River Lucifer - Live In Sweden

Review von derkleinekolibri vom 26.09.2024 (445 mal gelesen)
River Lucifer - Live In Sweden Heute zitiere ich mich einmal selbst: RIVER LUCIFER haben mit "River Lucifer" ein Meisterwerk abgeliefert! Es hat das Potenzial zu (m)einem Album des Jahres 2024. In den erlesenen Favoritenkreis dafür habe ich es bereits aufgenommen. Selten haben mich Alben derart berührt. Ganz besonders die Mannigfaltigkeit der zehn Songs zog mich in ihren Bann.

Das ist nun ein gutes halbes Jahr her und da dringt ein neues Werk von RIVER LUCIFER an meine Ohren: "Live In Sweden", so lautet der schlichte Titel, hinter dem aber jede Menge Herzblut steckt, gibt man sich dem Ohrenschmaus hin. Am 19. Juli 2024 gab es in der nicht einmal 45.000 Einwohner zählenden schwedischen Stadt Borlänge ein kleines aber feines Festival, das sogenannte "Sorkenfestivalen". Snicken und Singe, die nur zu zweit "River Lucifer" so fantastisch abgeliefert hatten, waren mit von der Partie. Allerdings hätten sie niemals alleine ihr Album live performen können. Also machten sie sich auf die Suche, nach und nach trudelten Zusagen ein, und schlussendlich waren es acht Musiker, die es sich zur gemeinsamen Aufgabe machten, eine anständige Liveperformance auf die Beine zu stellen. Neben Snicken (Akustikgitarre, Gesang) und Singe (Akustikgitarre, Gesang) standen Anna Henrietta Andersson (Gesang, Keyboard, Percussion), Cornelia Wahlberg (Gesang), Fredrik Larsson (Bass), Jonathan Strömberg (E-Gitarre) und William Wahlberg (Schlagzeug) sowie Zandrina Modin (Gesang, Keyboard, Percussion) auf der Bühne. Ein imposantes Aufgebot, das sich dem neugierigen Publikum stellte.

Sowohl "River Lucifer" als auch "Live In Sweden" starten mit demselben Song: 'Dying To Be Free'. Wie schon vor einem halben Jahr, löst auch die Liveversion sofort eine Gänsehaut aus. Mit Wohlbehagen lauscht man dem Oktett und es dauert nur wenige Sekunden, bis man sich selbst im Publikum wiederfindet. Erstaunlich, in welch kurzer Zeit es so vielen Musikern gelungen ist, sich aufeinander einzustellen, ihren jeweiligen musikalischen Part zu lernen und das dann wie eine seit Jahren eingeschworene Gemeinschaft darzubieten. Die Reaktionen der Festivalgäste sind jedenfalls schon nach dem ersten Titel hörbar, wenn auch etwas leise (abgemischt?). Der zweite Höhepunkt des Livealbums ist 'Hello Spider', das nicht nur in der Studioversion an THE WHOs 'Boris The Spider' erinnert. Besonders angenehm fällt hier das E-Gitarrenspiel Jonathan Strömbergs auf. 'Driving', das leicht depressive Stück, dürfte auch den letzten Zweifler im Publikum überzeugen, dass hier gerade etwas Großartiges geschieht. Und dann lädt 'River Lucifer' zu einem (gesitteten) Circle-Pit ein. Hier gelingt es den auf der Bühne werkelnden acht Musikern, immens an Geschwindigkeit zuzulegen und ein mehr als flottes Stück aufs Parkett zu legen. Vom Circle-Pit geht's dann direkt in eine Art Schunkelmodus - majestätisch erklingt 'Her Majesty The Night', bevor 'Perfect Wave' wundervolle Erinnerungen an JOY DIVISION freisetzt. 'The Night Before The End' zeigt deutlich, was es für Vorzüge hat, wenn man auf fünf verschiedene Stimmen beiderlei Geschlechter bauen kann. Diese Harmonie bejubelt auch das Publikum. Den absoluten Höhepunkt des Livekonzerts, 'Submarine Vacation', nenne ich mal Punk'n'Roll. Eine ähnliche Darbietung, wie Marty McFly seinerzeit im ersten Teil "Zurück in die Zukunft" ablieferte und die verdutzte Gesichter in der Menge zurückließ, stelle ich mir seitens des Gitarristen vor, während im Publikum der Teufel los ist und die Menge zu hüpfen und springen beginnt.

Dieses Liveerlebnis ist leider schon nach 36 Minuten und 36 Sekunden vorüber. Allerdings ist es eine sehr intensive Zeit, die man hier nacherleben kann. Das Cover zu "Live In Sweden" besteht aus zehn Bildern, die die Akteure in verschiedenen Posen zeigen. Schade nur, dass es wohl bei einem digitalen Cover bleibt, denn bisher gibt es nur eine digitale Veröffentlichung ...

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Dying To Be Free
02. Back To Anger
03. Hello Spider
04. Driving
05. River Lucifer
06. Her Majesty The Night
07. Perfect Wave
08. The Moon Is My Witness
09. The Night Before The End
10. Submarine Vacation
Band Website:
Medium: Digital
Spieldauer: 36:36 Minuten
VÖ: 27.09.2024

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