Down - Down IV Part I - The Purple EP

Review von Warlord vom 11.09.2012 (9412 mal gelesen)
Down - Down IV Part I - The Purple EP Großes scheint einem hier entgegenzukommen, und zwar von den unspektakulär DOWN betitelten, fantastischen Fünf aus New Orleans. Die (man muss es schon sagen) Supergroup um Phil Anselmo und Pepper Keenan legt die erste von insgesamt vier EPs (hier "Purple" benannt) vor. Mit immerhin 33 Minuten Spielzeit.

Ein langsamer und unerbittlicher Doom-Marsch kommt da auf einen zu, bevor melodische Twin-Gitarren und Phil Anselmo die erste Strophe einzählen. DOWN sind in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen, die Band tritt als Headliner auch bei großen Festivals auf. Trotzdem ist mir ihr bisheriges Schaffen bis auf ein oder zwei Titel (auf den Beilagen eines bekannten deutschen Hardrock-Magazins) unbekannt geblieben. Nun gut: "Nicht viel verpasst", ist man nach der ersten, doch recht konventionellen Metal-Rock-Nummer mit überdeutlichem SABBATH-Einschlag geneigt zu sagen. Phil Anselmo ist der berühmteste Metal-Sänger, dessen Stimme mir so gar nie in Erinnerung geblieben ist. Liegt wohl daran, dass bei PANTERA weniger Gesang als Geshoute verlangt war, während Anselmo hier bisweilen versucht, einen auf David Coverdale mit Hardcore-Schlag zu machen. Auch 'Witchtripper' ist so etwas, das Journalisten gerne unter dem Etikett "Stoner-Retro-Rock" ablegen. Kurz und knackig, wie das SABBATH eben viele Male besser gemacht haben.

'Open Coffins' ist langsamer und Anselmos gepresster Gesang passt zur schwitzigen Atmosphäre der Nummer. Der Heavy-Mittelteil kann mit ordentlich Druck ebenfalls überzeugen. Der Klang ist sehr natürlich, alle Instrumente sind gut zu hören und der Gitarrensound hat TROUBLE-Qualität. Zum Schluß gibt es sogar ein kurzes Bass-Solo. Nach der Heavy-Einleitung also der bisherige Höhepunkt der EP.

'The Curse Is A Lie' ist eine etwas "hellere" Rock-Nummer mit ordentlichem Heavy-Mittelteil, der aber schon wieder an eine historische Beatgruppe aus Birmingham erinnert. Genauso wie das folgende 'This Work Is Timeless', nach ähnlichem Muster gestrickt. Hier fällt Anselmos Möchtegern-Gesang doch ein bisschen unangenehm auf, das mag zwar rau und authentisch gemeint sein, ist mir als Melodienfreund aber doch eine Spur zu anstrengend. Schön sind erneut die hochmelodischen Twin-Leads von Pepper und Kirk (Windstein). Die Band ist für mich immer dann am besten, wenn Anselmo mal Pause hat. Schade eigentlich, bei 'Iron Coffins' hatte es doch gut geklappt.

Auch im Abschluss-Epos 'Misfortune Teller' funktionieren die spaßigen David-Cock(erdale)-Rock-Anflüge, da knödelt Anselmo sich doch so manche Gesangsmelodie aus dem aggressiv angespannten Brustkorb. Die energische Nummer pendelt zwischen hektisch marschierendem Uptempo und Twin-Gitarren-Doom hin und her und Phil gibt noch einmal alles, bevor das Stück über zwei Minuten lang ausklingt...um nach anderthalb Minuten Stille wieder von den Toten aufzuerstehen und mit einer netten kleinen neuen Melodie endgültig zu verblassen.

Fazit: Außer zwei guten Nummern viel Rauch um nichts. Der Sound ist toll, Anselmo ist es nicht und das Material ist bei den nicht so geilen Titeln eben auch eher zu brav und auf Nummer Sicher. Bei der nächsten EP vielleicht den Gesang noch etwas mehr in die Classic-Rock-Linie bringen, dann sind auch mehr als 6,6(6) Blutstropfen drin.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Levitation
02. Witchtripper
03. Open Coffins
04. The Curse Is A Lie
05. This Work Is Timeless
06. Misfortune Teller
Band Website: www.down-nola.com
Medium: EP
Spieldauer: 33:18 Minuten
VÖ: 14.09.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten