Pitch Black Mentality - The Pitch Black Reality | |
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Review von Kex vom 31.10.2013 (8965 mal gelesen) | |
PITCH BLACK MENTALITY kommen aus dem hohen Norden und machen entgegen aller Vorurteile über Norweger keinen Black Metal. Die Truppe startete als METALLICA Coverband, blieb aber nicht wie andere Kombos auf diesem Trip hängen. Ein Großteil der Songs wurde bereits 2009 aus der Taufe gehoben. Für die Studioaufnahmen gab es Unterstützung von zwei Herren aus Chile, sodass das Debüt "The Pitch Black Reality" in diesem Jahr fertig gestellt werden konnte. Die ersten zwei Songs auf "The Pitch Black Reality" hören sich vielversprechend an. 'Carpe Demon' glänzt mit thrashigen Riffs gleichermaßen wie mit melodiösen Passagen. Streckenweise hört sich das nach einer schnelleren Umsetzung alter ANNIHILATOR-Songs an. Allerdings fällt der Gesang deutlich rauer aus und geht mehr in Richtung dessen, was CORONER dereinst auf die Beine brachten. Andererseits klingen PITCH BLACK MENTALITY für die Schweizer schon wieder zu wenig technisch vertrackt. Nachdem 'The Pitch Black Reality' durch ist, beginne ich mich aber mehr und mehr zu ärgern. Zu Beginn von 'Tool Of War' fühle ich mich noch ein wenig an TESTAMENT erinnert, wäre da nicht dieser erheblich unpassende Power Metal Gesang. Wieso muss man gutes Riffing durch gar nicht mal so gute Power Metal Höhen versauen? Zwei Songs später genau dasselbe: Was macht der Cleangesang in 'Red Light'? Man mag mich engstirnig nennen, aber diese poppige Gesangseinlage gefolgt von Zerrshouts versaut das durchaus angenehme Songwriting. Besonders nervig ist das, weil so ziemlich alle Songs vielversprechend anfangen. Außerdem habe ich durchaus den Eindruck, dass alle Bandmitglieder ihre Instrumente extrem gut beherrschen. Ein solch ungewöhnlicher Mix muss dann schon von Anfang an gewollt sein. Wenigstens klingt 'Carve My Stone' zum Abschluss nochmal recht cool. Räudiger Gesang trifft auf nette Frickelpassagen und angenehme Riffs, die mich streckenweise sogar an NEVERMORE erinnern. Hier hört man vielleicht noch einen letzten Rest METALLICA im Riffing raus, aber das gilt nur für geübte Ohren. Wenn man jetzt den Bass noch etwas stärker heraushören könnte, wäre ich beinahe versöhnt. Allerdings ist dieser Punkt eher nebensächlich. Was mich wirklich stört, ist dieser ständige Stilwechsel. Das gebotene Niveau ist recht hoch und ich glaube, dass PITCH BLACK MENTALITY gerade im Thrash-Bereich einiges reißen könnten. Immerhin bedeutete hier Modern Thrash nicht stetigen Rückgriff auf Core-Elemente. Fazit: PITCH BLACK MENTALITY haben sich dankenswerter Weise nicht als METALLICA-Klon entpuppt, sondern sich im Gegenteil von ihren Anfangstagen abzusetzen vermocht. Herausgekommen ist mit "The Pitch Black Reality" ein Klon aus modernem Thrash, der zwischen Extremen von oldschooligem Songwriting bis hin zu lupenreinem Power Metal pendelt. Einerseits bewahren sich die Norweger damit einen gewissen Eigencharakter, andererseits machen sie es nicht jedem Hörer leicht, ihre Musik zu mögen. Fans der oben genannten Bands dürfen mal reinschnuppern, sollten sich aber vorher eine GAMMA RAY-Dusche verpassen, um die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. Was vielversprechend thrashig startet, endet mit Ausnahme dreier Songs doch immer wieder in Powermetal-Refrains. Ich werde mich damit nicht anfreunden können. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Carpe Demon 02. The Pitch Black Reality 03. Tool of War 04. The Throne 05. Red Light 06. Silent Voice 07. Feed Your Suicide 08. Truth Denied 09. Carve My Stone | Band Website: www.pitchblackmentality.com/ Medium: CD Spieldauer: 43:41 Minuten VÖ: 01.10.2013 |
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