Livebericht Demonical (mit Torture Killer und Facebreaker) |
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Ein Livebericht von des aus Wien (Escape Metalcorner) - 28.05.2009 (28365 mal gelesen) |
Ein Death-Metal-Aufgebot der gehobenen Klasse konnte am 28.05.2009 im Escape-Metalcorner in Wien begutachtet werden. DEMONICAL gaben sich im Zuge der "Nortehrn Deathblow Tour" die Ehre, als Unterstützer wurden BREWED & CANNED, FACEBREAKER und TORTURE KILLER aufgeboten. Das Escape - für mich Neuland - ist ein kleiner Club mit Bar im Erdgeschoss und einem kleinen Konzertkeller. Zum Einlass um 20:00 war ich der erste, um 20:20 waren immerhin schon 4 Leute im Keller. Die ersten Töne von BREWED & CANNED um 20:30 locken allerdings eine kleine Schar Metalfans ins Untergeschoß. Und die Lokalmatadore legen die Latte bereits für die folgenden Bands sehr hoch. Auch wenn der Sänger ob der kleinen Zahl an Gästen meint, er kenne jeden Besucher persönlich, wird losgelegt, als würden BREWED & CANNED vor 10.000 Leuten spielen. Technisch äußerst versiert, sauber gespielt, bringen die Wiener die Halle im Nu zum brodeln. Unglaublich schnelle Riffs, ein Basser, der sein Instrument in einer Art bearbeitet, die eine gehörige Gelenkgkeit in den Fingerkuppen voraussetzt und ein Drummer, der entspannt die Schießbude bearbeitet, als wäre er beim Kaffeekränzchen. Gegen Ende wird ein neuer Titel des kommenden Albums dargeboten. Ein Groove-Hammer mit klasse Doppel-Leads und rasantem Tempo. Nach ihrem tollen halbstündigen Auftritt wird die Band nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen. Wenige Minuten später legen die Schweden FACEBREAKER los. Eingeleitet wird der Auftritt von einem kurzen Intro vom Band, das zu stottern beginnt. FACEBREAKER lassen sich davon nicht beindrucken und knüppeln kurzerhand los. FACEBREAKER liefern ihren eher einfach gehaltenen Death-Metal äußerst motiviert ab und toppen den gelungenen Auftritt von BREWED & CANNED noch. Positiv hervorzuheben sind die zweistimmigen Growls in den Refrains - der Basser unterstützt den Sänger - und die Soli. Das Publikum geht gut mit, es gibt "hoi-hoi-hoi"-Mitsingparts und Headbanging an der Bühnenkante. Einen Foto-/Securitygraben gibt es im Escape nicht, daher kann sich Sänger Roberth Karlsson problemlos aus der ersten Publikumsreihe für zwei Züge eine Zigarette ausleihen. Ein klasse Auftritt, der ruhig etwas länger als die 30 Minuten hätte sein dürfen. Die "Zugabe"-Rufe bleiben zwar nicht ungehört, müssen aber aufgrund der engen Bandfolge leider unerfüllt bleiben, wie Roberth Karlsson mit Bedauern feststellt. Die danach folgenden TORTURE KILLER, die als SIX FEET UNDER-Coverband ihre Karriere begannen, sorgten vor einigen Jahren für etwas Aufsehen, als ausgerechnet Chris Barnes (ex-SIX FEET UNDER, ex-CANNIBAL CORPSE) bei den Finnen als Sänger anheuerte. Diese Zeiten sind vorbei, aber auch der neue Sänger Juri Sallinen überzeugt mit ähnlicher Stimmlage und extrem tiefen Growls. Allerdings wirkt die Band vor allem zu Beginn des Auftrittes eher lustlos. Dementsprechend sackt auch vorübergehend die Stimmung im Publikum wieder ab. Nach einer Weile sind TORTURE KILLER aber warmgespielt, es bildet sich vor der Bühne sogar ein kleiner Pit. Auch die Bandmitglieder von DEMONICAL haben sich als Zuseher eingefunden. Als vom Publikum 'Optimated To Kill' eingefordert wird, wird diesem Wunsch umgehend Rechnung getragen. Zum Abschluss bringt 'Sadistic' vom "Swarm!"-Album der Chris Barnes Zeit nochmals richtig Stimmung in die Bude. Mit einer Zugabe wird der Autritt beschlossen. Durch das gedrängte Programm hat sich der Zeitplan mittlerweile etwas nach hinten verschoben, gegen 23:20 kommen schließlich DEMONICAL auf die Bühne. Ab der ersten Sekunde mit dem Opener 'Baptized In Fire' von neuen Album wird ohne Rücksicht auf die Nackenwirbel drauflosgebrettert. Das Grüppchen Banger an der Bühnenkante beweist Ausdauer und lässt von der ersten bis zur letzten Minute die Matte kreisen. Geboten werden hauptschlich Songs vom neuen Album "Hellsworn", acht der zehn Songs auf der Setlist sind vom neuen Album. Vom Vorgängeralbum gibt es 'Revel In Misanthropia' und 'Suicide Throne'. CENTINEX Fans werden enttäuscht, diese Phase wird komplett ausgespart. Als das Publikum auf die Frage "Wollt Ihr was Altes hören?" wenig Begeisterung zeigt, wird kurzerhand ein neuer Song gespielt. Leider beginnt sich die Menge schön langsam zu lichten; es gilt, die letzte U-Bahn zu erreichen. Die Band, allen voran Sänger Sverker Widgren, zeigt sich davon aber kaum beeindruckt und gibt alles. Die verbliebene Menge wird allerdings gut bedient, wobei vielleicht die eine oder andere Gelegenheit zum Verschnaufen dem Set gut getan hätte. Für die schlappen 10,- Euro Eintritt (beziehungsweise 12,50 an der Abendkasse) wurden dem Publikum sowohl Masse als auch Klasse geboten. Wirklich ein Jammer, dass sich nicht mehr Leute in den Escape-Metalcorner verirrt haben, es handelt sich um etwa 50 bis 70 Leute; wohl ein Problem der heutigen Event-Mentalität. In Punkto Live-Erlebnis ist meines Erachtens ein Club-Konzert einem Mega-Event jedenfalls stets vorzuziehen. Wo sonst bekommt man die Möglichkeit, mit Musikern auf Tuchfühlung zu gehen und locker bei einem Bierchen zu quatschen? So auch hier: die Bandmember fast aller Bands des Abends fanden sich irgendwann (zum Teil unerkannt) im Publikum ein und zeigten sich locker und gesprächig - oder quatschten in den Umbauzeiten von der Bühne herab mit den Zusehern. Toller Abend in einem gemütlichen Club. Setlist DEMONICAL: Intro/Baptized In Fire World Serpent Revel In Misanthropia Children Of Sin Infernal Void Bloodridden Intro/Suicide Throne Bow To The Monolith Death Metal Darkness --------- Götter des Nordens |
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