The Neal Morse Band - The Similitude Of A Dream | |
---|---|
Review von RJ vom 17.11.2016 (8238 mal gelesen) | |
Einer der großen Progger der Gegenwart ist der Ex-Bärtige NEAL MORSE, der unter anderem mit seinem Dauerweggefährten Mike Portnoy schon so diverse Veröffentlichungen bestritten hat und die auch auf diesem Doppelalbum wieder kollaborieren. Zugegeben, in Sachen Drumming ist der gute Neal damit bestens aufgestellt, aber auch die weiteren Mitstreiter mit den Namen Randy George (Bass), Eric Gillette (Gitarre) und Keyboarder Bill Hubauer. Der christlich belesene Neal hat sich diesmal von dem Buch "The Pilgrims Progress" inspirieren lassen, um in-der-ich-weiß-nicht-mehr-wievielten-Veröffentlichung Gott zu finden. Lieber Neal, es gibt keinen Gott! Ich hoffe, du bist jetzt nicht zu sehr geschockt, aber du musst deinen Glauben neu definieren. Wenn das zukünftig dazu führt, dass du an die Kraft der Mohrrübe, die Unverwundbarkeit durch Blumenkohl oder die rechte Wegweisung durch Sonnenstrahlen glaubst und deine Texte sich dann um diese Themen drehen, wird das deiner Musik sicherlich nicht schaden. Ob uns der Workaholic aber noch Material kredenzen wird, bei dem mir vor Freude ein Ei aus der Hose springt, vermag ich nicht zu sagen. Bei "The Similitude Of A Dream", so gut das Album in Sachen Prog auch geworden ist, haben die Eier zumindest noch nicht einmal leicht gehüpft, allenfalls ein leichtes Zucken war auszumachen. Mir fehlen die brillanten Eingebungen, neuen Wege und Überraschungsmomente, zu Morse-typisch wirkt dagegen "The Similitude Of A Dream". Mit berechneter Abwechslung geben sich die rockigen, teils progressiv ausufernden Stücke die Klinke mit den eingängigen, teils schon mainstreamartig anbiedernden Nummern in die Hand. Alles wirkt messerscharf inszeniert, zugegebenermaßen mit großartig dargebotener Handwerkskunst. Dennoch wirkt das Album wie eins, was ich schon in ähnlicher Form gehört habe. In diesem Augenblick wird mir bewusst, warum ich immer mit gemischten Gefühlen an ein neues Album von NEAL MORSE herangehe. Schlussendlich ist "The Similitude Of A Dream" für Proggies dennoch nicht verzichtbar, Komplettisten stellen das Album eh zum Rest der Sammlung und verdrücken erneut das ein oder andere Tränchen, wenn sie dabei auf "Snow" von den Bärten zurückblicken. Das Leben kann schon grausam sein, aber es öffnet sich immer wieder eine neue Tür, durch die die Sonne strahlt. Auch ganz ohne Gottes Zutun. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
CD1: 01. Long Day 02. Overture 03. The Dream 04. City Of Destruction 05. We Have Got To Go 06. Makes No Sense 07. Draw The Line 08. The Slough 09. Back To The City 10. The Ways Of A Fool 11. So Far Gone 12. Breath Of Angels CD2: 01. Slave To Your Mind 02. Shortcut To Salvation 03. The Man In The Iron Cage 04. The Road Called Home 05. Sloth 06. Freedom Song 07. I'm Running 08. The Mask 09. Confontation 10. The Battle 11. Broken Sky/Long Day (Reprise) | Band Website: www.nealmorse.com Medium: CD Spieldauer: 106:39 Minuten VÖ: 11.11.2016 |
Alle Artikel