Neaera - Armamentarium

Review von TadMekka vom 10.09.2007 (9829 mal gelesen)
Neaera - Armamentarium Nein, nein, nein. Es tut mir wirklich Leid, aber ich kann die Lobeshymnen auf dieses Album nicht nachvollziehen. Ich möchte es deshalb kurz machen. Was finden wir also auf der Haben-Seite?

Eine zugegebener Maßen unglaublich fette, superbe Produktion. Eine geile Gitarrenarbeit, die durchaus mal 'ne mitreißende Melodie oder ein ins Bein gehendes Riff zu verzapfen in der Lage ist ('The Orphaning', 'The Escape from Escapeism', das nenn ich mal nen Songtitel!, 'Mutiny of untamed Minds'). Abwechslungsreicher, mal kreischiger, mal growliger Gesang, aber das auch nur vielleicht. Ja, und das war's dann. Der Rest? Standard. Billigster, vorhersehbarer, manchmal peinlich simpler Standard. Jeder schöne, brutale, auch mal blastige Ansatz wird mit simplem Uff-Ta-Gestampfe plattgewalzt. Ihr merkt's, ich hab mich geärgert.

Nun, NEAERA waren bisher Metalcore, ein bisschen sind sie das immernoch, dazu kommt der übliche Touch IN FLAMES in Sachen Melodieführung und Doublebass-Stampfparts ('In Loss'). Schon in dieser Schublade bestachen die Jungs nicht gerade durch Originalität, aber muss ja auch nicht, gell? Jetzt aber folgen sie dem üblichen, 25 Jahre alten Trend, der immer wieder die Innovationskraft der Szene unterminiert. Da man nicht 'trendy' (in diesem Falle metalcorig) klingen will, besinnt man sich halt 'auf seine Wurzeln', was zum Beispiel bei ENTOMBED in der Erfindung des unsäglichen Death'n'Rolls gipfelte (der Todesstoss für den Death Metal Mitte der 90ger!), was letztlich sogar DARKTHRONE und SATYRICON ins Straucheln brachte, die jüngst meinen, Black Metal mit Punk (!!!AAAAHRG!!!) vermischen zu müssen, weil das ja die neue Variante von 'True Black Metal' darstellt und das ja eigentlich schon immer das ist, was sie machen wollten, gell!? Man kennt die Stereotypen und Standards in der Argumentation. Nun, und NEAERA machen nun etwas ähnliches: Metalcore, brutal und kompromisslos, wird verwässert mit simpelster, old-schooliger True- und Thrash-Metal-Attitüde. Ich gebe zu, objektiv betrachtet, ist die Scheibe 'gutfindbar', aber warum wiederholt sich diese Entwicklung in der Szene immer wieder?

Nun gut, abschließend (und so objektiv wie nur möglich) kann ich tatsächlich 'ne glatte 8 vertreten, so paradox das klingen mag. NEAERA haben das durchaus verdient, diese Scheibe wird die Tanzflächen schmelzen lassen, denn 'simpel' und vor allem anderen 'vorhersehbar' ist und war schon immer Trumpf. Was der Metalfan kennt, frisst er inbrünstig. Subjektiv enthalte ich mich besser jeder Wertung, das würde gradeso die Hälfte der Punkte bedeuten...

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Spearheading the Spawn
02. Tools of Greed
03. Armamentarium
04. Synergy
05. Harbinger
06. In Loss
07. The Orphaning
08. The Escape from Escapism
09. Mutiny of untamed Minds
10. The Need for Pain
11. Liberation
Band Website: www.neaera.com
Medium: CD
Spieldauer: 52:58 Minuten
VÖ: 24.08.2007

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten