Hierophant - Peste

Review von Dudemeister vom 13.01.2015 (4871 mal gelesen)
Hierophant - Peste HIEROPHANT scheinen wirklich alles zu hassen. Nicht nur, dass das neue Album "Peste" heißt und darauf zehn Songs zu hören sind, die einen mit ihrem Mix aus Grind- und Hardcore in Grund und Boden hämmern. Nein! Auch die überaus rohe Produktion des Ganzen, das Cover und die Namensgebung der Songs sugerieren Hass, Tod und Verachtung in jeglicher Hinsicht. Beim Hören wünscht man sich regelrecht von der Pest dahingerafft zu werden, damit diese Qual endlich aufhört. Damit ist keineswegs gemeint, dass dieses Album schlecht ist. Was es macht, macht es sehr gut. Aber um Himmels Willen ist das anstrengende Musik. Psychische Zermürbung garantiert.

Und ab jetzt wird's schwierig. Was schreibt man denn über ein Album, das einen innerhalb weniger Minuten totprügelt und dabei im Prinzip keine Abwechslungen und keine Pausen zum durchatmen bietet? Die Italiener rasten auf ihrem Album halt einfach mal richtig aus. Viel mehr kann man da wirklich nicht zu sagen. Blastbeats, die auch NAPALM DEATH nicht krasser hätten zocken können, und Passagen mit leichtem Hang zum Hardcore dominieren diese Platte. Was anderes gibt's nicht. Das Ganze wird dann im absolut roh klingenden, aber sicherlich gut durchdachten Soundgewand präsentiert, wodurch die Songs abermals eine Spur härter wirken, als sie ohnehin schon sind. Da kann man sich sicher sein, dass man als Hörer musikalische Prügel bezieht. Was auffällt ist allerdings, dass wirklich sämtliche Songs sehr, sehr ähnlich klingen und auch ähnliche Strukturen haben. Zwei bis drei Riffs, die alle härtestens nach vorne gehen und so anstrengend wie möglich daherkommen, werden in etwa zwei Minuten verwurstet und dann kommt das nächste Lied. Das kann man jetzt sowohl positiv, als auch negativ betrachten. Je nachdem worauf man Bock hat. Will man abwechslungsreiche Musik hören und legt Wert auf musikalischen Anspruch, ist man bei HIEROPHANT an der falschen Adresse. Will man einfach mal für 20 Minuten die Welt brennen sehen und sich aggressives, schnelles und wahnsinniges Gekloppe geben, ist das hier wohl zusammen mit "Abandon All Life" von NAILS die beste Platte für solche Zwecke. Wer in beide Alben reinhört, wird die Ähnlichkeiten bemerken.

Ich kann mir vorstellen, dass "Peste" für einige ein sehr interessantes und cooles Album ist. Man könnte vielleicht noch ein wenig an der Balance zwischen Groove und Geballer arbeiten, da ersteres hier durchaus zu kurz kommt, aber das ist ja nun wirklich Geschmackssache. Ich für meinen Teil werde jetzt erstmal duschen gehen, um dieses äußerst dreckige Stück Musik von mir zu waschen. Dennoch hat die Platte auf ihre ganz spezielle Art und Weise Spaß gemacht.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Inganno
02. Masochismo
03. Nostalgia
04. Sadismo
05. Apatia
06. Paranoia
07. Sottomissione
08. Alienazione
09. Egoismo
10. Inferno
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 20:31 Minuten
VÖ: 28.11.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten