Janet Gardner - Janet Gardner

Review von Judvine vom 04.09.2017 (6091 mal gelesen)
Janet Gardner - Janet Gardner Als ich 14 oder 15 Jahre alt war, zeigte mein großer Bruder mir "Rev It Up" von VIXEN. Ich war total überwältigt von der Toughness, die JANET GARDNERs Stimme mitgebracht hat. Und diese bombastischen Refrains... Wahnsinn. Der ganze Dreher hat mich recht schnell eingesammelt. Entsprechend aufgeregt war ich, dass die Frauenstimme, die mich damals so gepackt hat, jetzt was Neues am Start hat. Nach dem ersten Hören habe ich mich zugegebenermaßen etwas davor gedrückt, das Review zu schreiben. Ich musste mich erst mal der Herausforderung stellen, mich geistig von "Rev It Up" zu lösen. Ob mir das gelungen ist? Naja...

Für das nach ihr selbst benannte Release hat sich JANET GARDNER mit ihrem Gatten Justin James zusammengetan. Müsste ich es kurz halten, würde ich sagen, dass das Ding der ungenauen Sparte Modern Rock zuzuordnen ist. Das klingt für den Old-School-VIXEN-Fan vielleicht erst mal abschreckend, aber es funktioniert doch besser als gedacht. Es ist nicht so blumig und etwas tougher, als man erwarten würde. Die ersten beiden Songs 'Rat Hole' und 'Hippycrite' haben einen WHITE ZOMBIE-esquen Drall - nicht direkt Industrial, aber schon irgendwie maschinell stampfend. Gerade in 'Hippycrite' finden sich etwas dunklere Gitarrensounds, die über doch eher poppigen Hooks erstaunlich okay funktionieren.

Mein persönlicher Favorit ist 'Candle'. Dieses Stück mutet erst mal balladesk an, wird aber noch zum Stadionrocker, bei dem sich einige Bands was abgucken sollten. Für das komplette Album gilt: Die Refrains sind immer der stärkste Part, selbst dann, wenn sie nicht besonders stark sind. Also doch ein bisschen wie damals bei VIXEN. Was mich ein wenig stört ist, dass ich immer wieder dachte: "So, und jetzt kommt gesanglich bestimmt ... ach nee, doch nicht." Versteht mich nicht falsch - Frau GARDNER hat auch auf diesem Silberling eine schöne Leistung erbracht. Das Teenagermädchen in mir wurde allerdings nicht so weggeblasen wie damals. Das mag eine unfaire Erwartungshaltung sein, aber irgendwie habe ich mir das gewünscht. Aber ist halt nicht VIXEN und ich bin halt nicht mehr 14.

Long story short: Wer Bock auf VIXEN hat, sollte sich einfach VIXEN anhören. Wer Bock auf JANET GARDNER anno 2017 hat, sollte definitiv mal reinhören. Dieses Album ist wirklich besser als erwartet.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Rat Hole
02. Hippycrite
03. If You Want me
04. Candle
05. Your Problem Now
06. Let It Be Over
07. Lost
08. The Grind
09. Best Friend
10. The Good Or The Bye
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:00 Minuten
VÖ: 18.08.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten