Lazarus Dream - Imaginary Life | |
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Review von Metal Marcus vom 28.02.2024 (7276 mal gelesen) | |
Zum zweiten Mal lassen LAZARUS DREAM nur 1,5 Jahre verstreichen, bis sie uns eine neue Portion ihrer Mixtur aus melodischem Metal und Hard Rock servieren. Für ihr drittes Werk haben sich Songwriter Markus Pfeffer und Sänger Carsten Schulz zusätzlich um Schlagzeuger Markus Herzog verstärkt, sodass LAZARUS DREAM nun als Trio in Erscheinung treten. Änderungen gibt es allerdings nicht nur auf der personellen Ebene, sondern auch bei der musikalischen Ausrichtung. "Imaginary Life" präsentiert sich eine ganz Ecke zugänglicher als das eher progressive und mitunter auch düstere Vorgängerwerk "Lifeline". Diese Entscheidung hat man ganz bewusst getroffen, da man nach eigener Angabe nicht zum dritten Mal dasselbe Album veröffentlichen möchte. Schon beim ersten Track ist die leicht korrigierte Grundausrichtung spürbar. Statt mit einem langen Song mit epischem Aufbau, feuert man der Hörerschaft nach wenigen Sekunden schon den Refrain von 'The Sweetest Chaos' um die die Ohren. Leider will der Opener bei mir nicht so ganz zünden, da die Melodie mir etwas zu süß geraten ist. Dafür spielen sich LAZARUS DREAM mit dem sich anschließenden 'Vulture's Cry' wieder einmal direkt in mein Herz: Welch eine Stimmung, welch ein Groove und ... welch ein geiler Refrain! Leider ist der Song mit seinen 4:12 Minuten viel zu früh vorbei, aber wie meinte Komponist Pfeffer zu dieser Anmerkung: Dann muss man eben auf Repeat drücken! Guter Einwand. Mit 'Rebel Again' folgt eine schnelle Nummer, die auch das Potential hat, Fans von Power Metal zu gefallen und beim quasi Titelsong 'My Imaginary Life' zeigt sich Stephan Lill von VANDEN PLAS für das beeindruckende Solo verantwortlich. Leider will nicht jeder Song dieselbe Euphorie bei mir hervorrufen, wie das bereits lobend erwähnte 'Vulture's Cry'. Die Ballade 'Beauty Among The Ruins' und auch die erste Single 'My Prayer' sind gemeinsam mit dem Opener 'The Sweetest Chaos' Kandidaten, die ich überspringe. Punkten kann man hingegen mit dem in Teilen progressiven 'Disaster Love', dem Groove Monster 'Drink My Blood' sowie dem epischen Abschluss-Song 'Empire Of Thorns', der knapp siebeneinhalb Minuten dauert. Keine Frage: In den verspielten und leicht düsteren Momenten punkten LAZARUS DREAM bei mir auf jeden Fall mehr und in Summe ist der Vorgänger "Lifeline" für mich auch klar das stärkere Album. Dennoch gibt es hier eine große Menge an Ohrwurmmelodien, fantastischen Hooklines und interpretationswürdigen Texten zu entdecken. Fazit: Es gab Stimmen, denen das Vorgängeralbum zu sperrig war und bei denen sollte man nun mit "Imaginary Life" offene Türen einrennen: Der Großteil der Songs ist kürzer, kompakter, weniger verkopft und kommt schnell auf den Punkt. Wäre man böse, könnte man auch sagen, dass die neue Scheibe eine ganze Ecke poppiger und vielleicht auch kommerzieller ausgefallen ist. Was am Ende aber zählt, ist die Qualität der Kompositionen und die ist über weite Strecken wirklich gut bis sehr gut. Leider schmälern meine drei Skip-Kandidaten das Gesamtbild und am besten gefallen mir LAZARUS DREAM weiterhin, wenn sie eben nicht versuchen zu schnell auf den Punkt zu kommen, sondern sich etwas Zeit lassen. Songs wie 'Vulture's Cry', 'Disaster Love' und 'Empire Of Thorns' sorgen dafür, dass das Album immer wieder gern bei mir im CD-Player landet, wenngleich ich selten einen kompletten Durchlauf der Scheibe in Erwägung ziehe. Now, do you hear the vulture cry? Anspielempfehlungen: 'Vulture's Cry', 'Disaster Love' und 'Empire Of Thorns'. Wertung: 7 schreiende Aasgeier. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Sweetest Chaos 4:27 02. Vulture's Cry 4:12 03. Rebel Again 4:03 04. My Imaginary Life 4:55 05. Beauty Among The Ruins 5:05 06. Disaster Love 4:43 07. Vertigo 6:03 08. My Prayer 4:16 09. Drink My Blood 4:21 10. Empire Of Thorns 7:24 | Band Website: www.facebook.com/lazarusdream Medium: CD Spieldauer: 49:18 Minuten VÖ: 19.01.2024 |
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