Spectral Wound - Songs Of Blood And Mire

Review von Dead_Guy vom 13.10.2024 (90 mal gelesen)
Spectral Wound - Songs Of Blood And Mire SPECTRAL WOUND können bisher auf zwei Alben zurückblicken, die im schwarzmetallischen Underground derbe eingeschlagen sind. Mit ihrem kalten, rasenden wie melodischen Stil sind die Kanadier voll im Geiste der 90er und knüpfen gleichzeitig an die aktuellen Szenen in Finnland (SARGEIST zum Beispiel) und Quebec (vor allem FORTEREESE und ihr Album ''Themes Pour La Rebellion'') an, der sie trotz der Bandherkunft nicht angehören. Nun das dritte Album, bei welchem sich nichts geändert hat: Noch immer gibt es stürmische Rasereien, die immer hochmelodisch wie energisch sind, wozu auch das Gekreische, was immer komplett am Limit agiert, passt. Der Opener 'Fevers And Suffering' dagegen kommt mit seiner ungewohnten Aggressivität und Bösartigkeit ziemlich überraschend daher und wirkt wie ein kleiner Überfall auf den Hörer, aber spätestens beim zweiten Track 'At Wine-Dark Midnight In Mouldering Halls' ist man in gewohnt melodischen Gefilden unterwegs. Und das ist der große Pluspunkt des Albums, die ansteckende Energie der Performance, Pausen zum Luftholen muss man mit der Lupe suchen. Selbst die gezupfte Gitarre in 'The Horn Marauding', die Early-ULVER-Vibes transportiert, ist mit Blasts unterlegt. Lediglich 'Aristocratic Suicidal Black Metal' (der Titel ist herrlich bekloppt) ist mit seinem rockigen Beat langsamer, das nach vorne gehende Schlagzeug sorgt dort trotzdem für ordentlich Druck mit seinem punkigen Anstrich.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass man in Zukunft mehr Diversität ins Songwriting bringt, die Formel "Highspeed wird unterbrochen von kleinen rollenden Epik-Passagen" hat sich langsam auserzählt. Nicht dass wir uns falsch verstehen, das Album ist immer noch verdammt stark, es machen sich so langsam Abnutzungserscheinungen bemerkbar, der Sturm erschlägt einen nicht mehr und der ganz große Wow-Effekt bleibt dieses Mal aus trotz dass es immer noch mehr als ordentlich ist. Unterm Strich sind es immer noch achteinhalb Punkte, trotzdem sollte die Band in Zukunft mal etwas anders vorgeghen, sonst läuft man Gefahr, ständig dasselbe Album aufzunehmen, wovon langfristig ein, zwei Alben gehört werden - und da sehe ich auf jeden Fall Potenzial und bin gespannt, was da noch kommt.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Fevers And Suffering
02. At Wine-Dark Midnight In Mouldering Halls
03. Aristocratic Suicidal Black Metal
04. The Horn Marauding
05. Less And Less Human, O Savage Spirit
06. A Coin Upon The Tongue
07. Twelve Moons In Hell
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 43:49 Minuten
VÖ: 23.08.2024

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