Livebericht Suicidal Angels (mit Skull Fist und Evil Invaders) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Osnabrück (Bastard Club) - 03.10.2016 (20041 mal gelesen) |
Für die einen ist der 3. Oktober immer ein Grund zu feiern, für andere ist er der Volkstrauertag und die Mauer ist in den Köpfen immer noch vorhanden und wieder andere nehmen diesen Tag gerne als einfach einen weiteren freien Tag, den man nicht arbeiten muss. Dass der 3. Oktober auf ein Montag fällt, macht die Sache dabei nicht schlimmer, denn so liegt ein schön langes Wochenende hinter mir, welches nun mit einem ordentlichen Thrash-Paket im Bastard Club zu Osnabrück seinen Ausklang findet. Mein Kumpel Boddy und ich kommen pünktlich zum Einlass um 18 Uhr am Club an. Ein paar Leute stehen schon davor, trinken Bier, es werden Pommes und Würstchen gereicht, während die Türen des Clubs noch geschlossen sind. Was ist da los? Ein hektisches Treiben ist auf dem Parkplatz zu erkennen, Bands packen aus, der Tourbus parkt richtig ein und die Türen sind weiterhin zu. Es scheint also eine Verspätung zu geben. Statt Einlass 18 Uhr ist nun um ca. 18:20 Uhr Einlass und dort erfahre ich dann, dass die Bands knappe sechs Stunden im Stau gestanden haben. Was die Hektik und die langen Gesichter der Bandmitglieder erklärt. Wir nehmen die Verzögerung gerne in Kauf, denn so haben wir noch etwas Zeit schnell eine Kleinigkeit zu essen. Als wir gegen 19 Uhr wieder am Club aufschlagen, hat die Show bereits begonnen und CRISIX machen den Anfang. Die jungen Spanier haben sich 2008 zusammengefunden, damals noch unter anderem Namen, und seit 2011 machen sie als CRISIX auf sich aufmerksam. Vor kurzem haben sie ihr drittes Album "From Blue To Black" veröffentlicht, welches sie nun live feiern wollen. Die Mercherin der Jungs ist völlig aus dem Häuschen "They're small, but they're the best" schreit sie mir entgegen und unterstreicht dieses mit einem abschließenden "Whoohoo!". Hm, "they're the best". Davon will ich mir doch selbst mal ein Bild machen. Ja, CRISIX haben jedenfalls viel Energie. Sie fegen über die kleine Bühne, animieren das Publikum, welches aus bisher vielleicht 50 Nasen besteht, und huldigen musikalisch die frühe Bay Area. Ja, schlecht ist das nicht, aber "they're the best" kann ich nun auch nicht wirklich bestätigen. Aber als Anheizer machen sie einen guten Job. Umbaupause. Was mir auffällt, ist die äußerst schlechte Luft heute im Bastard Club. Klar, das Ding liegt im Keller, aber es riecht feucht und muffig. Nicht schön. Die EVIL INVADERS sind als Nächstes an der Reihe. Die Pause gestaltet sich recht schnell und so langsam füllen sich auch die Plätze vor der Bühne. Pünktlich zu Beginn der Tour ist auch die neue EP "In For The Kill" der Belgier am Start. Schneller Soundcheck und schon geht es los. Mit mächtig Spaß in den Backen und vielleicht etwas Alkohol im Blut legen die Belgier gleich von Minute eins an mächtig los. Hin-und-her-Getausche von Bass und Gitarre der Plätze auf der Bühne, auch Sänger/Gitarrist Joe bleibt nicht stumpf auf der Bühne stehen. Doch relativ schnell folgt die Ernüchterung. EVIL INVADERS haben heute leider nicht den besten Sound erwischt, die Instrumente zu laut, der Gesang doch etwas zu leise, lassen schnell etwas Frust aufkommen, dazu das schlechte Licht, das ab und zu auch mal völlig ausgeschaltet wird und die Nebelmaschine, die viel zu inflationär eingesetzt wird. Der Blick auf die Bühne bleibt oftmals verborgen, der komplette Raum ist im Nebel eingehüllt, die Leute ab Reihe vier haben kaum noch die Möglichkeit einen klaren Blick auf das Geschehen auf der Bühne zu erlangen. Das ist sehr schade, denn dort passiert einiges. Vor allem die IRON-MAIDEN-mäßigen Gitarren gepaart mit der Power und Energie des Thrash Metals sind eine besondere Gabe der Belgier, die sie gekonnt in ihren Songs verwenden. Auch live ist das alles technisch einwandfrei und am Ende des Sets fliegen noch Mikrofonständer, Mikro und Joe scheint vollgepumpt mit Adrenalin völlig aus dem Häuschen zu sein, auch eine Runde mit Gitarre durchs Publikum ist am Ende noch drin. Ein guter Auftritt, der aber leider bedingt durch schlechte Sicht und schlechten Sound etwas einbüßen muss. Ich brauche dann doch erst mal eine Pause. Die Luft unten im Keller wird natürlich nicht besser. Ca. 150 Leute hinterlassen ihre Spuren. Und so begebe ich mich nach oben, in die verqualmte Kneipe "Muttis", wo die Luft zwar auch nicht unbedingt besser ist, aber nette Sitzplätze zu bieten hat. In ein Gespräch und eine Fritz-Kola vertieft schaue ich mir nebenbei SKULL FIST auf der Leinwand an. Die Kanadier lassen die 80er aufleben und das scheint beim Publikum gut anzukommen. Die Stimmung scheint auf dem momentanen Höhepunkt. Klar, hey, kann man mit Songtiteln, wie 'Got Fisted' oder 'No False Metal' etwas falsch machen? Die Umbaupause für die SUCIDAL ANGELS gestaltet sich etwas länger, da Schlagzeuger Orpheas Tzortzopoulos (bitte dreimal schnell hintereinanderweg sagen!) irgendwelche Probleme beim Aufbau seines Kits hat. Er wirkt nicht zufrieden, doch irgendwann ist auch dieses Problem gelöst und das Intro 'Der Weiße Hai' lockt das Publikum vor die Bühne. "Osnabrück! Tonight you're the capital of war!" schreit Sänger/Gitarrist Nick ins Mikro und ab geht er, der Peter! Relativ zügig und mit einem besseren Sound und besserem Licht ausgestattet, haben die Griechen das Publikum gepackt. Pogo und reckende Fäuste ziehen sich durch den Bastard Club, die anfänglichen Probleme beim Schlagzeugaufbau scheinen vergessen. Die Band sprüht in guter Thrash-Manier ihr Feuerwerk ab, welches mich aber zugegebenermaßen relativ kalt lässt. Songs, wie 'Bloodbath', 'Seed Of Evil' oder auch 'Moshing Crew' geben mir heute nicht viel und so verlasse ich schon kurz vor Ende des Konzerts den Bastard Club. Ich bin mit hohen Erwartungen nach Osnabrück gefahren, wollte mich mit voller Wucht der Thrash-Keule verprügeln lassen, doch leider hat es heute nicht gezündet. Es lag gar nicht mal an den Bands, die Bands waren gut, doch es hat mich heute leider alles relativ kalt gelassen. Und somit geht ein okayer, aber nicht überragender Konzertabend zu Ende! |
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