound noch etwas unstimmig, aber nach kurzer Zeit ist dieser deutlich besser abgemischt und die ersten Tanzfreudigen begeben sich vor die Bühne. Musikalisch wird hier derber Oldschool-Hardcore mit leicht modernen Einflüssen und Texten über's Skaten geboten. Als THE GREENERY dann als letzten Song auch noch die BEASTIE BOYS covern und 'Fight For Your Right' zum Besten geben, steigt die Temperatur im Chez Heinz auf gefühlte 60 Grad und die Menge ist bereit für die Headliner des Abends. In dem Moment, in dem COMEBACK KID die Bühne betreten, droht der Laden zu platzen. Da es im Chez Heinz weder Absperrungen noch sonst irgendwas gibt, was den Spaß an einem Konzert lindern könnte, stürmen bereits beim ersten Song dutzende die Bühne, singen aus voller Kehle mit und springen wieder ins Publikum. Sänger Andrew animiert die Leute immer wieder und fordert mehr Stagedives. Das wiederum lässt sich das Publikum nicht zweimal sagen. Stagedives ohne Ende und verschwitzte Menschen so weit das Auge reicht zeichnen dieses Konzert aus. Der Sound ist absolut großartig, COMEBACK KID knüppeln sich regelrecht durch sämtliche Alben und spielen einen guten Mix aus älteren und neueren Songs. Das Publikum ist bei den Mitsing-Hymnen fast lauter als die Band selbst und singt jeden Song voller Elan mit. Nicht nur die Menge, sondern auch die Band hat sichtbar Spaß auf der Bühne, wobei so langsam die ersten Menschen glücklich, aber völlig fertig und erschöpft den Raum verlassen, um frische Luft zu schnappen. Als dann, gegen Ende des Konzerts, Mitglieder der anderen Bands mit auf die Bühne kommen, um dort ausgelassen zu feiern und die Backings zu übernehmen, erreicht die Euphorie ihren Höhepunkt und ein gelungener Abend neigt sich dem Ende. Ein perfekter Tourabschluss in einer perfekten Location. Ich habe COMEBACK KID bereits 2010 auf einem sehr viel größeren Konzert (NEVER SAY DIE! TOUR) in Oberhausen gesehen, doch richtige Hardcore-Shows sind einfach in kleineren Clubs zuhause. Was hier im Chez Heinz geboten wurde, wird sicher keiner der anwesenden Gäste all zu schnell vergessen. Technisch wurden sämtliche Songs von allen Bands einwandfrei gezockt, der Sound war (bis auf wenige Ausnahmen) nahezu perfekt und auch die Zusammenstellung der Bands hätte nicht viel besser sein können. Am Ende bleibt es zwar etwas schade, dass XIBALBA nicht auftreten konnten, aber alle aufgetretenen Bands konnten dafür auf ganzer Linie überzeugen. |
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