Drunkelweizen - Pioneers of Alcohol

Review von Metal Guru vom 26.09.2024 (20259 mal gelesen)
Drunkelweizen - Pioneers of Alcohol DRUNKELWEIZEN (= der Name) klingt erstens alkoholisch, zweitens deutsch und drittens fast wie "Dunkelweizen". DAS wäre dann 'ne trinkbare Biersorte und hätte mit rezensierbarer Musik nichts zu tun. Ist's aber nicht beziehungsweise hat's aber doch, WEIL: Das "r" macht den Unterschied! Unterschied - welcher Unterschied? Da ein Licht ins Drunkel bringender Beipackzettel genauso fehlt wie ein WiKi-Eintrag, bleibt oder bleiben DRUNKELWEIZEN vorerst ein Mysterium. Woher kommen DRUNKELWEIZEN, wohin gehen DRUNKELWEIZEN, was wollen DRUNKELWEIZEN (mit ihrer Musik aussagen/bewirken/demonstrieren)? Wollen DRUNKELWEIZEN überhaupt irgendetwas aussagen/bewirken/demonstrieren - oder DOCH nur saufen? Keine Antworten auf viele Fragen - vorerst ...

"Pioneers Of Alcohol" (= das Album) assoziiert allein vom Albumtitel Alk/Fusel, Chaos/Koma, Siff/Suff. Versuffsifft-komatös-chaotischer Alk-Rock also. But what (might YOU ask) is "Alk Rock"? Hm, nimm irgendeinen der acht Tracks in 44 Minuten und 22 Sekunden (Ausnahmen: Track No. 1 'Moonshine Overture' = sinnfreies Instrumental-Intro und Track No. 6 'Lines In Ale' = komplett atypisches Interludium), drücke "Play", kaue den Klang, inhaliere den Inhalt, schlucke den Sound der Songs and you'll know, what I mean! "Pioneers Of Alcohol" kann nur "Männer-Mucke" sein: FÜR Herren, VON Kerlen, WEGEN Männern. Thema No. 1: Suff (die Ladies der Schöpfung haben - Göttin sei Dank - in aller Regel andere Themen). Was direkt auffällt, sind die Songlängen: Abgesehen von den beiden Ausnahmen rotieren alle Lieder zwischen 5:16 ('Draining The Cask') und 7:57 ('Pioneers Of Alcohol'). DAS ist - für Alk-Rock - laaang! Was noch auffällt, ist der Umstand, dass sämtliche Stücke in Moll (nicht im partytauglichen Dur) gehalten sind. Ne, Happy-Go-Lucky, Humppa-Party, Pumppa-Suff geht anders! Aber back to DRUNKELWEIZEN: Die Klampfen mal akustisch/meist elektrisch, insgesamt eher hingerotzt denn eingespielt, das Schlachzeuch zwar vorhanden, aber sowohl klanglich als auch spieltechnisch unspektakulär. Und dann diese Fiddeln und Flöten, immer wieder diese Fiddeln und Flöten (aber SIND es tatsächlich Fiddeln und Flöten?): DIE deuten Folk an - immerhin! Leider bleibt's bei der Andeutung, und so erinnert der Rausschmeißer 'FML' gar an ultraschlechte JETHRO TULL! Nein, im Mittelpunkt des angeschickerten Geschehens steht fast immer der "Gesang". Warum An- und Abführungszeichen? Na ja, gesungen im traditionellen Sinne (= vorgegebene Töne treffen, getroffene Töne halten, gehaltene Töne mit Vibrato versehen) wird kaum, eher angeschickert gebellt/besoffen gekrächzt/volltrunken gerülpst.

Sorry, ich (= als Ex-Effekttrinker) kann mit DRUNEKLWEIZENs "Pioneers Of Alcohol" nichts anfangen. Weder musikalisch noch klanglich noch inhaltlich. Alk/Koma/Suff als Lebensphilosophie sind NICHT meins. Waren's nie. Dabei gibt es heute - mehr noch als gestern - sicher genügend Gründe, sich direkt ins absinthene Delir zu saufen. Aber wir reden hier von Musik und DIE ist bestenfalls mittelmäßig. Dabei kann man den einzelnen Stücken noch nicht mal Langeweile oder völliges Unvermögen vorwerfen - irgendwie machen fünf Plus- bis acht Minus-Minuten Sinn und ja, die folkig-rockige Mucke kann von stocknüchternen bis sturzbesoffenen Menschen gleichermaßen ertragen werden. Aber der "Gesang", DER geht gar nicht! Nein, angeschickertes Gebelle/besoffenes Gekrächze/volltrunkenes Gerülpse will ich nicht hören ...




Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Moonshine Overture (2:32)
02. Robin Hood Of Moonshine (7:10)
03. Draining The Cask (5:16)
04. St. Brigid (7:06)
05. Pioneers Of Alcohol (7:57)
06. Lines On Ale (1:39)
07. Ein Frosch (7:05)
08. FML (5:37)
Band Website:
Medium: Digital
Spieldauer: 44:22 Minuten
VÖ: 06.09.2024

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