Steelpreacher - Devilution

Review von EpicEric vom 15.09.2015 (12448 mal gelesen)
Steelpreacher - Devilution "This album contains our very heart and soul. And it was possible without the help of God, a keyboard or a fucking label. It is from the Underground - for the Underground."

So prangt es stolz auf der Rückseite des Booklets zu STEELPREACHERS Fünftwerk "Devilution" und ich bin mir nicht sicher, ob ich dafür blind Bonuspunkte vergeben oder extra genau hinhören soll. Die Professionalität meiner Zunft verlangt das zweite, also mache ich das einfach mal.

Muss man die Jungs noch vorstellen? Ich hoffe nicht, mache es aber dennoch. Das Trio kommt aus Koblenz (oder, wie wir es am Niederrhein nennen, Süddeutschland) und spielt einen nach altem Bier auf Jeans müffelnden Bastard aus W.A.S.P., PRIEST und MOTÖRHEAD. Jegliche weiteren Details wären nur Doppelmopplung des Einleitungssatzes, also stürzen wir uns mal ins Getümmel!

Getümmel trifft es vorzüglich, denn der Opener und Titeltrack klingt verdächtig nach allem, was man sonst schon von der Bande gehört hat. Zum Mitschreiben: das ist was Gutes! Nach pro-Forma "Bitburger ist uns noch immer wichtiger als unsere Nieren"-Song 'We Don't Get Drunk' und nicht-DIO-Cover 'Rock'n'Roll Children' packt mich 'Too Old For Dying Young' so richtig. Wohingegen 'El Pollo Diablo' im phrygisch-Dur die Frage offen lässt, welche Idee zuerst da war; die eines marodierenden mesoamerikanischen Monsterbroilers oder die zu diesem Text, der sich auf exakt meiner Reifestufe abspielt. Um zu diesem Song zu konkludieren, habe ich das CD-Cover gute fünf Minuten nach einem versteckten Phallus durchsucht, jemand mit der hoffentlich bald erscheinenden LP-Fassung, besseren Augen und mehr Geduld möge mir via Kommentar auf die Sprünge helfen.

Wird das hier jetzt tatsächlich eine Song-by-Song-Rezi? Hatte ich mir eigentlich abgewöhnen wollen, aber hui! Hat da jemand vom "Into Glory Ride"-Kuchen genascht? 'The Wild Hunt' rollt sich auf mittelflotten Triolen durchs Gehör und kommt fast - darf man das hier sagen? - episch rüber. Äußerst taugsamer Blick über den Rand der STEELPREACHER-Untertasse, und nicht der letzte dieser Art. (Nicht-Stormwitch-Cover) 'Seasons Of The Witch' ist irgendwo zwischen gewohntem Koblenz-Upbeat und 'The Wild Hunt'-Pathos. Spannend wird's aber erst zum Schluss, da kommt nämlich (nicht-STORMWARRIOR-Cover) 'Atlantean Dawn' vom "Hellraiser"-Album in Balladenform um's Eck und macht sich im neuen Gewand wirklich ausgezeichnet!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Devilution
02. We Don't Get Drunk
03. Rock'n Roll Children
04. Too Old For Dying Young
05. El Pollo Diablo
06. Rock'n Roll On My Mind
07. The Wild Hunt
08. Let's Get Loaded
09. Seasons Of The Witch
10. Atlantean Dawn (Ballad Version)
Band Website: www.steelpreacher.de
Medium: CD
Spieldauer: 44 Minuten
VÖ: 29.08.2015

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Der Bezug von Inhalt zu Cover hat mich schon rechtzeitig erschlagen, bei dem Maß an Diskretion habe ich aber tatsächlich die Augen nach einem monolithisch den Flammen trotzenden Kirchturm mit Zwiebeldach im Hintergrund oder einem sachdienlich positionierten Nacktmull zu Füßen des Hahns offen gehalten!
(16.09.2015 von EpicEric)

Cock = Hahn. Den sollte man schon auf dem Cover finden ;-) Und wenn du genau hinschaust, siehst du auch was mit 'eating pussy ' geleint war :-)
(16.09.2015 von Preacher)

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