Escuela Grind - Dreams On Algorithms | |
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Review von Froosti vom 08.11.2024 (5128 mal gelesen) | |
Hardcore ist im Metal nicht unbedingt das beliebteste Genre und wird oftmals nicht einmal dazugezählt, auch wenn ich es schon zum Metal zugehörig sehe. Ebenso hat das Genre auch meinen Weg in den Metal maßgeblich mitgeprägt. Besonders Bands wie PRO-PAIN, TERROR oder PUNISHABLE ACT prägten mich nachhaltig. Nun stehen ESCUELA GRIND auf meiner Liste und starten einen Angriff auf meine Nackenmuskulatur. Die Band existiert erst seit 2016, hat aber bereits eine ordentliche Anzahl an Splits, EPs und Singles veröffentlicht. "Dreams On Algorithms" ist dabei ihr zweites vollständiges Album. Mal schauen, ob ich noch Bock auf neuen Hardcore habe. Die Basis des Sounds von ESCUELA GRIND ist traditioneller und recht stumpfer Hardcore. Wie der Name es bereits erahnen lässt, nutzt die Band auch Einflüsse aus den Bereichen Grindcore und Death Metal. Textlich geht es dabei viel um politische und gesellschaftskritische Themen, was keine große Überraschung ist, da der Hardcore sich aus dem Punk heraus entwickelt hat. Im Vordergrund stehen fette Gitarren, die sich ordentlich durch die Songs grooven. Dazu fahren Schlagzeug und Bass eine brutale Soundwand im Hintergrund auf. Dass es sich beim Gesang um eine Sängerin handelt, merkt man auch nur in einem einzigen Song. Sängerin Katerina Economou stellt so einige ihrer männlichen Kollegen in den Schatten und bellt sich schön fies durch die Titel, ohne dabei vollständig unverständlich zu sein. In einer klassischen Death Metal-Band würde ich sie gern mal singen hören. Ich bin froh, dass die Grindcore-Anteile sich nur im Gehacke an den Instrumenten widerspiegeln und der Gesang davon verschont bleibt. Das eintönige Gegurgel und die anstrengenden Pig Squels stören mich meist sehr. Viel Abwechslung bietet so ein Album natürlich nicht, und dafür ist es auch gar nicht gedacht. Die gute halbe Stunde ist aufgeteilt auf zehn kurze Nackenbrecher, um mal so richtig vor der Bühne die Sau rauszulassen. Dennoch fallen mir zwei Dinge am Sound der Band besonders auf. Das ist zum einen der Groove-Faktor. Reines Geballer und Vollgas findet man hier nicht. Die Songs sind meistens im Midtempo angesiedelt und die Gitarren grooven eindrucksvoll. Lange ruhig sitzen bleiben kann ich da nicht. Zum anderen ist es der letzte Track der Platte. Ziemlich überraschend startet 'Turbulence' mit cleanen Vocals, wo die Band selbst angibt, bewusst ein Risiko einzugehen, da so etwas bei Hardcore/Grindcore ungewöhnlich ist, womit sie Recht haben. Nichtsdestotrotz finde ich den Schritt mutig und er ist zum Abschluss nochmal ein Ausrufezeichen. In dieser Richtung kann die Band gern in Zukunft etwas mehr experimentieren. ESCUELA GRIND haben mit "Dreams On Algorithms" genau das abgeliefert, was ich erwartet habe. Die Musik eignet sich gut für ordentliches Headbangen und Dampf ablassen. Bei einem Konzert der Band werden die Songs für ordentlich Bewegung im Publikum sorgen. Dennoch ist der große Teil des Albums erwartbar ausgefallen und die Platte klingt oftmals wie jeder zweite Hardcore-Release. Die angepisste, wütende Atmosphäre, die für den Hardcore so wichtig ist, kommt bei mir nicht an. Die Trademarks sind allerdings solide umgesetzt und die Band zeigt auch, dass sie noch unausgeschöpftes Potenzial hat. Fans der oben genannten Bands können durchaus ein Ohr riskieren. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. DOA 02. Always Watching You 03. Constant Passenger 04. Moral Injury 05. Concept Of God 06. Animus Multiform 07. Scorpion 08. Plannend Obsolescence 09. Toothless 10. Turbulence | Band Website: www.escuela-grind.com Medium: CD, LP Spieldauer: 30:08 Minuten VÖ: 18.10.2024 |
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