Livløs - The Crescent King

Review von ReviewRalle vom 21.10.2024 (10156 mal gelesen)
Livløs - The Crescent King Die dänische Melodic Death Metal-Band LIVLØS kehrt drei Jahre nach ihrem letzten Album "And Then There Were None" mit ihrem neuen Silberling "The Crescent King" zurück. Die Erwartungen an "The Crescent King" sind hoch, war der Vorgänger ein wirklich starkes Stück Musik. Können LIVLØS erneut überzeugen oder den Vorgänger sogar in den Schatten stellen? Finden wir es gemeinsam raus.

Wie auch schon beim Vorgänger macht das Album mit seinem Artwork schon mal positiv auf sich aufmerksam und sticht damit auch aus der Masse heraus. Ein Melodic Death Metal-Album über einen König in einem Sci-Fi-Setting ist zumindest ein mir nicht bekanntes Thema in diesem Subgenre, ganz so Sci-Fi-mäßig und abgespaced wie es die Schweden von SCAR SYMMETRY treiben, wird es nicht, da hören die möglichen Vergleiche zu diesen Schweden allerdings auch schon wieder auf.

Der Melodic Death Metal von LIVLØS ist immer noch einer der härteren Gangart. Es gibt sehr harschen Gesang, der wirklich Gift und Galle spuckend und gestochen scharf aus den Boxen knallt, gepaart mit raffinierten Riffs und starken Gitarrensoli, gut heraus zu hörenden und spürbaren Basslines und auch das Schlagzeug erfüllt alle Anforderungen problemlos und liefert mehr als ordentlich ab. Hiermit könnte man das Review eigentlich schon abschließen und der Leserschaft eine dringende Hörempfehlung des ganzen Albums aussprechen, aber das wäre ja langweilig.

Die Spielzeit von guten 47 Minuten wird auf 10 Lieder aufgeteilt, zieht man das zweiminütige Intro 'Solstice' und das beinahe zweiminütige Interlude 'Solace' ab, bleibt man bei einer guten Dreiviertelstunde feinstes Melodic Death-Donnerwetter. Dass man es hier wirklich mit einem Donnerwetter zu tun hat, macht der Song 'Orbit Weaver', welcher nahtlos an das Intro 'Solstice' anschließt, deutlich. Ein lauter und deftiger Scream, kombiniert mit schnellen und harten Riffs, trifft auf nicht weniger schnelle und treibende Drums und sorgt direkt für eine ausgeprägte Headbang-Stimmung. Wer sich hier noch zurückhalten kann, wird aber spätestens beim Refrain einknicken und seine Mähne schütteln. Der Refrain zieht zwar das Tempo ein wenig raus, überzeugt dafür aber mit einem umso stärkeren Groove, ehe er dann in ein wildes Gitarrensolo übergeht und wieder Vollgas gibt.

Der folgende Titeltrack 'The Crescent King' beginnt deutlich verhaltener, mausert sich aber schnell zu einer dem Songtitel passenden epischen und großen Nummer. Was hier an Tempo im Vergleich zum ersten Song fehlt, wird durch Heavyness, Groove und Atmosphäre mehr als wettgemacht. Nach diesen beiden Liedern hat man einen guten Einblick, wohin die Reise dieses Albums gehen wird.

Zwischen im Midtempo agierenden und groovigen Parts und wilden Hochgeschwindigkeits-Orgien agiert die Band auf einem sehr hohen Niveau und versteht es gut darin, mit diesen unterschiedlichen Dynamiken zu spielen und den Hörer bei Laune zu halten.

So kleine Spielereien am Bass wie in der Mitte von 'Scourge Of The Stars' oder interessante Akzente am Schlagzeug wie bei 'Throne Of Cosm' tun ihr Übriges, um den Zuhörer immer wieder aufhorchen zu lassen. Und damit seien nur ein paar Beispiele genannt. Jedem Song wohnt zumindest eine Überraschung inne, die aktives Zuhören wirklich belohnen und die einzelnen Lieder allesamt gekonnt abrunden. Man merkt, dass die Band sich bei aller Knüppelei nicht von ihrem raffinierten Songwriting hat abbringen lassen.

Konnten sich LIVLØS zu ihrem schon wirklich guten Vorgänger also steigern? Ja, in der Tat. Die Band ist über sich hinaus gewachsen und liefert mit "The Crescent King" ein Must-Have für jeden Genre-Fan und ein Highlight im eh schon starken Jahr 2024.

9/10

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Solstice
02. Orbit Weaver
03. The Crescent King
04. Maelstrom
05. Usurpers
06. Scourge Of The Stars
07. Harvest
08. Solace
09. Throne Of Cosm
10. Endless Majesty
Band Website: https://livloesband.com/
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 47 Min. 39 Minuten
VÖ: 04.10.2024

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