Allegaeon - Damnum | |
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Review von Baterista vom 20.03.2022 (9647 mal gelesen) | |
Da nicht nur im Weltraum unendliche Weiten herrschen, sondern sich das auch auf den musikalischen Mikrokosmos unseres Planeten übertragen lässt, ist es wohl nicht verwunderlich, dass mir der Name ALLEGAEON bisher nicht über den Weg gelaufen ist. Und das, obwohl die US Death Metal-Kombo mit "Damnum" bereits ihr sechstes Album veröffentlicht hat. Auch beim Anhören des besagten Albums würde mir das nicht auffallen. Klingen sie doch frisch, aggressiv und modern wie Newcomer. Daher war ich tatsächlich überrascht, als ich bei der Recherche zu dieser Rezension feststellen musste, dass die Herren bereits seit 15 Jahren ihr metallisches Unwesen treiben. Man möge mir daher verzeihen, dass ich keine Vergleiche oder Parallelen zu vergangenen Alben herstellen werde, sondern mich auf die aktuelle Veröffentlichung konzentrieren möchte. Und da gibt es an sich schon richtig viel zu hören. Grundsätzlich empfinde ich die Musik der Band aus Colorado als sehr vielschichtig und durchaus komplex. Neben der Brutalität des Death Metal gibt es viele progressive Parts, tolle Melodien, vor allem mit der Akustikgitarre, fetten Groove, amtliche Growls und fast zerbrechlich wirkende emotionale Gesangsparts. Der Wechsel zwischen hart und zart ist definitiv ein fester Teil der Songstrukturen. Auch eine gewisse schwarzmetallische Epik lässt sich bei manchen Melodien nicht verleugnen. Zu hören beispielsweise bei 'Vermin' und ganz besonders bei 'Saturnine'. Insgesamt ist das hohe Spielkunst an den Instrumenten und spätestens hier zeigt sich die jahrelange Erfahrung dieser Band bzw. der einzelnen Musiker. Mein Lieblingssong des Albums ist 'Called Home'. Inhaltlich dreht sich der Song um den Suizid nahestehender Personen und die Lyrics enthalten auch Textpassagen aus deren Abschiedsbriefen. Eine bewegende Art, hier für sich selbst einen Abschluss zu finden. Gleichzeitig ist dieses Thema meiner Ansicht nach sowohl einfühlsam als auch in seiner Härte, Ohnmacht und Traurigkeit gut eingefangen worden. Und sonst hat natürlich auch die Pandemie kreativ und inhaltlich einen großen Einfluss auf das Songwriting der Band genommen. Der Titelname "Damnum" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Verlust. Gitarrist Greg Burgess sagt dazu: "Die Band kam auf der persönlichen Ebene viel mit dem Tod in Berührung und das hat das Album geprägt." (freie Übersetzung des englischen Originalzitats) Wie jedes gute, komplexe Stück Musik benötigt auch "Damnum" eine Weile bis es sich voll im Hirn entfaltet hat. Aber es lohnt sich unbedingt, sich diese Zeit zu nehmen. Man wird belohnt mit einem starken Album voller Tiefgang. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bastards Of The Earth 02. Of Beasts And Worms 03. Into Embers 04. To Carry My Grief Through Torpor And Silence 05. Vermin 06. Called Home 07. Blight 08. The Dopamin Void, Pt.I 09. The Dopamin Void, Pt.II 10. Saturnine 11. In Mourning 12. Only Loss | Band Website: www.facebook.com/Allegaeon/ Medium: CD Spieldauer: 61 Minuten VÖ: 25.02.2022 |
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