Against Evil - Give 'Em Hell

Review von Opa Steve vom 09.07.2024 (10705 mal gelesen)
Against Evil - Give 'Em Hell Der dritte Longplayer der indischen Metalbanger mit leichter Thrash-Note ist nun raus. "Give 'em Hell" überzeugt schon beim Intro mit einer klaren und druckvollen Produktion, was zusammen mit dem gelungenen Intro natürlich ein prima Ohröffner ist für die 32 Minuten, die noch folgen werden. Der schneidige Titeltrack macht mit seinem leichten Uptempo und seiner guten Riffarbeit auch schon viel richtig. Auch die Soli der Gitarren können stets überzeugen. Durch die Vocals, den rauen Zweitgesang und die teilweise ungewohnten Melodiefolgen kann der sehr traditionelle Metal von AGAINST EVIL hier und da schon mal etwas kauzig klingen ('Warriors'), aber auch die Epik kommt nicht zu kurz. Die Bridge zum Refrain in 'Warriors' ist einfach mega. Noch besser gefallen mir die coolen Banger 'Full Speed Ahead' und 'Stay Dead!', denn die höheren Drehzahlen stehen der Band gut zu Gesicht. Ich hätte mir allerdings noch mehr Titel gewünscht, die die Gitarrenarbeit so prominent nach vorne bringen wie das Intro 'Lock'n Load'. Mehr Songs in diesem Stil wären einfach klasse gewesen, denn mit zunehmender Spieldauer stellt man fest, dass die Höhepunkte auf der ersten Albumhälfte eigentlich verbraten wurden und die zweite Hälfte da nicht mehr mithalten kann. Nach einer EP und zwei Alben hätte ich gehofft, dass sich die Band songwriterisch mehr freischwimmen kann und auf die relativ übersichtliche Spieldauer mehr Killer draufpackt. Unter den neun Songs muss man leider auch Tiefpunkte wie 'Lights Out' benennen, der an Unoriginalität nur schwer zu toppen ist und einem das Gefühl gibt, man wäre bei einer deutschen Newcomerkapelle von 1982 hängengeblieben. Auch bei 'Hellfire', welches insgesamt deutlich besser ist, liefert man lediglich eine solide Standardleistung ab, aber keinen Charakter. AGAINST EVIL haben die Zutaten und niedrigschwelligen Klischees des klassischen Metals schon gut adaptiert, aber wenn man ehrlich ist: Solche Songs wie 'Hellfire' oder auch 'Creature Of The Night' tun nicht weh, aber haben mehr was vom ersten Bier beim Opener eines Konzertabends als von Headliner-Qualitäten. Dass man dann noch trotz aller traditionellen Ansätze zwanghaft versucht, in der Mitte von 'Creature Of The Night' moderne Melodeath/Core-Hackegitarren reinzubauen, macht es auch nicht spannender.

Die Spielfreude von AGAINST EVIL ist zu den eingängigen Songs vermutlich der große Pluspunkt der Band. Sie tritt ambitioniert auf, kann live was reißen und die Songs gehen natürlich auch schnell bei Leuten rein, die mit dem Material nicht vertraut sind. Aber als Album im Regal ist die Musik von "zwingend" leider noch zu weit entfernt und zu alltäglich.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Lock'n Load
02. Give 'em Hell
03. Full Speed Ahead
04. Warriors
05. Stay Dead!
06. Lights Out
07. Hellfire
08. Creature Of The Night
09. Killing Machine
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 32:10 Minuten
VÖ: 12.07.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten