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Für die Grillsaison 2015: der originale "McMetal"! |
Ein Artikel von Opa Steve vom 31.05.2015 (18357 mal gelesen) |
Sommer, Metal, Bier und Burger! Ich finde, es gibt Schlimmeres. Oder? Nein, keine Sorge, wir sind hier nicht bei "Grill den Opa" oder "Bratduell", sondern immer noch bei Bleeding4Metal. Nichtsdestotrotz ist Metal und Grillen beinahe untrennbar miteinander verwoben. Nicht nur, dass es so lustige Events gibt wie "Metallergrillen" - nein, auf allen Festivals sieht man sie: die Headbanger mit einer Dose Bier, fröhlich vereint um den rauchenden Grill. Wer kennt sie nicht, die promille- und testosteronhaltigen Diskussionen, wie man auf die selbstverständlich einzig wahre Art die Kohle anfacht? Schön, dass man sich da auch nach Generationen noch nicht einig ist! Es gehört einfach dazu, genau wie der Ruf nach 10 Minuten "Ey, is datt Feuer immer noch net an? Alder, watt machste denn da???". Also Dose Bier auf, das wohlige Zischen des Verschlusses trocknet augenblicklich die Kehle aus und im Magen verursacht allein der Gedanke ans Grillgut angenehmes Grummeln. Bei Fleisch über Feuer wirft sich Mann begeistert und freiwillig zurück in die Steinzeit und sein ureigenes Ich, während sich die Frauen über die gewonnene Ruhe freuen und sich abseits ganz entspannt dem Smalltalk widmen, bis es endlich ans Auflegen geht.
Heute gibt's aber keine Festivalerfahrung, sondern eher was aus der Feinschmecker-Serie: Homegrilling is killing Campingstuhl! Ja, dieser kleine Exkurs fand stationär an einem gemauerten Grill statt (an dem aber wenigstens MOTÖRHEADs Snaggletooth an der obersten Ziegelreihe prangt). Es gab keine Dixies und das Bier kam aus dem Kühlschrank. Und diverse Freunde von Bleeding4Metal von fern und nah wissen, dass der Opa gern mal was hier auf den Rost schmeißt, bis alle satt und zufrieden sind. Ein besonderes Highlight: Burger-Grillen! Aber was ist an Burgern das Besondere? Na, dass ich hier den "McMetal" anpreisen werde, den McDonalds nie haben wird!
Zur Vorgeschichte: es begab sich zu einer Zeit, als 2012 im McDonalds-Wettbewerb "Mein Burger" jemand aus dem Nachbarort ganz weit vorne im Rennen lag. Das Ding von ihm war nicht schlecht, aber ich dachte: das geht besser! Und die Kreation "McMetal" wartete seit zwei Jahren darauf, in den nächsten Wettbewerb zu gehen. 2015 im Frühjahr war es dann soweit. Im Contest angemeldet ... um anschließend hoffnungslos enttäuscht zu werden. Dort konnte man keine Eigenkreationen zusammenbauen, sondern hatte lediglich fest vorgegebene Zutaten, die sich pro Schicht austauschen ließen. Pff, keine Kreativität erlaubt, also wird das nichts. Stattdessen gibt es nun hier public domain und für alle Opa Steves ultimativen "McMetal" zum Nachbrutscheln.
Worum geht's bei einem echten "McMetal"? Kernig muss es schmecken. Und Bierdurst machen! Und eine gesunde Härte haben. Also schmeißt die gute Kohle an, macht euch ein Bier auf, und dann könnt ihr schon mal die Zutaten vorbereiten. Ihr braucht: die Buns (Brötchen), flache und breite Patties (die Hackfladen), eine rote Sauße (Barbeceue oder zur Not Ketchup), eine helle Sauce (Sandwich, Majo oder Remoulade), Käse, Gewürzgurken, Blattsalat ... und jetzt die wichtigsten Zutaten: Bacon und eine mittelgroße scharfe Chili! Ach ja, wer die Buns selber backen möchte, der darf natürlich den Sesam schön in Pentagrammform auf die Oberseite streuen. Und man braucht Bier. Und das macht ihr euch jetzt zuerst mal auf, denn die Zutaten sind schneller vorbereitet als eine gute Kohle zum Durchglühen braucht.
