Chris Caffery - Your Heaven Is Real | |
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Review von Stormrider vom 16.08.2015 (7419 mal gelesen) | |
Chris Caffery hat mit SAVATAGE und dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA zweifellos ein paar Meilensteine des progressiven Metal bzw. Hard Rock veröffentlicht. Und dass er live das gitarristische Vermächtnis des ebenso legendären wie genialen Criss Oliva (R.i.P.) würdig vertritt, hat er in unzähligen Gigs ebenfalls ausreichend bewiesen. Dass er dieser Tage aber bereits sein fünftes Soloalbum am Start hat, das dürfte den meisten nicht bewusst sein. Wer nun erwartet, dass Chris auf Solopfaden im Fahrwasser seiner Stammbands schwimmt, der dürfte nach dem Hören von "Your Heaven Is Real" einigermaßen ernüchtert sein. Natürlich gibt es haufenweise starke Riffs und Soli zu hören, um hier keine erstklassige Ware am Start zu haben, dafür ist Mr. Caffery einfach ein viel zu begnadeter Gitarrist. Was ihm allerdings nicht gelingt, ist diese Riffs auch in Songs zu gießen, die langfristig und über den technischen Aspekt hinaus funktionieren. So bleiben nach den ersten Durchläufen hauptsächlich die Songs im Gedächtnis, die nach unten ausschlagen. 'Arm And A Leg' und 'Damned If You Do, Dead If You Don't' sind die beiden negativen Höhepunkte, die in dieser Beziehung herausragen. Hier experimentiert er mit Keyboardsounds wie sie einem aus billigen 80er Jahre Atari-Spielen bekannt vorkommen. Da auch die Vocallines alles andere als grandios ausfallen, ziehen diese Songs in der ersten Albumhälfte das Gesamtbild massiv nach unten. Da können auch das starke 'Why?' und der als Opener fungierende gute Titelsong nur bedingt was retten, insbesondere da Erstgenannter sich auch noch mehr als offensichtlich beim besten Song des letzten SAVATAGE-Albums "Poets And Madman", 'Morphine Child', bedient. Zum Glück zeigt Chris aber auch, dass er eben anders kann. So ist das Instrumental 'Hot Wheelz' ein eingängiges Gitarren-Show-Off der besten Sorte. Und auch die Balladen hat er drauf ('Come Home'), auch wenn sie von den Emotionen nicht an die Großtaten seiner Stammbrötchengeber heranreicht. Da es auch noch AOR in Form 'To Soon To Be Late' und 'Just Fine' gibt, kann man "Your Heaven Is Real" kaum vorwerfen nicht abwechslungsreich genug zu sein, nur gibt es eben nicht nur positive Momente, sondern auch eine Menge Songs, auf die man jetzt nicht unbedingt gewartet hat. Positiv sollte man erwähnen, dass CHRIS CAFFERY seit seinem Debüt eine hörbare gesangliche Entwicklung gemacht. Seine Vocals sind heutzutage viel emotionaler als noch zu Zeiten von "Faces/God Damn War". Sie erinnern phasenweise stark an Jon Oliva zu DOCTOR BUTCHER-Zeiten, was auch aufgrund der jahrelangen engen Zusammenarbeit der beiden, u.a. eben auch im Rahmen dieses Projektes, nicht wirklich verwundert. Teilweise denkt man, der Mountain King persönlich hat hier hinter dem Mikro gestanden. Am Ende bleibt ein Album mit viel Gitarrenpower, (leider) meist durchschnittlichem Songmaterial und überflüssigen Sound- und Keyboardexperimenten. Zudem ist man natürlich geneigt, aufgrund des Namens des Protagonisten ein Qualitätslevel anzusetzen, welches, aus der Historie kommend, schwindelerregend hoch ist. Gerne hätte ich mehr Blutstropfen vergeben, aber ganz realistisch gesehen fehlt es "Your Heaven Is Real" nicht an starken Riffs, wohl aber an überdurchschnittlichen Songs. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Your Heaven Is Real 02. Arm And A Leg 03. Just Fine 04. Why 05. Damned If You Do, Dead If You Don't 06. Hot Wheelz 07. I Never Knew 08. Sick And Tired 09. Death By Design 10. 2 26 15 11. Too Soon To Be Too Late 12. Over And Over 13. Come Home | Band Website: www.chriscaffery.com Medium: CD Spieldauer: 61:17 Minuten VÖ: 31.07.2015 |
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