Livebericht Symphony X (mit Dreamscape ) |
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Ein Livebericht von Lestat aus Stuttgart (Röhre) - 17.02.2008 (25192 mal gelesen) |
Es gibt „Underground“ - und eben richtigen Underground. Dass es sich hier eher um zweiteres handelt, mag einen angesichts SYMPHONY X vielleicht ein wenig wundern – sind die Amerikaner doch schon eine gewissen Größe im Geschäft. Aber wenn man sich die Location, die Orga und manches mehr anschaut...: zum Leidwesen der Fotographen kein Fotograben und nur eine nur geringe Lichtshow, dazu eine niedrige Bühne, dafür aber durchweg einen guten Sound, eine gewissen Nähe der Bands zu den Fans, gute Stimmung – alles in allem einfach schön, ja, undergroundig. DREAMSCAPE: Eröffnen durften DREAMSCAPE aus München. Wie die meisten Opener mussten auch sie damit kämpfen, das Publikum erstmal in Stimmung zu bringen – aber immerhin, beim letzten Lied hatten sie auch den letzten aufgeweckt. Leider wurde dieses Maß an geringer Aufmerksamkeit mitnichten der Band gerecht. DREAMSCPAPE waren auf der Bühne präsent, Bandgründer Wolfgang Kerinnis frickelte sich einen zurecht, dass alles zu spät war und Sänger Mischa warf sich mit all seinem Können als professioneller Musicalsänger rein. Selten habe ich bisher Sänger gesehen, die den Kontakt zum Publikum so gesucht haben. Er war viel in Bewegung, hatte dennoch alles perfekt im Griff und konnte mit einer Mordsstimme überzeugen. Eigentlich eine Schande, dass die 5 so unbekannt sind. Als einziger, kleiner Kritikpunkt bleibt, dass die Gitarre vielleicht ein Tick hätte lauter sein können. Aber sonst: Sahne Jungs! CIRCUS MAXIMUS: CIRCUS MAXIMUS machten da weiter, wo DREAMSCAPE aufgehört hatten: erstklassige Instrumentenbeherrschung, geile Songs – Tiefpunkte konnte man an diesem Abend lange suchen. Michael Erikson vermochte zwar nicht so zu überzeugen wie Mischa, aber das ist hier Jammern auf hohem Niveau. Seine Stimme wirkte jedoch manchmal ein wenig farblos, was dementspechend natürlich auch ein wenig auf die Lieder abfärbte – soll heißen: Ihnen fehlte teilweise ein wenig die Eigenständigkeit. Wettgemacht wurde dieses kleine Manko durch immer perfekt sitzenden Backgroundgesang. Selbst von Drummer Truls Haugen, auch wenn der aktuelle Part noch so verspult war. Dasd auch CIRCUS MAXIMUS sich einen zurecht frickelten ist eigentlich überflüssig zu erwähnen. Die Stimmung wurde jedenfalls bei den fünf Norwegern kontinuierlich besser, so dass SYMPHONY X schließlich eine würdige Kulisse bekamen. SYMPHONY X: Die fünf Amerikaner um Mastermind Michael Romeo waren nicht nur nominell der Höhepunkt des Abends. Vielleicht musste man am Sound (der den ganzen Abend über genial war) kleinere Abstriche machen. Aber ansonsten lieferten SYMPHONY X ein wahnsinns Konzert ab, bei dem die Masse immer voll dabei war. Nachdem dem Publikum erstmal mit drei neuen Stücken hintereinander eingeheizt worden war, und in mir schon die Befürchtung hochstieg, dass die Kommunikation eher zum Erliegen gekommen war, gab es schließlich doch noch Ansagen, ab und an garniert mit ein wenig Humor. Viel grandioser noch ist und bleibt aber einfach Russel Allens Stimme, von der ich nie und nimmer gedacht hätte, dass sie live genauso fett und präsent rüberkommt wie auf CD. Genausowenig wie ich gedacht hätte, dass Michael Romeo es schafft, so einen geilen Gitarrensound live hinzuzaubern. Was die Songs angeht, konzentrierte sich das Quintett natürlich auf ihren aktuellen Longplayer „Paradise Lost“. Aber es gab auch immer wieder Ausflüge in die Vergangenheit von „Odyssey“ oder „V“ - oder auch noch weiter zurück. Nach sehr starken 90 Minuten (inklusive Zugabe) hatte die Show, und damit der Spaß, leider ein Ende. Das nächste Mal wieder – diesmal hoffentlich schneller als nach der letzten Tournee in Deutschland. |
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