Neal Morse & The Resonance - No Hill For A Climber

Review von Metal Guru vom 07.11.2024 (5076 mal gelesen)
Neal Morse & The Resonance - No Hill For A Climber NEAL MORSE, der fremd- oder selbsternannte "Godfather Of Prog", schlägt mal/schon wieder zu. Wer ihn (noch immer) nicht kennt: Ex- oder Immer-Noch-Obermotz bei SPOCK'S BEARD (zusammen mit Bruder Alan, Nick D'Virgilio, Dave Meros und Ryo Okumoto), TRANSATLANTIC (zusammen mit Mike Portnoy, Roine Stolt und Pete Trewavas), FLYING COLORS (zusammen mit Dave LaRue, Casey McPherson, Steve Morse und Mike Portnoy), NEAL MORSE BAND (zusammen mit Eric Gillette, Randy George, Bill Hubauer und Mike Portnoy), TROIKA (zusammen mit Nick D'Virgilio und Ross Jennings) und und und. Dann all die Kollaborationen (far too labourous to mention), all die Solo-Sachen (much too numerous to mention), all das religiöse Zeuch (way too religious to mention). Wie kein Zweiter haut er seit fast 30 Jahren eine hochqualitative Veröffentlichung nach der anderen raus - geradezu beängstigend intuitiv/kreativ/produktiv, dieser Mann! Jetzt also ein weiteres '24er-Werk:

"No Hill For A Climber" besteht aus drei kompakt-kurzen (5:22, 5:34 und 6:31) und zwei elaboriert-langen (20:56 und 28:50) Songs, erinnert damit absichtlich/bewusst oder unbewusst/zufällig (?) an TRANSATLANTICs Überalben "Bridge Across Forever" oder "Kaleidoscope", und DAS ist weder gut noch schlecht, sondern - Fakt. Abgesehen von Langzeitgefährten:innen Chris Carmichael (Bratschen, Celli, Geigen) und Julie Harrison/Amy Pippin (Hintergrundstimmen) umgibt sich Mr. Morse mal/schon wieder mit fast komplett ausgetauschter Muckerschaft. Seine eigene Ehefrau soll gesagt haben (sinngemäßes Zitat) "... mach doch mal was mit Leuten aus der Umgebung!" Gesagt, getan: Johnny Bisaha (Hauptstimmen), Joe Ganzelli (Schlagzeug da), Andre Madatian (Gitarren und Orchestration), Philip Martin (Schlagzeug hier), Desmond Ng (Euphonium, Posaune), Chris Riley (Bässe, Gitarren, Hauptstimmen, Tasten) und Chris West (Flügelhorn, Trompete) liefern, dass und bis der Arzt kommt. Akustisch-laute und elektrisch-leise Parts, gefällig-gerade und krass-krumme Sektionen, irrwitzige Instrumental- und verblüffende Vokalteile - Morse und "seine" Leute bedienen sich gewohnt routiniert/souverän/virtuos aus dessen Musikbaukasten. Ja, DAS machen andere Mucker auch, aber im Gegensatz zu STATUS QUOs Parfitt/Rossi, THE ROLLING STONES' Jagger/Richards oder U2s Bono/The Edge (die ihre jeweiligen Weltkarrieren aus maximal zehn wiederkehrenden Elementen zusammenschraubten) besteht Neals Baukasten eben aus circa 1.000 Puzzlestücken - auch Fakt. Da verzeiht man ihm dann schon mal nahe am Kitsch gebaute Refrains und mehr oder minder offensichtliche Selbstzitate/Variationen/Wiederholungen. Gaaanz am Ende der Scheibe - in einem "Hidden"-Track, that's right - erhält Mr. Carmichael Gelegenheit, massiv overdubbt mit sich selbst quasi als "Orchester" zu spielen. Dieser meiner Meinung nach zweifelhafte Zusatz mag kompositorisch morseschen Sinn ergeben, scheint aber - ebenfalls meiner Meinung nach - einfach zu "einfach", Mr. Mighty Morse irgendwie nicht "würdig" ...

Dass Neal Morse ein kompetenter Komponist, irrwitziger Instrumentalist, mitreißender Motivator, professioneller Performer und sensitiver Sänger ist, steht außer Frage. Oben genannte Namen: alles durch ihn dominierte/von ihm verantwortete, dementsprechend höchstqualitative Kapellen. Dennoch frag ich mich mal/schon wieder: Muss "No Hill For A Climber" sein? Ja und nein, weil: Was Morse anpackt, ist IMMER gut bis sehr gut (= sollte dementsprechend gekauft werden), NIE typisch Metal (= könnte dementsprechend den einen B4M-Maniac oder die andere B4M-Maniacin langweilen/nerven/verwirren), ABER: Wenn nicht ER, wer DANN? "No Hill For A Climber": für jede andere Kapelle, jede/n andere/n Künstler/in ein musikalischer Meilenstein, für NEAL MORSE-Verhältnisse "... just another progressive masterpiece". Ach, ja: Wenn schon 'n Anspieltipp, dann vielleicht 'Thief' - nicht nur, weil es das kurzweiligste/schrägste/untypischste, sondern auch das kürzeste Stück auf "Climber" ist ...

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Eternity In Your Eyes (20:56)
02. Thief (05:22)
03. All The Rage (05:34)
04. Ever Interceding (06:31)
05. No Hill For A Climber (28:50)
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 67:13 Minuten
VÖ: 08.11.2024

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Hey du Guru Vogel, Neal Morse hat noch nie einen Song Metal gemacht und das stand schon vorher fest! Du hast doch die Scheibe überhaupt nicht gehört, alles wischi waschi und keine Wertung nach dem langen gesulze, schäm dich!!!!
(08.11.2024 von Gurkengandalf)

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