Interview mit Johnny La Bomba von Gloryful

Ein Interview von des vom 30.06.2013 (14120 mal gelesen)
GLORYFUL halten mit "The Warrior's Code" die True-Metal-Fahne hoch und haben im Bleeding4Metal-Review damit die Höchstpunktezahl erspielt. Sänger Johnny La Bomba erzählt uns etwas über die Leidenschaft in der Musik und vor allem seine musikalischen Vorbilder

Hallo Leute, gratuliere zu "The Warrior's Code", wirklich geil! Von mir gab's 10/10, doch ihr fahrt generell gute Reaktionen ein. Überrascht Euch der Erfolg?

Johnny: Vorab einmal Danke für Deine sehr wohlwollende Punktevergabe und das geile Review. Im Prinzip haben wir natürlich auf positive Reaktionen gehofft, aber damit gerechnet sicherlich nicht. Uns war schon bewusst, dass wir als Band musikalisch als auch im Genre selbst polarisieren werden, aber das war uns ziemlich egal. Von daher freuen wir uns natürlich über den Support. imgleft

Wie kommt man auf die Idee, eine Platte einer Musikrichtung zu machen, die seit dem immer skurriler werdenden MANOWAR-Habitus eher weniger angesagt ist?

Johnny: Alle Bandmitglieder haben so ziemlich mit den gleichen Bands den Einstieg in den Metal gefunden. Das waren halt Klassiker wie eben MANOWAR, IRON MAIDEN, DIO, JUDAS PRIEST, etc.. Als Jens und ich mit GLORYFUL anfingen, stand von vornherein fest, eine Heavy Metal Band zu gründen. Wir verbinden alle sehr positive Dinge mit Metal seit wir dabei sind, wie z.B. die erste eigene Scheibe, das erste Konzert, das Öffnen der lang erwarteten Mailorderbestellung, usw., und das wollten wir einfach mit der Band weitergeben.

Ihr verwendet bei 'Gloryful's Tale' viele MANOWAR-Zitate; ist der Song Hommage oder Persiflage? Oder soll er für sich stehen?

Johnny: Persiflage sicherlich nicht, wir nehmen das schon ernst, was wir tun, aber wir wollen auch zeigen wo unsere Wurzeln liegen. Das Zitat ist hier also als Hommage zu verstehen, genauso wie die sehr eindeutigen Stellen im 'Warrior's Code'.

Müsst ihr für die Verwendung der Textzeile "Wherever we ride it's Metal we bring" Lizenzgebühren an Joey DeMayo abdrücken?

Johnny: Joey hat sich bisher noch nicht gemeldet, hahahahaha. Joey bekommt keine Lizenzgebühren, und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob er dafür welche kriegen kann oder überhaupt nötig hat. Sollte er davon Notiz nehmen, würde ich mir natürlich wünschen, dass er dieses als Kompliment aufnimmt.

Beim Titelsong die "whoo-oo-oooh"-Chöre sind doch von MAIDENs 'Wickerman' abgekupfert, oder?

Johnny: Während der Proben haben wir einiges ausprobiert, um das Riff an dieser Stelle zu füllen und die Chöre haben sich unbewusst so ergeben ohne böse Absicht. Dass der Part ähnlich 'Wicker Man' war, haben wir natürlich registriert. Aber an sich orientiert sich der ganze Song an IRON MAIDEN, vor allem das Strophen-Riff und das Solo. Da die Zusammensetzung des Songs einfach zu dem passte, was wir ja vermitteln wollen, haben wir dann auch die Chöre bewusst so belassen und verstehen 'The Warrior's Code' als Kniefall vor unseren Idolen. Das verstehe ich eher als Kompliment. Das was den Song wieder zu einem GLORYFUL Song macht ist dann wieder unsere Spielweise und meine Stimme.

Eure Platte klingt sehr leidenschaftlich. Was ist Euch an Musik wichtig?

Johnny: Ich mag's einfach, ehrlich und natürlich, wenn Musik emotional etwas transportiert und genau das wollten wir auch mit "The Warrior's Code" umsetzen. Gerade heraus ohne Firlefanz, ganz einfach gute Songs, welche auch genau diese von Dir angesprochene Leidenschaft transportieren.

Dan Swanö hat Euch einen geilen Sound gezimmert. Welche Vorgaben habt ihr ihm gegeben?

Johnny: Dan hat von uns ein paar Sound-Beispiele bekommen, in welche Richtung der Sound gehen sollte, ohne diese zu kopieren. Von vornherein stand fest, dass wir einen moderneren Sound haben wollten, als den von diversen Retro-Bands. Das hat natürlich auch seine Berechtigung, hätte aber hier nicht gepasst. Das, was Dan gezaubert hat, war genau das, was wir haben wollten und passt auch zu uns und zum Gesamtbild. Bisher steht zwar noch nichts fest, aber Dan ist auch schon im Gespräch für das 2. Album.

Wo fallen Euch diese starken Ohrwurmmelodien ein?

Johnny: Das ergibt sich durch die Zusammenarbeit mit Jens. Im Rohbau der Songs ist meistens nur die Leadmelodie enthalten, die Gesangsmelodie schreibe ich direkt auf die Songs, daher sind auch die Texte für mich eher zweitrangig. Wichtig ist für mich der Fluss und die Einfachheit der Melodie an sich. Keep it Simple.

Irgendwie schreit die Platte nach Vinyl - auch wegen des Covers. Gibt es Pläne diesbezüglich?

Johnny: Wir sind momentan in Gesprächen, das Album auf Vinyl zu veröffentlichen, allerdings haben wir hier noch kein Release Date. Ich hoffe mal, dass sich dies innerhalb der nächsten Zeit klären lässt, aber Genaueres kann ich an dieser Stelle wirklich noch nicht sagen.

Wird man Euch live sehen in nächster Zeit?

Johnny: Auf jeden Fall. Wir verstehen uns ja auch primär als Live-Band und da liegt auch unsere Stärke. Wir diskutieren gerade einige Optionen, noch dieses Jahr zu touren, evtl. sogar einige Dates in Italien.

Danke für Deine Zeit, die letzten Worte gehören Dir:

Johnny: Vielen Dank für Deinen Support und die Möglichkeit, uns in diesem Interview kurz vorzustellen. Auch vielen lieben Dank an alle, die uns unterstützen und mit uns auf den Shows feiern. Stay Metal!!!!!! Johnny la Bomba

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