Die aufgeschnittenen Buns werden von beiden Seiten kurz angeröstet - die Innenseiten etwas länger. Dadurch schmecken sie getoastet, bleiben nicht so labberig und sind deutlich stabiler. Ein echter Metaller lässt überall ein bisschen Feuer ran! Anschließend kommt die helle Sauce auf die untere Innenseite (ruhig bisschen dicker) und die Barbeceue-Sauce auf die obere Innenseite.
Nun wird die Unterseite mit Blattsalat belegt. Dies verhindert, dass später eventuelles Fett oder Fleischsaft aus den Patties in das Brötchen zieht. Anschließend Gewürzgurke drauf, die für frisches Aroma sorgt. Schön die Außenränder mit Gurke versorgen, da sonst der Patty anschließend nur in der Mitte rumwippt. Und ein gut gebauter Burger braucht Halt. Ach ja, jetzt ein Schluck Bier käme gut! Passt auf, dass ihr nicht vertrocknet. Man soll viel trinken, wenn man am heißen Grill arbeitet. In der Zwischenzeit grillen die Patties gut vor sich hin. Gerade in den ersten Sekunden muss man sie oft anheben, damit sie nicht am Rost festbacken. Danach lässt man sie auf jeder Seite ruhig länger liegen, damit sie außen schön dunkel werden. Immer wieder festdrücken, damit sie keinen Buckel machen. Habt ihr eigentlich meinen Wender hinten auf dem Bild mit den Zutaten gesehen? Ideal, flach und geschlossen, und irgendwie totaler Metal.
Wenn die Patties gewendet werden, ist es eine gute Zeit, den Bacon auf den Rost zu legen (auf Alufolie). Er muss schön brutzeln und darf ruhig länger auf einer Seite liegen. Der Fettanteil ist ja sehr hoch, und da brennt nichts an. Zeit, einen tiefen Schluck Bier zu nehmen und den Duft des Grillguts in der Nase aufzunehmen. Mmmmhhh. Wenn dann die Patties soweit sind, wird der erste auf das Salatnest gelegt und der Bacon, der den rauchig-würzigen Geschmack beisteuert, kommt direkt obendrüber. Und kein Burger ohne Käse! Also zack, gleich mal die erste Scheibe Käse obendrüber, die wirkt wie Kleister und stabilisiert das Konstrukt.
In Richtung Deckel kommt nun die zweite Patty-Schicht - wir sind schließlich noch nicht fertig! Wir haben in der unteren Salatschicht die Frische, mit dem Bacon die Würze, und jetzt fehlt noch das, was echten Metal ausmacht: höllisches Inferno! Denn auf den zweiten Patty legen wir nun eine blutrote Schicht aus Tomaten und der geschnittenen Chili. Gesund und lecker! Das Capsaicin sorgt für schrille Feedbacks und rasante Soli auf den Geschmacksnerven, während die doppelte Ladung Fleisch für die Heavyness und ein ordentliches tiefergestimmtes Death Metal-Fundament sorgt, das crosse Bun beim Beißen in solide Blasts ausbricht und der Salat mit den Soßen das Mastering veredelt. Nochmal Käse darüber, und dann mit der oberen Bun-Hälfte zuklappen! Fertig ist der "McMetal"! Ach ja, die Glaubensfrage, ob man das Ding mit den Händen oder mit Besteck ist, ist so irrelevant wie die Diskussion, ob man für Double Bass eine zweite Bassdrum braucht, oder ob nicht eine doppelte Fußmaschine reicht.
Und weil bei McDonalds nur Poser sind, wird es auch in Zukunft so einen leckeren Anblick dort nicht einmal auf den geschönten Werbetafeln (remember "Falling Down"....?) geben. Wohl bekomm's, Mahlzeit, und vor allem auch: Prost!
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