Vision Divine - Blood And Angels' Tears

Review von Metal Marcus vom 27.09.2024 (19849 mal gelesen)
Vision Divine - Blood And Angels' Tears Was im Jahre 1998 als Soloprojekt von Olaf Thörsen (beziehungsweise Carlo Andrea Magnani) startete, entwickelte sich schnell zu einer vollwertigen Band und im Jahre 2024 veröffentlichen VISION DIVINE mit "Blood And Angels' Tears" ihr mittlerweile neuntes Studiowerk. Auch fünf Jahre nach dem letzten Werk "When All The Heroes Are Dead" zelebriert man immer noch progressiven Power Metal der emotionalen Sorte, und präsentiert laut eigener Angabe den Beginn einer epischen Erzählung. Schauen wir mal, ob Olaf (beziehungsweise Carlo) uns wieder überzeugen kann, oder ob sich nach vielen Veröffentlichungen in kurzer Zeit ("Shining Black" [2020] und "Postcards From The End Of The World" [2022] mit SHNING BLACK und "Welcome To The Absurd Circus" [2021] mit LABYRINTH) Abnutzungserscheinungen eingeschlichen haben.

Mir fällt es ganz ehrlich nicht leicht, etwas zu diesem Album zu schreiben, denn tief in meinem Herzen möchte ich es ganz einfach gut finden, weil mich sowohl diese Band als die beiden zuvor genannten Bands stets überzeugt haben, doch bei "Blood And Angels' Tears" macht es mir einfach nicht so richtig "Klick!". Dabei sind die Zutaten für sich betrachtet alle überaus vielversprechend: Man hört zu jeder Sekunde dieses Albums, dass hier sehr gute Musiker am Werke sind, die ihre Instrumente auch im Schlaf bedienen können. Schöne Piano-Passagen treffen auch kraftvolles Riffing und lassen kurzzeitig Assoziationen zu SAVATAGE aufkommen, aber dennoch plätschert das Album bei jedem Durchlauf wieder einfach in meinen Ohren vor sich hin, ohne das ich nennenswert "Wow!" denken würde, leider. Zwei Momente sind es jedes Mal, die mich wirklich richtig abholen: 'Once Invincible' schmeichelt dem Gehörgang mit einem fantastischen Refrain und sowohl der Refrain als auch der gesamte Song würden sich verdammt gut in der Diskografie von KAMELOT machen. Etwas poppiger (das ist in diesem Moment nicht böse gemeint) geht es noch bei 'Go East' zu und diese beiden Songs sind es, die ich auch empfehlen möchte, damit man sich eine Vorstellung von dieser Veröffentlichung machen kann.

Worüber ich an dieser Stelle kein schlechtes Wort verlieren kann, ist der Sound: Kraftvolles Drumming trifft auf kräftige Gitarren und clever eingebundene Keyboards. In den ruhigen Passagen schmeichelt das Piano den Ohren und auch der Gesang fügt sich nahtlos in das gesamte klangliche Bild ein, wenngleich ich gestehen muss, dass mir die Stimme von Ivan Giannini nicht so gut gefällt, da sie in meinen Ohren etwas kratzig klingt.

Grandiose Musiker machen noch nicht automatisch fantastische Alben. Während mir die beiden Werke von SHINING BLACK und auch der jüngste Silberling von LABYRINTH wirklich gut gefielen, lässt mich Olaf Thörsens neuestes Werk mit VISION DIVINE doch etwas ratlos zurück: Gute Zutaten sind vorhanden, doch am Ende bleiben immer nur die gleichen zwei Tracks bei mir im Ohr hängen, während ich bei den anderen eher mit den Achseln zucke. Schade, denn ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch im vergangenen Jahr mit dem letzten Werk der Italiener von SECRET SPHERE. Letzten Endes kann hier aber jeder ein Ohr riskieren, der eine Schwäche für progressiven Power Metal hat oder eine Affinität für einen Sound, der an moderne KAMELOT erinnert.

Anspielempfehlungen: 'Once Invincible' und 'Go East'.

Wertung: 6 semigöttliche Punkte

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. War In Heaven (2:22)
02. The Ballet Of Blood And Angels' Tears (5:38)
03. Once Invincible (4:31)
04. Drink Our Blood (4:11)
05. When Darkness Comes (5:06)
06. Preys (5:23)
07. A Man On A Mission (2:17)
08. Go East (4:59)
09. The Broken Past (4:06)
10. Dice And Dancers (5:01)
11. Lost (4:27)
Band Website: www.visiondivine.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 48:07 Minuten
VÖ: 20.09.2024

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