Portal (swe) - For all that is damned to vanish

Review von Contra vom 28.02.2014 (7624 mal gelesen)
Portal (swe) - For all that is damned to vanish PORTAL tragen nicht nur denselben Namen wie eines der großartigsten PC-Spiele aller Zeiten, sondern kommen auch noch aus Schweden und spielen Melodeath. Damit haben sie bei mir schon drei Pluspunkte gesammelt, bevor auch nur eine Sekunde Musik gelaufen ist. Das Quartett um Drummer Matthias Fiebig, der sich unter anderem bei PAGANIZER seine Sporen verdient hat, turnt schon seit 1996 durch die schwedische Wildnis, lässt sich aber erstaunlich viel Zeit für seine Outputs. Eine Demo und das Debütalbum "Forthcoming" von 2001 stehen zu Buche, zwischen Album Nummer eins und dem aktuellen "For All That Is Damned To Vanish" stehen ganze dreizehn Jahre. Mehr als genug Zeit also, um ein gutes, raffiniertes Album aufzunehmen. Oder? Oder?

Die ersten Momente von "For All That Is Damned To Vanish" machen Lust auf mehr. 'In The Steps Of Forgotten Gods' beginnt mit einem Riff, das AMON AMARTH kurz vor dem Jahrtausendwechsel geschrieben haben könnten. Mächtig preschende Drums untermalen das Ganze. Dann macht der Sänger den Mund auf und der Hörer realisiert, dass er sich das jetzt das ganze Album über anhören muss. Erklärung: Die Growls sind stark. Richtig stark. Kräftig, kernig und tief aus dem Bauch heraus. Aber PORTAL haben einen zweiten Sänger. Und sie bauen überall Momente ein, die eher an Screamo, denn an Melodeath gemahnen. Diese Passagen durchziehen das Album wie Käsefäden den Raclettegrill am Morgen des ersten Januar. Und das stimmt mich wütend, denn ansonsten liefern PORTAL sehr guten Melodic Death Metal ab, der sich vor IN FLAMES, A CANOROUS QUINTET oder GORMATHON in puncto tolle Riffs keine Sekunde lang verstecken muss. Neunzig Prozent der Zeit über regiert klasse produzierter (Dan Swanö hinterm Mischpult, da kann man das erwarten) Melodeath, der frisch aus den Neunzigern stammen könnte. Die restlichen zehn Prozent versauen das Hörerlebnis nachhaltig. Das ist schade. Derartige Mätzchen haben PORTAL eigentlich nicht nötig. Ob sie das Tempo in 'The Wild And The Furious' schleifen lassen oder einen Brecher wie 'A Marschmans Belief' auf die Ohren loslassen, das Zusammenspiel funktioniert bestens, die Songs sind toll geschrieben, der Sound ist erste Sahne und "For All That Is Damned To Vanish" bietet mehr als genug Klasse, um sich von der Masse weit abzusetzen. Da braucht es keine LINKIN PARK-Gedächtnis-Passagen, um Eigenständigkeit zu erreichen. Manchmal ist weniger einfach mehr. Die Pluspunkte überwiegen nach wie vor, aber einiges hätte man sich einfach sparen können, dann wäre mehr drin gewesen.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. In The Steps Of Forgotten Gods
02. The Grand Gesture
03. On Far Trails
04. The Wild And The Furious
05. In Chase For The Sun
06. A Marschmans Belief
07. The Celebration Of My Fall
08. Kamp
09. Curse Of The Fifth Crown
Band Website: www.facebook.com/portalswe
Medium: CD
Spieldauer: 37:14 Minuten
VÖ: 28.02.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten