Barcode - Showdown

Review von Souleraser vom 03.06.2005 (11772 mal gelesen)
Barcode - Showdown Vor mittlerweile über 10 Jahren marschierte eine kleine aber bösartige Gruppe von Musikern unter dem Namen BARCODE auf die Bretter, die die Welt bedeuten und begann sofort mit dem Langzeitprojekt, sich durch mangelnde Kompromissbereitschaft und In-your-face-Attitüde größere Mengen Freunde und Feinde zuzulegen - ein Prozess der bis heute andauert und tatkräftig auf dem aktuellen Album "Showdown" fortgesetzt wird.

Die Feinde sitzen dabei sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hardcore-Szene, denn auch an gängige Verhaltsmuster der Szene will sich die Band nicht anpassen.
Der einzige Weg, es sich dennoch nicht mit allen zu verscherzen lautet schlicht: zuverlässig hochwertige Musik abzuliefern.

Bislang haben BARCODE in dieser Hinsicht wenigstens nicht enttäuscht und auch auf diesem Output hat sich daran nichts geändert.
Aus genau diesem Grund werde ich es mir und euch auch ersparen, hier große Worte über die Musik zu verlieren. 16 Songs mit einer Spielzeit von knap 35 Minuten haben ihren Weg auf diesen Silberling gefunden. Nachdem der geneigte Hörer in 'Shots out' mit einem aus tiefstem Herzen kommenden Introgebrüll begrüßt wurde, geht es direkt in bewährter Manier los - schnell und hart mit den hardcoretypischen Gröhl-/Schreivocals.

Wer in einem Genre wie Hardcore nach großen Innovationen oder Abwechslung sucht, hat im allgemeinen irgendwo die falsche Abzweigung genommen und auch BARCODE weichen immerhin von diesem ungeschriebenen Gesetz nicht ab. "Showdown" enthält keine Überraschungen, weder in Bezug auf die Lyrics noch auf die Musik. MidTempo-Passagen mit Kopfnicker-Groove und UpTempo-Knüppelpassagen mit hohem Pogofaktor wechseln sich so ab, dass immerhin keine Langeweile aufkommt. BARCODE erfinden das Genre also weder musikalisch noch textlich neu, präsentieren aber immerhin altbewährte Kost auf sehr hohem Niveau.

Zwei Songs verdienen hier besonderer Würdigung. 'Make My Day' ist ein verbaler Rundumschlag gegen diverse nationale (aus deutscher, nicht dänischer Sicht) und internationale Promis und Möchtegerns und 'I'm a Rebel' ein hörenswertes und wegen des als Gruppengegröhle dargebotenen Refrains stimmungsmäßig dem Original beinahe ebenbürtiges ACCEPT-Cover.

Produziert wurde von Schieberegler-Figaro Tue Madsen in dessen Antfarm-Studios. Angesichts dessen, dass beide Namen für Qualitäten stehen, erwarten einen auf dem Album auch keine unangenehmen Überraschungen. "Showdown" ist solide abgemischt, tendenziell straßenköterräudig und ein wenig kratzig, insgesamt sehr druckvoll und mit leichter Basslastigkeit, erstaunlicherweise dennoch ohne dabei eines der Instrumente bzw. den Gesang zu benachteiligen.

Für BARCODE-Fans ist dieses Album selbstverständlich Pflichtkauf, andere Hardcore-Interessenten dürfen sich dieses Album beruhigt als Musterbeispiel zulegen. Ein insgesamt "gutes" Album ohne Überflieger-Songs aber auch komplett ohne Anzeichen von Schwäche.

Bleeding Songs: No Lust for Life, Make My Day, I'm a Rebel

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1.Shots out
2.Rise to dignity
3.Showdown
4.For what it's worth
5.Fanatics
6.End the war
7.No Lust for life
8.Bad standing
9.Drinkslinger
10.In the pit
11.Make my day
12.Padre Siffredi
13.Game of the lame
14.Stressed
15.Aggressive grim filthy
16.I'm a rebel
Band Website: www.barcodehardcore.dk/
Medium: CD
Spieldauer: 34:30 Minuten
VÖ: 11.04.2005

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