Ulvehunger - Retaliation

Review von ReviewRalle vom 16.08.2024 (12454 mal gelesen)
Ulvehunger - Retaliation Die norwegische Black/Death Metal-Supergroup ULVEHUNGER bestehend aus L.J.Balvaz (BALVAZ/CADAVER/DISGUSTING), K.B. Fletcher (DISGUSTING), dem legendären Frost (SATYRICON/1349) und Anders Odden (CADAVER/ORDER/SATYRICON live) geben sich einmal mehr voll und ganz dem norwegischen Extreme Metal hin. Das Artwork versprüht jedoch einen Industrial Metal-Charme und könnte unvorsichtige Zuhörer so auf die falsche Fährte führen.

Die Musik selbst ist aber wie eingangs angedeutet und bei den beteiligten Musikern auch wenig überraschend tief in den 90ern Norwegens verwurzelt. Die meisten Songs sind im Uptempo gehalten und geben permanent auf die Zwölf. Es gibt gelegentlich ruhigere Parts, um dem Zuhörer Luft zum Atmen zu lassen und Atmosphäre aufzubauen, diese Verschnaufpausen halten jedoch nur kurz an und werden in der Regel schnell wieder von wilder Raserei durchbrochen.

Das 42-minütige und 10 Songs starke Album kommt ganz ohne Zwischenspiele und unnötige Intros und Outros aus, sondern liefert einfach nur das, was man von einer top besetzten Black/Death Metal-Combo erwartet, Geknüppel von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Homogenität wird hier groß geschrieben, die Songs sind allesamt von ähnlicher Qualität, sodass es keine wirklichen Hits, aber auch eben keine Durchhänger gibt. Dass hier sehr erfahrene Szenegrößen am Werk sind, merkt man aber durchgehend, hier sitzt alles und jede Note hat Hand und Fuß. Am meisten, wenig verwunderlich, überzeugt jedoch Frost am Schlagzeug, dieser Mann ist einfach eine Urgewalt am Kit.

Positive Anerkennung verdient der Sound, das ist möglicherweise auch die einzige wirkliche Überraschung des Albums. Puristen wird es durchaus sauer aufstoßen, dass der Sound professionell gehalten ist, aber vor allem die Gitarren und das Schlagzeug knallen hervorragend aus den Boxen und der Gesang kommt auch mit ordentlich Biss daher. Der kauzige Sound von früher hat freilich seinen ganz eigenen Flair, wäre für das Album aber hier fehl am Platz.

Auf "Retaliation" wird absolut nichts neu erfunden, sondern sich vollends in allen Trademarks der Szene gesuhlt. Man merkt der Musik an, dass die Mannen einfach Bock haben, gemeinsam ihrer Lieblingsmusik zu frönen und das hat seinen ganz eigenen Charme. Wer einfach nicht genug von den guten alten 90ern bekommen kann, wird mit "Retaliation" sicherlich mehr als zufrieden sein. Wer jedoch genug vom Second Wave Black Metal hat, wird sein Glück hier vermutlich nicht finden, sollte aber durchaus sein Ohr riskieren.

Technisch einwandfreies Death/Black Metal-Album, das Fans der eingangs genannten Bands zufrieden stimmen sollte.

7/10

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Desecrator
02. Sacrifice
03. Leave Them In Disgrace
04. Consumed By Hate
05. Castle Of Blood
06. Forces Of Doom
07. Declaration Of War
08. Rise from The Shadows
09. The Mighty Pentagram
10. The Covenant Of Pestilence
Band Website:
Medium: CD, LP, MC
Spieldauer: 42 Min. 09 Minuten
VÖ: 18.07.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten