Livebericht Atrocity (mit Leaves' Eyes ) | ||||||||
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Ein Livebericht von Lord Fubbes aus Münster (Live Arena) - 16.10.2004 (31831 mal gelesen) | ||||||||
Atrocity, Leaves Eyes, Elis, Battlelore Dies ist der erste Teil unseres AtTROCITY/LEAVES EYE-Tourspecial, dazu gehört noch das entsprechende Interview mit Alexander Krull, seines Zeichens Fronter von Atrocity, im November wird Joachims Beitrag zum Tourspecial folgen. Aber der Reihe nach... Nach kurzem Verfahren (wie lange fahr ich jetzt in die Live Arena?) sind wir dann schließlich doch noch wohlbehalten eine halbe Stunde nach Einlaß angekommen, ohne Probleme gelangten wir auch in den Backstagebereich, wo ich das bereits erwähnte Interview mit Herrn Krull führte, während uns Liv Kristine aufs Höflichste bewirtete, leider musste ich aber den Kuchen ablehnen. BattleloreKaum war das Interview beendet und noch ein schönes Gruppenphoto geschossen, legten draußen auch wie aufs Kommando die Finnen BATTLELORE los. Erster Eindruck: hübsche Sängerin. Zweiter Eindruck: was soll das alberne Gepose mit dem Schwert? Gesamteindruck: im großen und ganzen echt gut, die Kostüme passten gut zur Musik ("Tolkien-Metal"), die Sängerin kann wirklich verdammt gut singen und auch die Duette mit ihrem männlichen Kollegen (der mit dem Schwert) wussten durchaus zu gefallen. Zwar nicht ganz meine Musik, aber durchaus empfehlenswert.
ElisELIS (was ist das für ein bescheuerter Bandname? Elis, so hat meine Großtante geheißen...) haben auch eine Sängerin, die aber weder gar so gut aussieht noch so gut singen kann wie die Elfenmaid von Battlelore. Was sehr schade war, denn teilweise hat die Musik (abgesehen vom Gesang so grob in die Thrashrichtung) wirklich sehr gut gerockt, auch wenn stellenweise die Gitarren etwas uninspiriert vor sich hinrifften. Leider hat das total übertriebene Vibrato der Sängerin den sehr guten ersten Eindruck recht schnell zunichte gemacht. Das Mädel hat zwar an sich keine schlechte Stimme und auch meist die Töne getroffen, aber vielleicht könnte ein wenig Gesangsunterricht nicht schaden.
Leaves EyesDann kam die erste Überraschung des Abends: in das neue Album von LEAVES EYES hatte ich vor wenigen Tagen nur mal kurz reingehört und es dann innerlich unter "Ganz nett, aber mir zu ruhig" einsortiert. Ganz anders live: teilweise rockt das Material richtig ordentlich, und selbst ausgemachte Balladen wie der Titelsong des Albums 'Lovelorn' oder 'For Amelie' reißen mich schon ein wenig mit. Technisch gibt's gar nichts zu meckern, der Sound ist astrein und Liv Kristine kann halt einfach gut singen. Für ein paar Nummern, wie z.B. 'Temptation' oder 'The Dream', kam unterstützenderweise Livs Ehemann Alexander auf die Bühne und hat nicht nur fleißig mitgegrunzt, sondern auch bewiesen, daß er eine Rampensau allererste Kajüte ist. Der Mann hat's schon drauf, das (leider nicht gar so zahlreich erschienene, ca. 200 Nasen waren da) Publikum anzuheizen. ("Das ist ne Metalparty und kein Gottesdienst, also steht mal von euern Stühlen auf!")
AtrocityNach einer etwas längeren Pause, die -wie sich herausstelle- offenbar hauptsächlich zum Umziehen genutzt wurde kamen dann wieder (fast) alle auf die Bühne, diesmal aber unter dem Namen ATROCITY und mit gar furchteinflößenden Raumfahrerstiefeln. Nach bombastisch-theatralischem Intro ging's gleich mit Vollgas los, 'Reich of Phenomena' bildete nicht nur auf dem neuen Album, sondern auch bei der Show den Auftakt. Damit war dann auch die zweite Überraschung des Abends perfekt, denn in Unkenntnis des neuen Albums und mit der doch eher enttäuschenden "Gemini" im Kopf hatte ich auch von Atrocity nicht allzuviel erwartet. Sehr zu meiner großen Freude folgte danach eins der älteren Stücke, nämlich 'Necropolis' vom 1992er Album "Todessehnsucht", später dann auch noch 'Blut', womit sich's dann aber auch schon hatte mit altem Kram. Ansonsten gab's natürlich ziemlich viel von der neuen Scheibe und zwischendurch noch 'The great Commandment'. Als erste Zugabe gab es 'Cold Black Days', eine Singleauskopplung des neuen Albums. Dummerweise dachten danach alle, es sei wirklich rum, und so mussten Liv und Alex die Menge extra dazu anhalten, auch noch die eingeplante zweite Zugabe zu fordern, die's dann in Form von 'Shout' gab, wo dann jeder nochmal mitsingen/grölen/grunzen/trällern konnte, wie es ihm beliebte, bevor sich Krull dann mit Hinweis auf die Autogrammstunde am Merchandisestand dann endgültig verabschiedete.
Schlußendlich also doch ein runder Abend, was angesichts der niedrigen Erwartungen umso erfreulicher war. Wenn die Songs des neuen Atrocity-Albums nur halb so gut auf Platte tönen, dann könnte das tatsächlich noch ein Punkt auf meiner Einkaufsliste werden. |
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